Steinburg. Fußball-Oberliga startet in die Restsaison, Eichede spielt in Lübeck. Wie der Trainer die Chancen seines Teams einschätzt.
Der Dreikampf beginnt: Am Wochenende startet die Fußball-Oberliga Schleswig-Holstein in die Restsaison. Ein Trio darf sich Hoffnungen auf den Meistertitel und die Aufstiegsrunde zur Regionalliga Nord machen – und der SV Eichede ist mittendrin.
Dabei wird es nicht nur auf die rein fußballerische Qualität ankommen, meint Eichedes Trainer. „Meister wird, wer die wenigsten Fehler macht und einen kühlen Kopf bewahrt“, sagt Paul Kujawski vor dem Auswärtsspiel seiner Mannschaft beim VfB Lübeck II am Sonntag, 26. Februar (14 Uhr, Bei der Lohmühle). „Wir müssen noch mehr investieren als die anderen. In der ersten Saisonhälfte haben wir als Team kompakt gestanden, waren ein unangenehmer Gegner. Wenn wir das weiterhin schaffen, werden wir vorn dabei sein.“
SV Eichede: Konstellation an der Tabellenspitze ist spannend
Die Konstellation an der Tabellenspitze ist so spannend wie seit vielen Jahren nicht mehr in Schleswig-Holsteins höchster Spielklasse. Tabellenführer ist Kilia Kiel (19 Spiele/49 Punkte) mit nur einem Punkt Vorsprung auf den SV Eichede, der allerdings schon eine Partie mehr absolviert hat (20/48). Knapp dahinter folgt der SV Todesfelde (20/47). Das Restprogramm könnte ganz leicht für die Stormarner sprechen: In den kommenden Wochen trifft der SVE zunächst ausschließlich auf Teams, die nicht im oberen Tabellendrittel stehen – dann kommt es am Ostermontag (10. April) zum möglicherweise richtungsweisenden Duell mit Kilia.
Doch auch vor den weiter hinten stehenden Mannschaften müsse man gewarnt sein, sagt Kujawski. „In der Liga kann jeder jeden schlagen.“ Auch der erste Gegner, VfB Lübeck II (Platz acht, 24 Punkte), sei gefährlich. Im Hinspiel Ende November setzte sich Eichede zwar 3:0 durch, die Lübecker zeigten aber gute Ansätze. Seitdem wurde an der Seitenlinie Nils Kjär durch Dominik Toschka ersetzt, und das Team gewann sämtliche Testspiele sowie das Oberliga-Nachholspiel am vergangenen Wochenende bei Frisia Risum-Lindholm (4:1). „Der Trainerwechsel hatte einen Effekt, und sie haben einen guten Lauf“, sagt Kujawski.
SV Eichede: Zuletzt hohe Siege, aber auch hohe Niederlagen
Mit der Winter-Vorbereitungsphase seiner eigenen Mannschaft zeigte sich Kujawski recht zufrieden. Zuletzt gab es einen 6:0-Sieg bei Verbandsligist Eintracht Groß Grönau mit sechs unterschiedlichen Torschützen: Evgenij Bieche, Bendix Gelzer, Gerret Grage, Niko Hasselbusch, Luis Fichtner und Marwin Miljic. Zwischendurch bekamen die Steinburger aber auch ihre Grenzen schonungslos aufgezeigt. „Die hohen Niederlagen gegen die Hamburger Oberligisten hätte ich mir gern erspart. Das waren keine guten Tage“, sagt Kujawski über die Woche Anfang Februar mit Pleiten gegen die TuS Dassendorf (0:6) und den Eimsbütteler TV (0:4).
Personell hat sich bei den Rot-Weißen kaum etwas verändert. Einziger Neuzugang war der zuvor vereinslose Arif Kilic, der behutsam aufgebaut werden soll. Auf Stürmer Maximilian Zoch (Fuß-OP) muss Kujawski noch lange verzichten, sogar das Saisonaus droht. In Lübeck fehlen zudem Verteidiger Luca Reimers (Muskelfaserriss) und Offensivmann Aaron Gehrken, der sich diese Woche im Training verletzte (Zerrung oder Muskelfaserriss).
A-Junioren kämpfen um den Klassenerhalt
Für Eichedes Herrenmannschaft geht es also um den Aufstieg in die Regionalliga – für die A-Junioren des Vereins um den Klassenerhalt in der Regionalliga. „Dafür müssen wir alles tun. Wir haben eine gute Ausgangsposition, müssen aber konzentriert bleiben“, sagt Trainer Thomas Runge.
Als Tabellenachter hat der SVE vier Punkte Vorsprung auf die Abstiegsregion. Erster Gegner im neuen Jahr ist am Sonnabend, 25. Februar, der Tabellenvorletzte JFV Lübeck. Anstoß im heimischen Ernst-Wagener-Stadion ist um 14 Uhr.
Zwei Eicheder sind bei Wahl zum Trainer des Jahres nominiert
Wenige Tage, bevor die aktuellen Ziele angepeilt werden, sind Kujawski und Runge für die Erfolge der Vergangenheit ausgezeichnet worden. Beide gehören zu den Nominierten bei der Wahl des Schleswig-Holsteinischen Fußball-Verbands zum Trainer des Jahres. Kujawski hatte vergangene Saison die zweite Mannschaft des SVE zum Landesliga-Titel geführt, ehe er zum Chefcoach des Oberligateams befördert wurde. Runges A-Junioren wurden Tabellenzweiter in der Nord-Staffel der Regionalliga.
„Beide leisten seit Jahren herausragende Arbeit für den SV Eichede, haben die Ausrichtung des Vereins hundertprozentig verinnerlicht und arbeiten an der Schnittstelle zwischen Jugend- und Herrenbereich eng zusammen“, sagte der Vorsitzende Olaf Gehrken.
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Zu den zehn Nominierten zählen neben Runge und Kujawski übrigens auch zwei ehemalige Eichede-Trainer: Christian Jürss war zwischen 2016 und 2019 bei den A-Junioren und dem Herrenteam des SVE tätig. Derzeit coacht er die Frauen des SV Henstedt-Ulzburg, die in der Regionalliga auf Rang zwei überwintern. Oliver Zapel, aktuell Chefcoach bei Regionalligist Phönix Lübeck, trainierte Eichede von 2012 bis 2016.
Bei der Wahl zum Fußballer und zur Fußballerin des Jahres ist Stormarn diesmal nicht vertreten. Das Voting läuft über die Internetseite des Verbands, www.shfv-kiel.de.