Ahrensburg. Ahrensburgs Sozialdemokraten planen Nominierung. FDP lässt Entscheidung offen. WAB und Linke ohne eigene Bewerber.
Zur Ahrensburger Bürgermeisterwahl im September werden mindestens drei Bewerber antreten. Nach der CDU und den Grünen kündigt nun auch die SPD an, einen eigenen Kandidaten oder eine Kandidatin vorzuschlagen. „In der zweiten Aprilhälfte wird die Nominierung stattfinden“, sagt Jochen Proske, Fraktionsvorsitzender der Sozialdemokraten.
Die CDU hatte bereits im vergangenen August den amtierenden Barsbütteler Bürgermeister Thomas Schreitmüller (53) aufgestellt. Die Grünen präsentierten in der Vorwoche ihren langjährigen Stadtverordneten und selbstständigen Kaufmann Christian Schubbert (52).
Mitglieder der FDP wollen noch beraten
Die FDP verspürt keinen Zeitdruck. „Wir haben noch nicht abschließend über das Thema beraten“, sagt der Fraktionsvorsitzende Thomas Bellizzi. Die Entscheidung, ob man einen eigenen Bewerber ins Rennen schicke, jemand anderen unterstütze oder auch nicht, sei noch offen. „Und im Falle eine Unterstützung geht es ja noch um die Form“, so Bellizzi. Für eine reine Wahlempfehlung sei Zeit bis zur Abstimmung.
Die Wählergemeinschaft Ahrensburg für Bürgermitbestimmung (WAB) und die Linken verzichten dagegen auf eigene Nominierungen. „Über Unterstützung von Kandidaten werden wir erst befinden, wenn wir alle kennengelernt haben“, sagt der WAB-Fraktionschef Peter Egan.
Linke möchte alle Kandidaten einladen und befragen
Ähnlich verfährt die Linke. Deren Fraktionsvorsitzender Ali Haydar Mercan sagt: „Zu gegebener Zeit werden wir alle Kandidierenden kontaktieren und entsprechend unseres Wahlprogramms und unserer Inhalte kritisch befragen.“ Anschließend entscheiden die Mitglieder über mögliche Bündnisse und Unterstützungen. Doch zunächst wolle man weitere Kandidaturen abwarten. Grundsätzlich dürfen auch Einzelbewerber im Alter von 27 bis 60 antreten, wenn sie mindestens 155 Unterstützungsunterschriften sammeln. Die Unterlagen müssen bis zum 2. August um 18 Uhr im Rathaus eingereicht werden.
Am Sonntag, 26. September, können mehr als 27.000 der rund 34.000 Ahrensburger parallel zur Bundestagswahl über den Nachfolger von Bürgermeister Michael Sarach abstimmen. Der 67-Jährige ist seit Mai 2010 und noch bis Ende April 2022 Verwaltungschef der Schlossstadt. Er wurde bei seinen beiden Wahlsiegen von der SPD unterstützt und tritt nicht noch einmal an.
Manfred Samusch war am längsten im Amt
Die größte Stadt im Kreis Stormarn sucht ihren siebten hauptamtlichen Verwaltungsleiter. Die bisherigen Amtsinhaber sind Ernst Ender (1950–1954), Kurt Fischer (1954–1966), Manfred Samusch (1966–1991), Klaus Boenert (1992–1998), Ursula Pepper (1998–2010) und aktuell Michael Sarach. Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte die britische Militärregierung die Ärztin Erika Keck von 1948 bis 1950 eingesetzt. Seit 1998 wählen die Einwohner die Bürgermeister in Schleswig-Holstein direkt.