Trittau/Großensee. Fahrbahn der L93 zwischen Trittau und Großensee wird vom 5. August an grundhaft erneuert. Was Autofahrer und Anwohner wissen müssen.
Die L93 zwischen Großensee und Trittau wird ab Montag, 5. August, erneut voll gesperrt. Grund sind umfassende Sanierungsarbeiten. Auf Anfrage unserer Redaktion teilt der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein (LBV.SH) mit, dass „die Fahrbahn und der Radweg überwiegend grundhaft erneuert“ werden sollen. Der Plan sieht vor, die vorhandene Asphaltschichten in vielen Bereichen komplett zu ersetzen sowie Bankette zu befestigen und Mulden zu räumen.
Wegen der Bauarbeiten gibt es für mehrere Monate auf der viel frequentierten Strecke kein Durchkommen. Die B404-Anschlussstelle Trittau-Nord ist in dieser Zeit eingeschränkt oder gar nicht erreichbar. Für Ortsansässige und den Durchgangsverkehr bedeutet das, dass sie weite Umwege in Kauf nehmen müssen, um an ihr Ziel zu gelangen. Die Sperrung gilt sowohl für den motorisierten als auch für den Rad- und Fußverkehr. Zur Dauer der Arbeiten macht der LBV nur ungefähre Angaben: „Geplant ist, bis Weihnachten die Maßnahme abzuschließen. Bei schlechten Witterungsbedingungen können die Arbeiten auch bis zum Frühjahr 2025 dauern.“
Viel befahrene Landstraße zwischen Trittau und Großensee monatelang voll gesperrt
Dass es am 5. August losgeht, war bislang weder dem Großenseer Bürgermeister Uwe Tillmann-Mumm noch seinem Trittauer Amtskollegen Oliver Mesch bekannt. Tillmann-Mumm hatte vom LBV vor längerer Zeit lediglich die mündliche Auskunft erhalten, dass die Straßensanierung im August beginnen soll. Die Trittauer Straße hatte sich schon vor ihrer Ausweisung als Umleitungsstrecke während des Ausbaus der Bundesstraße 404 in keinem guten Zustand befunden. Dieser verschlechterte sich durch den zusätzlichen Schwerlastverkehr weiter. Zwar werden die massiven Schlaglöcher immer wieder mit Kaltasphalt aufgefüllt, eine umfassende Sanierung der Fahrbahn ist jedoch unumgänglich.
Damit verbunden sind weitere Maßnahmen. „In Planungsgesprächen mit der Amtsverwaltung, der Gemeinde Großensee, dem Zweckverband Obere Bille und dem Gewässerverband Bille wurde der LBV.SH unter anderem gebeten, eine Verbesserung der Verkehrsführung innerhalb der Ortslage Großensee durch Kurvenaufweitungen zu prüfen und ob ein Gewässerdurchlass zu erneuern ist“, teilt die Behörde mit. Kanalinspektionen hätten zudem ergeben, dass Sanierungen und Anpassungen der gemeindlichen Regen- und Schmutzwasserkanalisation erforderlich seien. Großensee wolle im Zuge der Arbeiten Beleuchtungsanlagen erneuern und den barrierefreien Ausbau einer Bushaltestelle prüfen.
Die verschiedenen Planungen mehrerer Akteure müssten aufeinander abgestimmt und die entsprechenden Mittel und Flächen von allen Beteiligten zur Verfügung gestellt werden. Der LBV hat daher entschieden, „den planerisch weniger anspruchsvollen Abschnitt außerhalb der Ortslage Großensee als gesonderte Baumaßnahme“ als Erstes umzusetzen. Großensees Bürgermeister Tillmann-Mumm geht davon aus, dass die Sanierungsarbeiten an der Ortsdurchfahrt im Frühjahr starten. Das sei, so der LBV, auch sein „derzeitiges Ziel“.
Instandsetzung der Straße zwischen Trittau und Großensee erfolgt in drei Bauabschnitten
Warum ist überhaupt eine Vollsperrung erforderlich? Wäre nicht auch eine halbseitige Sperrung denkbar, bei der der Verkehr – geregelt durch eine Ampelanlage – eine Fahrspur wechselseitig nutzen kann? Nein, sagt der LBV. Und begründet das damit, dass „die Straße zu schmal ist, um sie unter Einhaltung geltender Arbeitsschutzbestimmungen unter halbseitiger Sperrung erneuern zu können“.
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Nach Schätzung des LBV werden sich die Gesamtkosten für die Baumaßnahme auf mehr als fünf Millionen Euro belaufen. Drei Bauabschnitte sind geplant. Nummer eins umfasst den Bereich zwischen der Seestraße in Großensee bis zur Mitte von Trittauerfeld. An diesem Punkt beginnt der zweite Abschnitt, der bis zum neuen Gewerbegebiet reicht, das an der Großenseer Straße entsteht. Damit aus Richtung Trittau kommende Fahrzeuge auf das Gelände gelangen, ohne den Verkehrsfluss zu behindern, baut die Wirtschafts- und Aufbaugesellschaft Stormarn (WAS) an der L93 eine Spur für Linksabbieger. Der dritte Bauabschnitt beginnt auf Höhe des Gewerbegebiets und erstreckt sich bis zum Kreisel an der Großenseer Straße.
Bauarbeiten haben Auswirkungen auf die Anlieger von Trittauerfeld
Der Ortsteil Trittauerfeld liegt direkt an der Strecke. Während der Bauarbeiten müssen die Anwohner mit erheblichen Einschränkungen rechnen. Laut Behörde ermöglicht „die Abschnittsbildung die grundsätzliche Erreichbarkeit der Anlieger Trittauerfeld entweder von Trittau oder von Großensee aus“. Allerdings müssten sich die Anwohner darauf einstellen, dass sie ihre Grundstücke nicht jederzeit uneingeschränkt erreichen könnten.
Trittaus Bürgermeister Oliver Mesch betont: „Wichtig ist es mir – und das haben wir im Vorfeld auch beim LBV platziert –, dass die Anwohner von Trittauerfeld direkt und rechtzeitig vorher durch den LBV informiert werden.“ Der wiederum verweist auf die Zuständigkeit der betreffenden Baufirma. Diese werde die Anwohner über die bauablaufbedingten Einschränkungen der Erreichbarkeit informieren, kündigt der LBV an..