Wentorf. Einige Spielgeräte sind kaputt. Flächen müssen sogar gesperrt werden. Überplanung und Neuanschaffungen ist dringend notwendig.

Ein 42-Jähriger Vater spielt mit seinem Sohn auf einem Spielplatz am Henkenhoop in Wentorf. Ein paar Meter weiter ist eine Kletterburg samt Rutsche von einer Absperrschranke umzingelt. „Teilweise sind die Geräte ziemlich marode. Es scheint kein Geld da zu sein, diese zu erneuern, so meine Wahrnehmung“, erklärt der Wentorfer. „Es ist wichtig, dass Kinder etwas zum Spielen haben. Man merkt, es sind immer mehr Geräte abgesperrt, das ist schade. Die Gemeinde sollte Geld in die Hand nehmen.“

Der Familienvater ist nicht der einzige, dem die verbarrikadierten Spielgeräte auffallen. Zwei Mädchen spazieren vorbei, zeigen auf die Spielburg. „Alter!“, schimpft eine der Mädchen.

„Die Spielplätze wurden in den vergangenen Jahren vernachlässigt“

Bei der Gemeinde Wentorf melden sich immer wieder Bürgerinnen und Bürger. Andrea Ohde vom Amt für Bauen und Entwicklung bestätigt: „Aufgrund von Verschleiß und mangelnder Verkehrssicherheit mussten einige Geräte durch den Betriebshof gesperrt oder abgebaut werden.“ Bürgermeister Dirk Petersen: „Die Spielplätze wurden in den vergangenen Jahren vernachlässigt.“

Seitens der Gemeinde wird also auch Handlungsbedarf gesehen. Einige Geräte müssen neu angeschafft, manche Spielplätze gänzlich neu gestaltet werden. Dirk Petersen freut es, dass die Politik Geld bereitgestellt hat.

Spielplätze Henkenhoop, Gartzer Ring, Am Petersilienberg priorisiert

Spielplatz Gartzer Ring: Die Wasserpumpe funktioniert noch. Doch die Seilbahn ist schon längst außer Betrieb. Das Seil fehlt.
Spielplatz Gartzer Ring: Die Wasserpumpe funktioniert noch. Doch die Seilbahn ist schon längst außer Betrieb. Das Seil fehlt. © Susanne Tamm | Susanne Tamm

Wie der Verwaltungschef erklärt, werden die Spielplätze regelmäßig durch den Betriebshof auf die Sicherheit kontrolliert. Ein Mitarbeiter ist speziell hierfür geschult. Dabei sind insbesondere sechs der 18 Gemeindespielplätze aufgefallen. Einige befinden sich in den Konversionsgebieten der ehemaligen Bundeswehrstandorte der Bose-Bergmann-Kaserne und der Bismarck-Kaserne.

Da die Umnutzung der Bundeswehrstandorte Anfang der 2000er-Jahre erfolgte, sind diese Spielplätze heute bis zu 20 Jahre alt und teilweise abgängig. „Wir haben uns bemüht, Ersatzteile zu bekommen“, sagt Petersen. Hersteller könnten diese jedoch nicht mehr liefern, etwaige Geräteserien werden nicht mehr produziert. „Das Problem war groß, wir mussten völlig neu überlegen“, so Petersen.

Doppelseilbahn am Gartzer Ring wird „ein richtiges Highlight“

Die Verwaltung hat eine Prioritätenliste aufgestellt. Obenan stehen drei Spielplätze in der Grünachse Henkenhoop, der Wasserspielplatz Gartzer Ring, der Spielplatz Am Petersilienberg sowie der Waldspielplatz Wendenweg. Letzterer ist dabei hinten angestellt, da in unmittelbarer Nähe Am Sachsenring, neben der Kita Sportini, eine neue Kita samt Spielmöglichkeiten entsteht.

Für 2021 stehen 43.000 Euro im Etat für die Anschaffung neuer Geräte am Gartzer Ring und Am Petersilienberg bereit, erklärt Petersen. „Am Gartzer Ring ist die einfache Seilbahn abgebaut. Es wird eine Doppelseilbahn geben. Dafür ist noch Planung nötig. Das wird dann aber ein richtiges Highlight. Auch der Varioturm wird ersetzt.“

Verwaltung hat nicht genügend personelle Kapazitäten

Auch Geräte wie die abgebaute Hangrutsche Am Petersilienberg könnten wiederhergestellt werden. Erste Ersatzgeräte werden noch in diesem Jahr aufgestellt, verspricht er.

Ab dem kommenden Jahr werden dann die Spielplätze am Henkenhoop nach und nach neu geplant. Aufgrund von personellen Kapazitäten in der Verwaltung wird die Maßnahme bis 2024 gestreckt. Bis dahin bleiben abgängige Geräte abgesperrt oder werden abgebaut. Die Gemeinde rechnet mit 50.000 beziehungsweise 20.000 Euro Planungskosten sowie Baukosten von jeweils 200.000 Euro pro Spielplatz.

Mehr Geld in die laufende Unterhaltung der Plätze stecken

Die Gestaltung der Spielplätze am Henkenhoop ist noch offen. Von Seiten der Verwaltung heißt es: „Der Pavillon nebst Plattform zwischen den beiden Spielplätzen im sogenannten Knickei ist seit längerer Zeit ein Stein des Anstoßes und wurde für eine weitere Nutzung gesperrt. Es wird vorgeschlagen, den Pavillon vollständig zurückzubauen und durch einen großen unüberdachten Sitzbereich auszutauschen.“ Eine weitere Überlegung könnte die Errichtung von Outdoorsportgeräten sein, um ein Angebot für Jugendliche und Erwachsene zu schaffen. Der kleine Bolzplatz daneben bleibt aber erhalten.

„Wir investieren, um Spielplätze zu erhalten und um die Attraktivität zu steigern“, erklärt Dirk Petersen. Die Anregung des Grünen-Fraktionschefs Torsten Dreyer, mehr Geld in die Unterhaltung der Spielplätze zu stecken, hält er für eine gute Anregung. Das werde in den kommenden Etatberatungen diskutiert.