Ahrensburg/Barsbüttel. Ärzte, Betroffene und Angehörige geben in Ahrensburg Tipps zum Umgang mit psychischen Erkrankungen. Eintritt für Besucher frei.

Gut jeder zehnte Schleswig-Holsteiner leidet an Depressionen. Laut dem aktuellen Gesundheitsatlas der AOK ist die Zahl zuletzt kontinuierlich gestiegen. Im Jahr 2022 waren demnach landesweit 11,9 Prozent der Bevölkerung wegen einer Depression in ärztlicher Behandlung. Im Kreis Stormarn sind es 11,4 Prozent, was rund 28.000 Menschen entspricht. Bei den 60- bis 64-Jährigen ist mehr als jede fünfte Frau und jeder siebte Mann betroffen.

Die Eheleute Schmöger-Stiftung, die zur Dachorganisation der Bürger-Stiftung Stormarn zählt, hilft Menschen mit depressiven Erkrankungen. In Kooperation mit dem Ahrensburger Peter-Rantzau-Haus (Manfred-Samusch-Straße 9) organisiert die Stiftung am Sonnabend, 12. Oktober, von 14 bis 18 einen Info-Nachmittag über die Krankheit. Im Rantzau-Haus gibt es ein abwechslungsreiches Angebot für Betroffene, Angehörige, Fachleute und andere Interessierte zum Thema „Ich gehöre dazu – mit Depressionen in der Gemeinschaft bleiben“.

Depressionen: Bei den 60- bis 64-Jährigen ist jede fünfte Frau in Behandlung

Viele Menschen, die an Depressionen leiden, ziehen sich in der akuten Krankheitsphase zurück und wollen sich dem „schwarzen Hund“ allein aussetzen. Zugleich wünschen sie sich Verständnis und Unterstützung. Wenn sie sich langsam der Welt wieder zuwenden wollen, fällt der Schritt nach draußen schwer. Niemand möchte auf seine Krankheit reduziert werden, sondern jeder möchte in der Gemeinschaft bleiben.

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Wie das gelingen kann, soll an diesem Nachmittag auf unterschiedliche Weise gezeigt werden. Die Veranstaltung beginnt mit einem Fachvortrag von Swantje Borsutzky (Psychologin, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Universitäts-Klinikum Hamburg). Das Playback-Theater Nord-West Hamburg stellt in verschiedenen Szenen dar, wie es sich anfühlt, dazuzugehören oder auch ausgeschlossen zu sein.

Zuschauer können mit Regisseurin über ihre Dokumentation sprechen

Sylke Damerau erläutert in ihrem Resilienz-Workshop „Die heilende Kraft der Wertschätzung“. Zum Abschluss führt die Filmemacherin Andrea Rothenburg ihre Dokumentation „Plan B“ vor. Darin berichten drei Frauen von ihren psychischen Problemen und zeigen, wie sie ihren Weg daraus gefunden haben. Nach dem Film können die Zuschauer Fragen an die Regisseurin stellen und über die Dokumentation und eigene Erfahrungen diskutieren.

Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. In dieser Woche gab es zudem in Kooperation mit der Bürger-Stiftung Barsbüttel einen Filmnachmittag an der Erich-Kästner-Gemeinschaftsschule in Barsbüttel. Dort präsentierte Andrea Rothenburg ihren Dokumentationsfilm „Hört uns zu“. Weitere Hinweise zum Programm sind online auf der Seite www.buerger-stiftung-stormarn.de/depressionen zu finden.