Bad Oldesloe. Die meisten Stimmen bekommen Karina Peisker, Udo van Stevendaal und die Handballfrauen des TSV Bargteheide.

Fans und Jury haben entschieden: Stormarns Sportlerin des Jahres 2022 heißt Karina Peisker, Sportler des Jahres ist Udo van Stevendaal und das Team des Jahres stellt der TSV Bargteheide mit seinen Handballerinnen. Der Sieger und die Gewinnerinnen wurden bei der Ehrungsveranstaltung in Bad Oldesloe gebührend gefeiert.

Die Jury aus Vertretern des Kreissportverbands, der Sparkasse Holstein mit ihren Stiftungen sowie Journalisten der regionalen Tageszeitungen hatten in den drei Kategorien für die Plätze eins, zwei und drei votiert. Zudem konnte jeder am Online-Voting teilnehmen, das zu 50 Prozent in die Wertung einfloss. Die Ergebnisse fielen teilweise extrem knapp aus.

Bargteheides Handballerinnen liefen in voller Teamstärke im Foyer der Sparkasse auf

Ohne vorher zu wissen, welchen Platz sie belegen würden, liefen Bargteheides Handballerinnen in voller Teamstärke im Foyer der Sparkasse auf. „Das war uns einfach wichtig“, sagte Trainer Andreas Frank. „Bei der großen Zahl an Vereinen und tollen Mannschaften, die es in Stormarn gibt, ist es eine tolle Ehre, überhaupt nominiert zu sein.“ Als Mannschaft des Jahres ausgezeichnet zu werden, sei ein Highlight im überhaupt tollen Sportjahr des TSV Bargteheide. „So viele Votings und die Stimmen der Jury zu bekommen, ist eine schöne Würdigung unserer Leistung – es wird wohl gesehen, was wir alles erreicht haben.“

Die sehr junge Mannschaft hatte 2022 komplett ohne Niederlage bestritten – und das in zwei unterschiedlichen Spielklassen. Als A-Jugend trat das Team in der Oberliga an und wurde Meister. Im Erwachsenenbereich gelang der Aufstieg in die Landesliga, wo der TSV aktuell schon wieder als souveräner Tabellenführer auf Titelkurs ist.

Bau Frauen und Männern setzen sich Weltmeister durch

Im Namen des Teams beantworteten Karoline Koch und Saskia Sankowski auf der Bühne die Fragen von Svantje Lieber (Sparkasse Holstein) und Henrik Bagdassarian (Kreissportverband). Auch die anderen Nominierten waren nach Bad Oldesloe gekommen. Bei der Wahl zum Team des Jahres belegten die Basketballer des TSV Bargteheide den zweiten Platz vor den Fußballerinnen des SSC Hagen Ahrensburg.

Bei den beiden Einzel-Wahlen setzten sich Weltmeister durch. Rhönradturnerin Karina Peisker vom TSV Trittau hatte bei der WM in Dänemark neben zwei Goldmedaillen einmal Bronze gewonnen. Für sie war es die erste Sportlerwahl in Stormarn – bislang kannte die 22-Jährige vergleichbare Veranstaltungen nur aus Bayern, wo sie bis vor einigen Jahren wohnte. Die Plätze zwei und drei gingen an die Freiwasser-Schwimmerinnen Hannah Gätjen und Elea Linka von der SG Stormarn-Barsbüttel.

Für Udo van Stevendaal war es schon die vierte Nominierung bei der Sportlerwahl, die erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie wieder durchgeführt wurde. Im Einzel hatte der Triathlet des SV Großhansdorf 2019 bereits einmal gewonnen und war auch schon Teil der Mannschaft des Jahres, damals mit den Triathleten des TSV Bargteheide. Beim Interview auf der Bühne kam der 54-Jährige nochmals auf seine Verletzungspause zurück – die im vergangenen Jahr erzielten Erfolge hatten ihm auch deshalb so viel bedeutet, weil er nach einer Knie-Operation gar nicht mehr daran geglaubt hatte, noch mal an alte Erfolge anknüpfen zu können.

Es kam anders. Der Ahrensburger wurde in seiner Altersklasse Doppelweltmeister, Europameister und Deutscher Meister – und nun zum zweiten Mal Stormarns Sportler des Jahres. Zweiter wurde Vielseitigkeitsreiter Nicholas Goldbeck (RuFG Bargfeld-Stegen), Dritter der Karateka Corre Ahnsehl von der TSV Reinbek.

Sonderpreis als „sportlichste Familie“ geht an Bettina Lange sowie Janka und Jens Krohn

Teilweise hat van Stevendaal seine WM-Erfolge in Abu Dhabi übrigens Anke und Lothar Lakies zu verdanken. Das Ehepaar hatte ihn erst zu der Reise überredet, verriet der Triathlet – und brachte die beiden zu der Ehrungsveranstaltung mit. Anke Lakies wurde vom KSV spontan ein Blumenstrauß überreicht – denn auch sie hätte eine Nominierung durchaus verdient gehabt. Ihren WM-Titel im Aquabike hatte sie Ende des Jahres geholt, kurz nach dem Stichtag für die Sportlerwahl.

Noch ein Ehepaar – samt Tochter – spielte auf der Ehrungsveranstaltung eine besondere Rolle. Die persönlich anwesenden Bettina Lange und Jens Krohn sowie die aus Frankreich zugeschaltete Janka Krohn erhielten den von der Sparkasse ausgelobten Sonderpreis als „sportlichste Familie“. Bettina Lange gewann bei der Triathlon-EM der Altersklassen Silber über die Sprint-Distanz, ihr Mann Jens Krohn holte sogar Gold. Tochter Janka Krohn ist seit einigen Jahren als Rettungsschwimmerin erfolgreich, schaffte 2022 unter anderem den Sprung zur WM in Italien. Derzeit weilt sie wegen eines internationalen Wettkampfs in Biarritz.

Jaqueline Engelberg vom TSV Lütjensee als Ehrenamtlerin des Jahres ausgezeichnet

Eine Überraschung gab es auch für die Sportlerinnen und Sportler, die Teil der Stormarner Talentförderung sind. Die Sparkasse gab bekannt, dass die Fördersumme von 1000 auf 1500 Euro erhöht wurde. Davon profitieren die Schwimmerinnen Gätjen und Linka, die Sportlerin des Jahres Karina Peisker, Karateka Ahnsehl sowie Taekwondo-Kämpfer Dennis Sievert vom Verein Triple F.

Bei der 27. Sportlerehrung sorgte der KSV auch noch für ein Novum. Erstmals wurde bei der Veranstaltung auch die Ehrenamtlerin des Jahres ausgezeichnet. Die Wahl fiel auf Jaqueline Engelberg vom TSV Lütjensee. Die 41-Jährige leitet vier Turngruppen und ist in der Gemeinde an vielen Stellen ehrenamtlich aktiv. Engelberg bekam einen Gutschein in Höhe von 500 Euro für ein Trittauer Reisebüro überreicht.