Hamburg. Die Arbeiten starten am 23. Juni und sollen bis Jahresende dauern. Das Bauwerk ist dann gesperrt. Umwege werden nötig.

Sie wirkt ein wenig verwunschen, wie sie da im tiefen Bergedorfer Gehölz ihren hölzernen Bogen über die Bille zum Reinbeker Krähenwald schlägt. Im Jahr 1998 durch ein Pionierbataillon aus Hamburg für Bergedorf errichtet, hat die Pionierbrücke als Teil des Bille-Wanderwegs vielen Spaziergängern und Radfahrern gute Dienste geleistet. Doch ihre Tage sind längst gezählt, eine ganze Reihe von Reparaturen haben ihr Leben in den vergangenen Jahren immer wieder in die Länge gestreckt.

Nun wird die Pionierbrücke erneuert, kündigt Hamburgs Landesbetrieb Straßen, Brücken, Gewässer (LSBG) an, der hier knapp eine halbe Million Euro investiert. Bei der Erneuerung der Brücke bleiben die Fundamente erhalten, der alte Überbau wird ersetzt und die Zuwegung im Süden wird instandgesetzt. „Die neue Brücke über die Bille wird etwa 18 Meter lang und drei Meter breit sein. Sie bietet damit deutlich mehr Platz für Fußgänger und Radfahrer“, sagt LSBG-Sprecher Henning Grabow. Ursprünglich war als Material ein Kunststoff in holzähnlicher Optik vorgesehen, nun aber soll das neue Bauwerk aus Aluminium gefertigt werden.

Reinbek finanziert die Vorlandbrücke auf seiner eigenen Seite

Während die Hansestadt Hamburg für die südliche Bergedorfer Seite der Brücke über die Bille zuständig ist, muss die Stadt Reinbek auf nördlicher Seite die Vorlandbrücke über den sumpfigen Teil der Uferlandschaft finanzieren. „Nach der Grundinstandsetzung der Querung erneuert die Stadt Reinbek mittelfristig den Anschluss an die Brücke und die Steganlage auf der schleswig-holsteinischen Seite“, erklärt Grabow weiter. Bis zu diesem Zeitpunkt lässt der LSBG dafür ein hölzernes Provisorium herstellen, damit der Weg wieder funktioniert.

Es kann zu Verzögerungen bei der Bauzeit kommen

Die Brückenbauarbeiten beginnen am Mittwoch, 23. Juni, und dauern voraussichtlich bis zum Ende des Jahres an. Da der Großteil der Arbeiten witterungsabhängig ist, kann es zu Verschiebungen kommen. Während der gesamten Bauzeit werden die Steganlage auf Reinbeker Seite sowie das Brückenbauwerk gesperrt, was für Fußgänger und Radfahrer ganz erhebliche Umwege zur Folge hat: Sie müssen über Lohbrügge (Gewerkschaftsweg) oder über Reinbeks Ortsmitte (Schlossstraße) ausweichen, wenn sie die Bille überqueren wollen.

Die Bille-Brücke wurde erstmals 1965 als Ersatz für eine zuvor dort pendelnde Bootsfähre durch ein Pionier­bataillon aus Hamburg zur Verbindung der Naherholungsgebiete auf Hamburger und Reinbeker Seite errichtet. 1998 wurde sie – ebenfalls durch Pioniere – neu aufgebaut, da die alte Brücke baufällig geworden war. Jetzt ist auch diese Brücke wieder marode.