Elmshorn. Komplexe Probleme im Zentrum: Nun wird die Kanalisation der Neubaustraße begonnen – und die Stadt spart bei der Millioneninvestition.
Die Stadt Elmshorn kommt eigenen Angaben nach beim Stadtumbau im Bereich Krückau-Vormstegen gut voran und kann nun sogar eine große Summe an Geld einsparen. Im Gespräch sind rund 1,5 Millionen Euro. Im Fokus steht die Sanierung des Altlastenstandorts entlang der neuen Planstraße A, die von der Schloßstraße aus am Rand der Knechtschen Hallen nordwärts ins Neubaugebiet Richtung Buttermarkt führen wird.
Aktuell nähern sich die Kanalbauarbeiten entlang der Schauenburgerstraße dem Abschluss. „Diese Baustelle ist alles andere als alltäglich“, sagt Baustadtrat Lars Bredemeier, der die Herausforderungen dieser Arbeiten betont. Aufgrund möglicher Kontaminationen durch Altlasten, darunter auch der Verdacht auf Milzbrandrückstände, stießen die Arbeiten auf großes Interesse in Fachkreisen.
Gefahr durch Milzbrand: Elmshorner Konzept bewährt sich
„Die Bodensituation ist aufgrund vermuteter und teilweise bestätigter Kontamination herausfordernd, doch das Elmshorner Konzept bewährt sich“, erklärt Bredemeier. Die Bauarbeiten umfassen dabei ein besonders strenges Sicherheitskonzept: Getrennte Arbeitsbereiche, umfassendes Bodenmanagement in eigens aufgestellten Spezialzelten sowie Minimierung und sichere Entsorgung des Aushubs in spezialisierten Betrieben gehören zum Sicherheitsstandard.
Parallel zum Ende der Arbeiten an der Schauenburgerstraße hat die Stadt nun die Kanalarbeiten für die neue Planstraße A gestartet. „Damit beschleunigen wir den Stadtumbau im Sanierungsgebiet Krückau-Vormstegen und schaffen die Voraussetzungen für weitere private wie öffentliche Entwicklungen“, erklärt Bredemeier.
Stadt macht Tempo bei Kanalarbeiten: Durch schnelle Fortsetzung sinken die Kosten
Östlich der Planstraße A ist ein neues Wohnquartier am Buttermarkt geplant, das etwa 200 Wohnungen und Gewerbeflächen umfassen wird. Westlich davon startet ab Ende November mit dem symbolischen ersten Spatenstich der Bau des neuen Rathauses.
Die nahtlose Fortführung der Arbeiten entlang der Planstraße A bringe erhebliche Vorteile: „Auf diese Weise können wir die Baustelleneinrichtung und vorhandene Maschinen weiter nutzen“, erläutert die städtische Bauingenieurin Kristin Meyer vom Amt für Projektentwicklung. Diese Effizienzmaßnahmen tragen dazu bei, dass Elmshorn bei diesem 3,3 Millionen Euro teuren Projekt dennoch Einsparungen von rund 1,5 Millionen Euro erzielt.
Arbeiten sollen Anfang 2025 enden: „Wir haben an der Schauenburgerstraße viel Expertise gesammelt“
Federführend für die komplexen Kanalarbeiten, die Anfang 2025 beendet sein sollen, ist das Amt für Tiefbau und Verkehr. „Unsere Mitarbeitenden des Fachamtes haben an der Schauenburgerstraße viel Expertise gesammelt, die sich jetzt auszahlt“, sagt Lars Bredemeier. Erste Schritte der Bauarbeiten umfassen die Beseitigung von Hindernissen im Boden, wie Gründungspfähle der früheren Kremer-Hallen.
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Anschließend werden ein Regenwasserkanal mit einem Durchmesser von 800 Millimetern und ein Schmutzwasserkanal mit einem Durchmesser von 250 Millimetern auf einer Länge von 70 Metern verlegt.
Höchste Vorsicht beim Graben: Rund 350 Tonnen Bodenmaterial werden getrocknet und in Fässer verpackt
Eine besondere Herausforderung bleibt der kontaminierte Boden, der so schonend wie möglich entfernt wird. Der Aushub – rund 350 Tonnen Bodenmaterial – wird zunächst getrocknet und dann in Spezialfässer verpackt, bevor er verbrannt wird. „Im versiegelten Boden sind die Altlasten unproblematisch. Erst, wenn sie herausgeholt werden, ist Vorsicht geboten“, betont Bredemeier.