Stormarn. Lena Jensen ist von Hamburg in den Norden Stormarns gezogen. Dort saniert sie ein Haus aus den 1970er-Jahren. Ihre Videos kommen an.
Im Wohnzimmer von Lena Jensen sieht es aus wie in einem teuren Einrichtungshaus. Tageslicht fällt durch die bodentiefen Fenster, auf dem Fischgrätparkett liegen helle Teppiche, darauf stehen edle Holzmöbel, ein massiver Esstisch, große Sofas in Cordoptik, in denen man versinken möchte. In Szene gesetzt ist der Raum mit perfekt aufeinander abgestimmten Dekorationselementen: eine Lampe im modernen Industrial-Stil, grüne Zimmerpflanzen, eine Gallery Wall. Der gerade erneuerte Kamin rundet das Bild ab.
Was den Anblick dieses stilvollen Zuhauses umso beeindruckender macht: Noch vor fünf Monaten sah es dort ganz anders aus. „Man hätte es nicht wieder erkannt“, sagt Lena Jensen, die Anfang Juni mit ihrem Mann Lukas und dem gemeinsamen, zehn Monate alten Sohn von Hamburg in den Norden von Stormarn gezogen ist und dort das frisch gekaufte Eigenheim aus dem Jahr 1975 saniert und renoviert. Wo genau sie wohnt, möchte sie nicht verraten.
Immobilien Stormarn: Influencerin Lena Jensen teilt Traum vom Eigenheim
Und das hat einen Grund. Wer regelmäßig auf der Social-Media-Plattform Instagram unterwegs ist, dem wird das Gesicht der 31-Jährigen womöglich bekannt vorkommen. Denn Lena Jensen ist Influencerin, hat auf Instagram 164.000 Followerinnen und Follower, einige ihrer Videos haben dort mehr als eine Million Aufrufe. Auch auf Tiktok und Youtube ist sie akiv. Außerdem ist sie Vize-Miss-Germany. Der einstige Schönheitswettbewerb zeichnet heutzutage Frauen aus, die Verantwortung übernehmen, sich sozial engagieren, die Welt zum Guten verändern wollen. Lena Jensen tut das, indem sie von ihren Missbrauchserfahrungen als Kind berichtet und ein Bewusstsein für das Thema schaffen will. Auch private Einblicke in ihr Familienleben teilt sie online.
Und: Seit ihrem Umzug in den Norden Stormarns hat sich ein Thema in den vergangenen Monaten ebenfalls in die Kanäle der Content Creatorin geschlichen: alles rund um die Renovierung und Sanierung des Hauses, das sie im Sommer bezogen hat. „Ich habe über zehn Jahre in Hamburg gewohnt“, sagt Jensen. Für ihr Jurastudium war sie von ihrer Heimat Stormarn in die Hansestadt gezogen, lernte dort ihren heutigen Ehemann kennen.
Immobilien Stormarn: Die junge Familie ist aus Hamburg in den Norden gezogen
„Als wir den Kleinen bekamen, wurde uns die Stadt zu laut“, sagt die junge Mutter. „Wir sind immer öfter ans Meer und in die Natur gefahren.“ Das Paar schaltete eine Zeitungsanzeige mit allen Wünschen, die es an sein künftiges Heim hatte. Und siehe da: Es meldeten sich die Eigentümer ihres jetzigen Hauses, das alles hat, was sie sich erhofft hatten. Dass sie so schnell ein Haus finden würden, hätte Lena Jensen nie gedacht: „Wir haben zwei Wochen gesucht, und es war direkt der Jackpot. Es war das Beste, was uns passieren konnte.“
Eigentlich war der Plan, das Haus nach der Schlüsselübergabe Anfang Juni zu sanieren und während dieser Zeit von Hamburg aus zu pendeln. Die junge Familie fühlte sich aber, trotz Baustelle, so wohl, dass sie blieb und direkt einzog. Dennoch: „Wir waren zwischendurch wirklich am Ende“, sagt Lena Jensen, wenn sie an die vergangene Zeit denkt. In nur fünf Monaten hat das Paar das Haus grundlegend saniert und renoviert, hat Arbeiten geleistet, für die manche Jahre brauchen – und das alles mit einem wenige Monate alten Kind.
In den vergangenen Monaten hat das Paar das Haus von 1975 saniert und renoviert
„Wir haben krass durchgezogen, das ging wirklich an die Sustanz“, sagt die Influencerin. Sie und ihr Mann haben das Haus entkernt, alle Böden und Deckenbalken entfernt, die Tapeten abgekratzt, die Heizungen erneuert. Vier Wände, vier Bäder und vier Küchen wurden entfernt, die Räume komplett neu aufgeteilt. Es wurden Türen versetzt, Wasserleitungen neu gemacht, Fenster ausgetauscht, eine neue Küche und neue Bäder eingebaut. Was das Paar selbst machen konnte, hat es selbst gemacht, zum Beispiel Fußböden verlegt, gestrichen, die Fußleisten erneuert und vieles mehr. „Teilweise hat Lukas bis vier Uhr morgens geackert“, sagt Lena Jensen. Nicht nur ihr Sohn, auch die Arbeiten am Haus sorgten für ein andauerndes Schlafdefizit.
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„Wir bereuen nichts, aber wir würden diese Zeit nicht noch einmal durchleben wollen“, sagt Jensen. Langsam kehre Ruhe ein. Seit einer Woche sind keine Handwerker mehr im Haus. Obgleich die Familie das Paar unterstützte, sei es schwer gewesen, neben der Haussanierung auch dem Job und der Beziehung gerecht zu werden. Denn ihrer Arbeit als Content Creatorin gönnte sie trotz Stress und Chaos keine Pause, nahm ihre Follower stets auf ihrem Abenteuer Eigenheim mit. Die Resonanz war riesig, das Thema stieß auf großes Interesse. „Dafür gehen ungefähr 30 Stunden die Woche drauf“, sagt sie. Ihr Geld verdient Jensen durch Werbe-Kooperationen, außerdem hält sie Vorträge und ist nebenbei selbstständig im Finanzwesen tätig.
Lena Jensen über ihre Vergangenheit: „Ich habe mich voll hässlich gefühlt“
Dass sie ihr Leben auf Social Media teilt, sei zufällig gekommen. „Es muss ungefähr 2018 gewesen sein, da war ich 25 Jahre alt“, sagt Lena Jensen. „Damals habe ich mich voll hässlich gefühlt, habe mich aus Unsicherheit immer fett geschminkt.“ Sie fragte sich, was sie eigentlich an anderen Menschen schön findet. „Da fiel mir auf: Es ist der Ausdruck.“ Deshalb probierte sie selbst herum, machte Fotos, stellte sie online, bekam positives Feedback und machte weiter. In den vergangenen Jahren probierte sie Verschiedenes aus, auch Comedy, bevor sie durch die Miss-Germany-Wahl online ihre Nische fand.
Seit 2020 ist sie Content Creatorin in Vollzeit. Für sie ist es genau der richtige Job, sagt die 31-Jährige: „Es macht mir großen Spaß, mich selbst auszudrücken, Dinge mit anderen zu teilen und miteinander in den Austausch zu gehen.“ Schattenseiten gebe es zwar auch, zum Beispiel negative Kommentare. Damit könne sie aber gut umgehen. Neulich habe ihr jemand geschrieben, der die Arbeiten am Haus herunterspielte, behauptete, sie hätte gar nicht richtig saniert. Aber, so Lena Jensen: „Das nehme ich nicht persönlich. Ich weiß ja, dass das, was ich teile, nur ein Ausschnitt ist und wir wirklich bis um 4 Uhr morgens geschuftet haben.“