Ahrensburg. BSW plant Gründung eines Kreisverbands in Stormarn. Bei dem Treffen im Peter-Rantzau-Haus spricht eine Hamburger Bundestagsabgeordnete.
In elf Bundesländern hat das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) inzwischen Landesverbände gegründet. Schleswig-Holstein zählt bislang nicht dazu. Doch das soll sich bald ändern. Unterstützer der ehemaligen Linken-Politikerin treffen sich nun in Ahrensburg zum informellen Austausch. Mittelfristig streben sie die Gründung eines Stormarner Kreisverbands an.
Das Treffen ist für Dienstag, 29. Oktober, ab 19 Uhr im Peter-Rantzau-Haus (Manfred-Samusch-Straße 9) geplant. Als Gastrednerin spricht die Hamburger Bundestagsabgeordnete Żaklin Nastić zum Thema „Vernunft, Gerechtigkeit und Frieden – was hat das BSW im Sinn?“ über die Schwerpunkte und Ziele der Wagenknecht-Partei. Nastić, die seit 2017 im Bundestag sitzt, war bis Ende 2023 Mitglied der Linken.
BSW Stormarn: Wagenknecht-Unterstützer treffen sich in Ahrensburg
„Wir sind eine Gruppe aus 15 bis 20 Personen, die sich seit etwa einem halben Jahr regelmäßig trifft“, sagt Dieter Scholz, Organisator des Vernetzungstreffens. Der 67-Jährige aus Bad Oldesloe gehört zu den Parteimitgliedern der ersten Stunde. „Ich war eines der ersten 40 Mitglieder aus Schleswig-Holstein, die aufgenommen wurden, um die Gründung eines Landesverbands vorzubereiten“, erzählt er.
Vor der Europawahl im Juni hat Scholz bereits den Wahlkampf des BSW in Stormarn unterstützt. Ansonsten sei er aber ein Neuling in der Kommunalpolitik, sagt der Oldesloer. „Ich habe mich nie politisch engagiert, aber seit einiger Zeit bin ich wegen der weltpolitischen Lage sehr beunruhigt“, so der selbstständige Zimmerer- und Heizungsinstallateurmeister. Deshalb habe er nach einer Partei gesucht, die sich aktiv für Frieden einsetze.
Viele der BSW-Unterstützer haben keine politische Erfahrung
Vielen der Stormarner BSW-Unterstützer gehe es ähnlich. „Ein Großteil von uns hat keine politischen Erfahrungen. Drei Leute sind aus der Linken zu uns gekommen“, sagt der 67-Jährige. Die Stormarner seien innerhalb des BSW in Schleswig-Holstein besonders aktiv. „Die Unterstützer kommen aus dem gesamten Kreisgebiet.“
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Bei dem Treffen in Ahrensburg gehe es darum, sich gegenseitig besser kennenzulernen. „Außerdem wollen wir zeigen, was wir im Kreis machen möchten, wofür wir kommunalpolitisch stehen“, so Scholz. Im Anschluss an den Vortrag werde es dazu Thementische zu den Bereichen Frieden, Umwelt und soziale Gerechtigkeiten sowie die Möglichkeit zur Diskussion geben. Bis zum Jahresende sei die Gründung eines BSW-Landesverbands geplant. „Erst danach können wir Kreisverbände bilden“, so der Oldesloer.
Wagenknecht-Anhänger lehnen Waffenlieferungen an die Ukraine ab
Die frühere Fraktionsvorsitzende der Linken im Bundestag, Sahra Wagenknecht, hatte das nach ihr benannte Bündnis im Januar gegründet, nachdem sie sich mit ihrer alten Partei überworfen hatte. Ein Streitpunkt war die deutsche Unterstützung für die Ukraine.
Wagenknecht tritt für Verhandlungen mit dem russischen Regime von Wladimir Putin ein und lehnt Waffenlieferungen an die von diesem angegriffene Ukraine ab. Außerdem tritt sie für eine restriktive Migrationspolitik ein, auch hier entfernte sie sich von der Position der Linkspartei. Als die 55-Jährige der Partei Ende 2023 den Rücken kehrte, folgten ihr zahlreiche Weggefährten und weitere Mitglieder der Linken.