Reinbek. Nahverkehrsverbund berichtet über Kosten auf Strecke zwischen Bergedorf und Aumühle. Was das für Anwohner und Pendler bedeutet.

Nach der langersehnten Veröffentlichung des Verkehrsgutachtens des Landes Schleswig-Holstein steigt die Hoffnung auf eine Taktverdichtung der S-Bahnlinie 21 zwischen Bergedorf und Aumühle. Die Reinbeker Grünen-Fraktion will in Kiel ein Signal für die Angebotsausweitung setzen. Der Fraktionschef Günther Herder-Alpen sagte auf Anfrage dieser Redaktion, die Maßnahme sei ein „Quick Win“. Er räumt der Taktverdichtung deshalb große Chancen ein, in die Priorisierungsliste des Landes aufgenommen zu werden.

Aber was heißt das jetzt für Anwohner und Pendler, die sehnsüchtig auf ein verbessertes Angebot im Öffentlichen Personennahverkehr warten? Die Antwort der Pressestelle des Nahverkehrsverbundes Schleswig-Holstein (Nah.SH) lässt schon mal nicht darauf hoffen, dass die S-Bahn von alleine aktiv wird.

Sprecher Dennis Fiedel erklärt: „Grundsätzlich ist aufgrund der pandemiebedingten Einnahmeausfälle die finanzielle Zukunft des Nahverkehrs gegenwärtig offen. Damit ist auch offen, welche Angebotsausweitungen zukünftig möglich sein werden.“

Kosten: hoher sechsstelliger bis kleiner Millionenbetrag

Eine Taktverdichtung zwischen Bergedorf und Aumühle sei dessen ungeachtet gegenwärtig nicht geplant, weil das Angebot erstens im landesweiten Vergleich dort bereits sehr gut sei und zweitens die Nachfragepotenziale eine Ausweitung nicht rechtfertigen würden.

So viel zu den Planungen der S-Bahn. Nun kommt es auf das Land Schleswig-Holstein und auf Hamburg an. Beide sind in der Finanzierungsverantwortung und müssten auf die Hamburger S-Bahn zugehen. „Grundsätzlich wären die Fahrzeuge bei der Hamburger S-Bahn für eine derartige Angebotsausweitung vorhanden, den möglichen Personalmehrbedarf können wir nicht abschätzen“, sagt Nah.SH-Sprecher Dennis Fiedel.

Sollte der Auftrag für eine Taktverdichtung bei der S-Bahn eingehen, hält der Sprecher eine Umsetzung erst nach eineinhalb Jahren für realistisch. Zu den Kosten sagt er: „Je nach Umfang der Angebotsausweitung fiele jährlich ein hoher sechsstelliger bis kleiner Millionenbetrag an.“

Landtag bereitet eine Priorisierungsliste vor

Wie berichtet, sehen Gutachter ein Potenzial von 2250 zusätzlichen täglichen Fahrgästen durch einen durchgängigen Zehn-Minuten-Takt. Dies wären Menschen, die durch das verbesserte Angebot ihr Auto stehen lassen.

Ob die Maßnahme des Verkehrsgutachtens in Kiel Anklang findet, zeigt sich spätestens im Herbst. Im Landtag wird eine Priorisierungsliste vorbereitet, die dann in den landesweiten Nahverkehrsplan (LNVP) eingehen wird.