Ahrensburg. Daniel Schildhauer räumt bei Tischtennis-DM ab. Nun steht für den 41-Jährigen die Relegation mit der TTG 207 an.

Mit seinen 41 Jahren hat Daniel Schildhauer schon einiges erlebt im Tischtennis. Ein so geballtes Programm wie dieser Tage hat der Routinier von der TTG 207 aber wohl noch nie erlebt – und auch nicht so große Erfolge gefeiert. Kurz nachdem Schildhauer mit der Spielgemeinschaft aus Ahrensburg und Großhansdorf den Vizemeistertitel in der Oberliga gesichert hat, wurde er erstmals Deutscher Meister – und das gleich doppelt. Und nun spielt er mit seiner Mannschaft auch noch um den Regionalliga-Aufstieg.

Daniel Schildhauer gewinnt zwei Titel bei Deutscher Meisterschaft

„Nein, damit habe ich ganz bestimmt nicht gerechnet“, sagt Schildhauer nach den Deutschen Meisterschaften der Senioren. Der Sieg im Doppel der Ü40-Konkurrenz mit seinem Partner Kai Enno Kleffel (VfW Oberalster) war zwar das Ziel gewesen und gelang mit einem 3:0-Finalsieg souverän. Im Einzel aber galt der Stormarner im Finale gegen den amtierenden Senioren-Weltmeister Gregor Clemens Förster als Underdog.

Das hatte auch Förster so gesehen, wie er nach dem Endspiel verriet. Schildhauer: „Er hat mir gesagt, dass er mich im Turnier beobachtet und nicht ganz für voll genommen hat.“ Doch Schildhauer wuchs über sich hinaus, rief im wichtigsten Spiel seine beste Leistung ab und gewann mit 3:1 – auch dank des Heimvorteils. In Ahrensburg wurde er nicht nur von Zuschauern und Vereinskollegen angefeuert, sondern auch vom Bürgermeister. Eckart Boege ist der Chef von Daniel Schildhauer, der im Rathaus der Schlossstadt für die organisatorischen Abläufe und Einkäufe zuständig ist. Boege war es dann auch, der Schildhauer für seine ersten beiden Siege bei Deutschen Meisterschaften ehrte.

Der 41-Jährige spielt mit dem Gedanken, bei EM und WM zu starten

Nach den Triumphen auf nationalem Parkett spielt Schildhauer nun mit dem Gedanken, sich auch der internationalen Konkurrenz zu stellen. Für die Europameisterschaften Ende Juni in Norwegen sind die ersten Planungen angelaufen. Auch bei der WM Anfang des kommenden Jahres wäre er startberechtigt. „Aber so weit denke ich noch nicht“, sagt er.

Zunächst steht ohnehin ein anderes wichtiges Turnier an, es geht jetzt Schlag auf Schlag. An diesem Sonntag, 7. Mai, spielt die TTG 207 in der Relegation um den Aufstieg in die Regionalliga. Auch hier nimmt Schildhauer gern wieder die Außenseiterrolle ein, wenn er sagt: „Unsere beiden Gegner sind meiner Meinung nach stärker einzuschätzen. Wir sind ein bisschen der Underdog.“

Relegation startet mit Derby zwischen TTG 207 und Gastgeber Siek

Einen der Konkurrenten kennt Schildhauer nur zu genau. Jahrelang spielte er mit Wang Yansheng und Mulid Kushov für den SV Siek, der nun anders als die TTG 207 wenig zu gewinnen, aber viel zu verlieren hat. Überraschend waren die Sieker in den letzten Wochen der Regionalliga-Saison noch auf den Relegationsplatz gestürzt und kämpfen nun in eigener Halle gegen den Abstieg. Beim einstigen Zweitligisten gibt man sich selbstbewusst: „Das Team nimmt die Favoritenrolle an“, sagt Abteilungsleiter Stefan Zilz.

In der Sieker Mehrzweckhalle beginnt die Relegation direkt mit dem Derby. Um 10 Uhr treffen Schildhauer, dessen Doppelpartner Jan-Ole Penderak und Co. auf die Gastgeber. Um 13.30 Uhr fordert die TTG 207 den Oldenburger TB II, der sich in der Oberliga-Parallelstaffel den zweiten Platz sicherte. Zum Abschluss duellieren sich Siek und Oldenburg ab 17 Uhr. Schon ein Sieg könnte reichen, um sich für die Regionalliga zu qualifizieren. Nur der Drittplatzierte der Relegation muss kommende Saison in der Oberliga antreten.

Der Modus sorgte übrigens für Diskussionen. Die Relegation dauert fast den ganzen Tag, das Pensum mit sechs Matches ist gerade für etwas ältere Spieler enorm. Zudem muss eine der Mannschaften, in diesem Fall der SV Siek, mit der langen Pause zwischen den beiden Spielen umgehen. „Ich fände es besser, wenn die Relegation über das gesamte Wochenende ausgetragen wird“, sagt Schildhauer. Die Meinungen gingen darüber aber auseinander.

SSC Hagen Ahrensburg spielt um Verbleib in der Oberliga

Einen Tag vorher, eine Klasse tiefer und sieben Kilometer westlich wird es für ein weiteres Stormarner Tischtennis-Team ernst. Der SSC Hagen Ahrensburg spielt ebenfalls in einer Dreier-Relegation um den Klassenerhalt in der Oberliga. In der Sporthalle am Dänenweg machen die Ahrensburger am Sonnabend, 6. Mai, um 10 Uhr den Anfang gegen den Oberalster VfW II, der im Anschluss um 13.30 Uhr auf den Köpenicker SV-Ajax trifft. Die Entscheidung fällt ab 17 Uhr zwischen Hagen und dem Club aus Berlin.

Die Aufstellung hat der SSC Hagen bereits verraten. Benjamin Krüger und Benjamin Winter werden ebenso an der Platte stehen wie Oleksii Dehtiarov, der erneut die strapaziöse Reise aus dem Kriegsgebiet Odessa auf sich nimmt. Für einen anderen Ukrainer, der das Ahrensburger Tischtennis in den vergangenen Jahren prägte, ist die Relegation ein Abschied: Dmytro Asieiev wird den Verein verlassen.