Ahrensburg. Das Team von Trainer Aydin Taneli rettet sich am letzten Spieltag durch ein 3:0 gegen Sereetz. Die Erleichterung ist groß.

Selbst als seine Mannschaft schon mit den Fans feierte, kam der Trainer des SSC Hagen Ahrensburg nicht aus dem Wettkampfmodus heraus. Mit ernster Miene wies Aydin Taneli seine Spieler an, auch in der anderen Ecke noch mal die Welle zu machen, sich für die Unterstützung im nervenaufreibenden Saisonfinale zu bedanken. „Ich hoffe, die Last wird sich in den nächsten Tagen auch von mir lösen“, sagte Taneli nach dem 3:0 (1:0) gegen den Sereetzer SV, mit dem die Ahrensburger den direkten Klassenerhalt in der Landesliga Holstein schafften.

Vor dem letzten Spieltag war alles möglich: direkter Abstieg, Einzug in die Relegation oder direkter Klassenerhalt. Beim Anpfiff war der SSC Hagen noch Vorletzter, was den Sturz in die Verbandsliga bedeutet hätte. Die Situation verschärfte sich, als Konkurrent Büchen-Siebeneichener SV im Parallelspiel gegen den SV Henstedt-Ulzburg schon nach fünf Minuten in Führung ging – und sich Ahrensburg gegen die ambitionierten Gäste schwertat.

Hagens Torwart Bennet Goldau vereitelt große Chance des SV Sereetz

Ahrensburg Sereetz besaß noch eine Chance auf den wichtigen zweiten Tabellenplatz und dominierte die erste halbe Stunde. Die Ostholsteiner erarbeiteten sich eine Eckball-Bilanz von 6:0 und hatten in der 28. Minute die große Möglichkeit, in Führung zu gehen. Wer weiß, wie der Tag für den SSC Hagen verlaufen wäre, hätte Torwart Bennet Goldau nicht mit einem überragenden Reflex gegen Alessandro Gottschalk gerettet.

Wenig später wendete sich das Blatt. Erst kassierte Büchen-Siebeneichen den Ausgleich, und dann – wie aus dem Nichts – ging Ahrensburg in Führung. Jakob Bier traf aus halbrechter Position mit einem satten Schuss den Innenpfosten, Kapitän Rico Pohlmann staubte ab (37. Minute). Damit sprangen die Stormarner in der Live-Tabelle erstmals auf den rettenden achten Rang.

Zittern bis in die Schlussminuten, dann trifft Jonas Wilde doppelt

Dennoch ging das große Zittern weiter. Zwar kassierte Büchen-Siebeneichen reihenweise Gegentreffer und verlor deutlich (4:7). Aber schon ein einziges Gegentor hätte den SSC auf den Relegationsplatz stürzen lassen. Dazu kam es nicht, weil Tanelis Mannschaft eine ihrer besten Halbzeiten der Saison hinlegte. In der Defensive standen die Hausherren sicher und konterten immer wieder zielstrebig. Einzig an der Chancenverwertung – ein Hauptproblem in dieser Spielzeit – haperte es lange Zeit.

Kent Wienholtz (58.) jagte den Ball aus 16 Metern an die Latte, Pohlmann vergab innerhalb von 30 Sekunden zwei große Kopfballchancen (74.), und Jonas Wilde scheiterte am Keeper (79.). Jener Jonas Wilde, erst in der Winterpause aus der eigenen zweiten Mannschaft befördert und gegen Sereetz für die letzten 20 Minuten eingewechselt, sorgte dann für Erleichterung: Mit einem Doppelschlag (83., 87.) entschied er die Partie. Es waren seine ersten beiden Tore in der Landesliga.

Meister Preußen Reinfeld kann sich 1:4 im letzten Spiel erlauben

Taneli hatte sich vor der Saison ein deutlich besseres Abschneiden erhofft, fand nach dem Herzschlagfinale trotzdem nur Lob für seine Schützlinge: „Die Mannschaft arbeitet seit Jahren gut, gibt immer Gas. Was ich an den Jungs so liebe: dass sie immer wach sind, immer zuhören, immer den Fokus haben. Und auch an dieser schwierigen Situation, die wir jetzt hinter uns haben, werden sie wieder wachsen.“

Auch der Sportliche Leiter Carsten Holst zeigte sich erleichtert: „Ich habe die Bedeutung vorher ja ein bisschen runtergespielt, um Druck rauszunehmen, aber natürlich ist der Klassenerhalt superwichtig für die ganze Fußballabteilung. Wir wollen Leistungsorientierung reinbringen, und dafür spielt es eine ganz große Rolle, dass es leistungsmäßig nach oben geht und nicht nach unten.“

Ganz nach oben geht es für den SV Preußen Reinfeld, der schon als Meister und Oberliga-Aufsteiger feststand. Daran konnte auch das 1:4 (0:1) gegen Vizemeister Kaltenkirchener TS nichts mehr ändern. Das letzte Tor gelang Dennis Lie, der in der 84. Minute zum Endstand traf.