Bad Oldesloe. Beide Oberligisten erfüllen ihre Pflichtaufgaben mit 3:1 beim VfL Oldesloe beziehungsweise 6:0 beim TSV Trittau.

Für das Halbfinale im Fußball-Kreispokal trug Preußen Reinfelds Co-Trainer mehr Verantwortung als sonst. Die Cheftrainer Pascal Lorenz und Jan-Christian Hack überließen Dennis Sauer wichtige Entscheidungen, wobei zwischen dem Trio ohnehin in den meisten Fragen Einigkeit herrsche, wie Sauer betont. Das galt dann auch für die Bewertung des 3:1 (2:1)-Siegs gegen den VfL Oldesloe: Aufgabe erfüllt, ohne Bravour.

Vielleicht haben sich die Oberligafußballer ein paar Glanzmomente für das Finale aufgehoben. Dort wartet am Sonnabend, 24. Juli, um 16 Uhr Ligakonkurrent und Titelverteidiger SV Eichede, der das Endspiel auch ausrichtet.

Der Außenseiter aus der Kreisliga ging sogar in Führung

Beim Kreisligaclub VfL Oldesloe wurden die Reinfelder lange Zeit richtig gefordert. Der Außenseiter ging sogar in Führung: Nach einem langen Ball war Yannik Teichmann durch und behielt die Nerven (10. Minute). Ein Handelfmeter brachte den Gästen die erste Torchance und den Ausgleich durch Patrick Ellenberger (26.). Stürmer Kristof Rönnau nach schöner Vorlage von Dominik Möller (36.) dämpfte mit dem 1:2 die Hoffnungen der Kreisstädter. Die wehrten sich im zweiten Durchgang nach Kräften und ließen kaum gefährliche Szenen zu.

Die Entscheidung brachte ein Sonntagsschuss von Lasse Czschel (78.). Bis dahin hatte Oldesloes Trainer Andreas Goldau auf eine spannende Schlussphase gehofft: „Wir hätten noch mal richtig Dampf machen können. Reinfeld war hinten relativ nervös und hat gemerkt, dass wir gegenhalten. Ich bin mit meiner Mannschaft total zufrieden, das waren keine drei Klassen Unterschied, maximal eine Klasse.“ Das sah auch Reinfelds Dennis Sauer ähnlich: „Wir haben uns von unserem Offensivspiel mehr erhofft, gerade bei dem Ligenunterschied.“

SV Eichede schoss alle sechs Tore in der ersten Halbzeit

Im ersten Halbfinale setzte sich der SV Eichede souverän mit 6:0 beim TSV Trittau durch. Die Tore durch Tino Arp (3., 16., 35.), Fynn Rathjen (25.), Vico Dombrowski (29.) und Jonathan Stöver (44.) fielen allesamt schon in der ersten Hälfte. Dabei zahlte es sich für den Oberligaclub aus, sich auf den drei Klassen tiefer spielenden Gegner taktisch eingestellt zu haben.

„Trittau hat eine richtig gute Mannschaft, die auch in der Verbandsliga oder wahrscheinlich sogar Landesliga spielen könnte“, sagte Eichedes Trainer Denny Skwierczynski. „Deshalb wollten wir das Risiko minimieren und haben uns sehr ernsthaft auf den Gegner vorbereitet.“ Die Eicheder hatten am vergangenen Mittwoch ein Testspiel der Trittauer und deren 3-4-3-System beobachtet und traten zum Halbfinale deshalb anders als sonst mit einer Vierer-Abwehrkette an – mit Erfolg. „Das war in der ersten Hälfte ein guter Auftritt“, sagte Skwierczynski. „Wir haben mit sehr viel Druck und Elan das Spiel gleich auf unsere Seite gebracht. Trittau hatte gar nicht erst die Möglichkeit, ins Spiel zu kommen.“

Trittau will in der Kreisliga um den Aufstieg mitspielen

Im zweiten Durchgang war die Luft raus, auch ein Fünffachwechsel (58.) brachte keinen Schwung mehr. „Wir haben einen Gang runtergeschaltet, und schon war kaum mehr ein Klassenunterschied zu sehen. Daran müssen wir noch arbeiten“, sagte der SVE-Coach.

Trittaus Trainer Matthias Räck erkannte den hochverdienten Sieg des Gegners an: „Das ist einfach ein anderes Niveau, alles geht einen Tick schneller.“ Viele Gegentore seien aber viel zu einfach gefallen, das System zudem nicht gut umgesetzt worden. Die beste Torchance besaß Neuzugang Alexander Agné mit einem Lattenschuss in der 18. Minute. „Möglicherweise hatten wir zu viel Respekt“, sagte Räck, verteilte aber auch Lob: „Die Mannschaft hat einen tollen Zusammenhalt und ist auch in der Breite gut aufgestellt. In der Kreisliga wollen wir auf jeden Fall oben mitspielen.“

Endspiel am 24. Juli im Ernst-Wagener-Stadion

Für Stormarns Oberligisten geht es nun, mitten in der Saisonvorbereitung, um einen wichtigen Titel. Im Kreispokalfinale der corona-geprägten Saison 2020/2021 gilt der SVE als Favorit. Im Vorjahr setzten sich die Steinburger gegen Reinfeld mit 5:1 durch und machen auch aktuell den stärkeren Eindruck.

Trainer Skwierczynski erwartet im heimischen Ernst-Wagener-Stadion trotzdem ein Duell auf Augenhöhe: „Nach der langen Pause ist es für alle schwierig zu sagen, wo man steht. Beide sind noch nicht in der perfekten Verfassung, es wird auch die Tagesform entscheiden.“ Entsprechend kämpferisch geben sich die Reinfelder. „Eichede ist zwar sicherlich der Favorit“, sagt Dennis Sauer. „Aber wir werden uns Gedanken machen, alles reinhauen und ein gleichwertiger Gegner sein.“