Reinbek. Zum Ärger vieler Radfahrer und Jogger bleibt die Verbindung zwischen Reinbek, Wentorf und Bergedorf weiter gesperrt. Der Grund.

Eigentlich sollte der Bauzaun längst abgebaut und der Weg über die Pionierbrücke seit Montag wieder frei sein. Doch zum Leidwesen vieler Anwohner, Spaziergänger, Jogger und Radfahrer bleibt die Verbindung zwischen Reinbek, Wentorf und Bergedort für weitere drei Monate gesperrt.

Pionierbrücke in Reinbek bleibt weiterhin gesperrt

„Der Einbau der Brücke ist für den 11. Februar terminiert und die Baustelle soll bis zum 2. März vollständig geräumt sein“, informiert der Landesbetrieb für Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) auf Nachfrage. Die Hamburger Behörde ist Auftraggeber für den Neubau über die Bille auf Hamburger Seite. Die 1,4 Millionen Euro teure Instandsetzung der in die Jahre gekommenen Brücke ist ein Gemeinschaftsprojekt der Hansestadt und Reinbek. Wenn Hamburg mit seinem 18 Meter langen Brückenteil im Süden fertig ist, beginnt Reinbek mit dem Bau einer 64 Meter langen Vorderlandbrücke im Norden. Passierbar wird die Brücke aber schon von März an sein.

Baustoff wurde rechtzeitig bestellt – aber er wird nicht geliefert

Noch Ende November war der LSBG sehr zuversichtlich, dass die Brücke fristgerecht bis zum Ende dieses Jahres fertiggestellt wird. Seitdem herrscht weiter Stillstand auf der Baustelle, denn die Anlieferung der vormontierten Aluminiumbrücke verzögert sich weiter. Grund dafür ist ein „Mangel an Aluminium, das für die Bohlen benötigt wird“, sagt Edda Teneyken, Sprecherin des LSBG. Zwar habe das beauftragte Brückenbauunternehmen den Baustoff rechtzeitig bestellt, aber eben nicht erhalten. Für die Herstellung von Aluminium und -legierungen wird das Rohmaterial Magnesium benötigt.

95 Prozent des europaweiten und 87 Prozent des weltweiten Bedarfs an Magnesium deckt China. Das Land aber hat die Produktion in den vergangenen Monaten drastisch reduziert, um den eigenen Energieverbrauch zu drosseln. Vor Lieferengpässen warnte die Wirtschaftsvereinigung Metalle (WM) bereits im Oktober.

Einen Ersatzstoff für Magnesium gibt es nicht

Magnesium als wichtiger Rohstoff wird in vielen Bereichen benötigt – auf dem Bau, in der Medizintechnik (für Beatmungsgeräte), im Flugzeugbau, in der Verpackungsindustrie und im Autobau. Zwischen 150 und 200 Kilogramm Aluminium sind in einem Auto verbaut. Einen Ersatzstoff aber gibt es nicht. Doch nicht nur viele Industriezweige bekommen den momentanen Engpass zu spüren – auch Spaziergänger zwischen Bergedorfer Gehölz und Krähenwald.