Bargteheide. Stormarner schlagen Oldenburger TB vor 230 Zuschauern mit 84:66. Zum nächsten Spiel sollen noch mehr Fans kommen.
Basketball-Party im ersten echten Heimspiel: Die TSV Bargteheide Bees haben bei ihrer Premiere in der heimischen Sporthalle der Dietrich-Bonhoeffer-Schule (DBS) – die in den Herbstferien aufgetragenen neuen Linien mussten korrigiert und neue Korbanlagen installiert werden – einen deutlichen Sieg gefeiert. Die Stormarner setzten sich gegen den Mitaufsteiger und direkten Konkurrenten Oldenburger TB mit 84:66 (57:27) durch.
Bereits zur Pause war die Partie entschieden. Das lag vor allem am zweiten Viertel. „Da haben wir phasenweise unsere beste Saisonleistung gezeigt, aggressiv verteidigt, Bälle gewonnen und schnell abgeschlossen“, sagte Trainerin Şükran Gencay nach dem dritten Erfolg in der 1. Regionalliga. „So wollen wir spielen.“ Mit einem 21:2-Lauf ab der 17. Minute distanzierten die Bargteheider die Gäste. Von Beginn an, als Carl Ceesay mit einem Dreier die ersten Punkte erzielte, lagen die Bees in Führung.
Der kurzfristig als Ersatz verpflichtete Abdulai Abaker ist ein Leistungsträger
Wie schon beim Heimspiel in der Halle des Kopernikus Gymnasiums Bargteheide (KGB) kamen rund 230 Fans und sorgten für eine mitreißende Atmosphäre. Künftig erhofft sich der TSV noch mehr Besucher. Mittelfristig will der Verein die 300-Zuschauer-Marke knacken. „Wir sind sehr dankbar, dass die Heimspielsaison jetzt für uns richtig losgeht“, sagte Gencay. „Es war ja doch ein bisschen Hickhack mit den Spielen in der KGB-Halle und in Ahrensburg, was für die Kontinuität und das Wohlfühlen nicht förderlich war. Die neue Halle ist toll, ich mag sie. Die Zuschauer waren echt laut.“
In Abwesenheit des verletzten US-Profis Jeremy Ingram glänzte dessen Ersatz-Verpflichtung Abdulai Abaker, der eine gute Mischung aus Abschlüssen und Passspiel fand. Zeitweise konnte er mit den Gegenspielern machen, was er wollte, und erzielte 22 Punkte. Binnen kürzester Zeit hat sich Abaker, der erst während der laufenden Saison zum Team gestoßen ist, bestens eingefunden und gehört bereits zu den wichtigsten Leistungsträgern. Zu dem Kreis zählt auch der vor der Saison verpflichtete Marcel Hoppe, der mit 26 Punkten einmal mehr der Topscorer war.
Nach dem ersten Drittel der Saison liegen die Bees auf Kurs
Im zweiten Durchgang verpassten die Stormarner, die Spannung hochzuhalten und verloren beide Viertel. Die Trainerin kritisierte den Leistungsabfall, zeigte gleichzeitig aber Verständnis: „Ich bin selbst lange Spielerin gewesen und weiß, wie das ist. Bei so einer klaren Halbzeitführung hat man immer im Hinterkopf, dass das Spiel praktisch gewonnen ist. Fairerweise muss man auch sagen, dass ich viel gewechselt habe, wodurch der Rhythmus manchmal verloren gegangen ist.“
Acht Spiele, fünf zum Teil äußerst knappe Niederlagen und drei Siege, Tabellenplatz neun mit Anschluss ans Mittelfeld: Nach dem ersten Drittel der Saison liegen die Bees auf Kurs. Das Minimalziel Klassenerhalt könnte sogar übertroffen werden. „Unter den Rahmenbedingungen bin ich zufrieden, wir hatten Verletzungspech und unglückliche Niederlagen und stehen trotzdem recht gut da“, sagte Gencay. „Aber es ist noch total viel Luft nach oben, und wir haben viel Arbeit vor uns. Wenn wir weiter unser Bestes geben und die Entwicklung fortsetzen, ist ein Platz im gesicherten Mittelfeld kein unrealistisches Ziel.“
Center Nicolas Schümann verlässt den verein nach drei Verletzungen
Center Nicolas Schümann wird den weiteren Weg der Bargteheider nicht mehr begleiten. Spieler und Verein haben sich getrennt, wie der TSV am Rande der Partie gegen Oldenburg bekanntgab. Auf Nachfrage sagte Sportdirektor Said Ghalamkarizadeh, der den 2,09-Meter-Mann vor drei Jahren nach Bargteheide geholt hatte: „Nico ist ein sehr guter Spieler, der zuletzt durch drei Verletzungen binnen kurzer Zeit zurückgeworfen wurde. Er muss erst mal wieder gesund werden und seinen Weg finden. Dafür wünschen wir ihm alles Gute.“
Die Bargteheider Heimspielsaison geht schon am Sonnabend, 12. November, weiter. Dann kommen die ambitionierten Berlin Braves 2000, das zweitbeste Basketballteam der Hauptstadt hinter Alba Berlin. Der Star des Clubs sitzt auf der Bank: Trainer Achmadschah Zazai spielte in der Ersten und Zweiten Liga. 2019 feierte er als Kapitän mit den Hamburg Towers den Bundesliga-Aufstieg. Im selben Jahr gewann er bei der Streetball-Weltmeisterschaft „Quai 54“ in Paris den Dreipunktewettbewerb. Ghalamkarizadeh sagt mit Blick auf die Partie gegen Berlin: „Das wird ein spannendes Spiel. Ich kann jedem Stormarner nur empfehlen, in die Halle zu kommen.“ Beginn ist um 19 Uhr.
TSV Bargteheide Bees: Marcel Hoppe (26 Punkte), Abdulai Abaker (22), Ibrahim Jabby (10), Carl Ceesay (7), Fabian Klevemann, Vladimir Migunov (beide 5), Vincent Beckmann (3), Filip Marinkovic, Jacob Gäde, Tobias Schümann (alle 2), Younes Ibouchoukene, Patrick Thelen