Elmshorn. Bundesweit wurde das Unfallrisiko ermittelt. Eine bekannte Straße der Krückaustadt rangiert weit vorn. Das ist das komplette Ranking.
Sicherheit im Straßenverkehr ist zwar meist subjektiv, doch es gibt auch objektive Kriterien: Geht es etwa nach der aktuellen Fleißarbeit der Statistikabteilung des Versicherers Allianz Direct, dann muss man in Schleswig-Holstein ganz besonders um sein körperliches Wohl fürchten. Mit dabei auch eine Straße in Elmshorn. Sie gehört zu den gefährlichsten im Land.
Die Münchner Versicherungsrechner haben sich die Verkehrsunfallstatistiken der Jahre 2020 bis 2022 vorgenommen und dafür die Zahlen von der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), des Statistischen Bundesamts sowie aus 2023 vom Deutschen Unfallatlas herangezogen und akribisch ausgewertet. Das Resultat: Nirgendwo hat es auf die Einwohnerzahl berechnet mehr Verkehrsunfälle mit Verletzungen gegeben als im nördlichsten Bundesland.
Unfallstatistik Elmshorn: Hamburger Straße rangiert unter den landesweiten Top Ten
Bei 3,95 Unfällen mit Verletzten pro 1000 Einwohner führt Schleswig-Holstein diese traurige Statistik an, vor Bremen (3,92) und Hamburg (3,86). Wesentlich gesünder lebt es sich da in den Schlusslichtern dieser Liste, nämlich Thüringen (2,45), Baden-Württemberg (2,79) oder Mecklenburg-Vorpommern (2,84).
Soweit das Allgemeine, das einen weiteren Blick ins Spezielle wert ist: Denn dann rückt plötzlich auch der Kreis Pinneberg mit seiner größten Stadt in den Fokus dieser Untersuchung. Innerhalb von Schleswig-Holstein rangiert die Hamburger Straße in Elmshorn unter den unfallträchtigsten Straßen auf Platz sechs.
Unfallbilanz Hamburger Straße: Im Untersuchungszeitraum gibt es 26 Vorfälle mit Personenschaden
Auf ihren rund zweieinhalb Kilometern Länge musste diese Hauptein- und -ausfallstraße zwischen der Elmshorner Innenstadt und der A23 im Untersuchungszeitraum 26 Unfälle mit Personenschäden verzeichnen, bei einem dieser Vorfälle gab es sogar schwere Verletzungen zu beklagen. Gefährlichste Straßen des Landes sind übrigens gleichauf die Moislinger Allee und die Ziegelstraße in Lübeck mit jeweils 39 Unfällen mit Verletzten sowie die Fackenburger Allee (32), ebenfalls in Lübeck.
Einen Brennpunkt kann jeder Betrachter der digitalen Karte leicht ausmachen. Während sich viele Unfälle (14) auf den ersten eineinhalb Kilometern zwischen den Kreuzungen mit der Wittenberger Straße und Langelohe relativ gleichmäßig verteilen, so ballen sich die Unfälle vermeintlich im Kreuzungsbereich Hamburger Straße und Langelohe.
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Siebenmal wurden Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger hier im erweiterten Bereich in Mitleidenschaft gezogen. Bei genauerem Hinsehen sind aber drei dieser Unfälle der Kreuzung Deepentwiete/Langelohe zuzurechnen.
Unfallbrennpunkt: Hamburger Straße muss fast 40.000 Fahrzeuge täglich bewältigen
Zahlen, die es aber auch einzuordnen gilt. Immerhin muss die Hamburger Straße mit ihren zwei Spuren je Fahrtrichtung fast 40.000 Fahrzeuge pro Tag bewältigen. Wohl auch ein Grund, weshalb die Stadt künftig unweit der Feuerwache Süd im Kreuzungsbereich Lange Straße und Bussardweg eine stationäre Tempokontrolle zur Einhaltung der hier vorgeschriebenen 50 km/h Höchstgeschwindigkeit einrichten will.
Die unfallträchtigsten Straßen
In Schleswig-Holstein haben im Untersuchungszeitraum diese Straßen
die meisten Unfälle mit Personenschaden zu verzeichnen gehabt.
1a. Moislinger Allee, Lübeck (39 Unfälle),
1b. Ziegelstraße, Lübeck (39),
3. Fackenburger Allee, Lübeck (32),
4. Skandinaviendamm, Kiel (29),
5. Schwartauer Allee, Lübeck (27),
6. Hamburger Straße, Elmshorn (26),
7a. Ohechaussee, Norderstedt (25),
7b. Ratzeburger Allee, Lübeck (25),
9. Strandallee, Scharbeutz (24),
10a. Hamburger Chaussee, Kiel (23),
10b. Bei der Lohmühle, Lübeck (23).
Die bundesweit unfallträchtigsten Straßen, auf denen Verletzte zu beklagen sind:
1a. Trierer Straße, Aachen (63),
1b. A7 bei Bad Fallingbostel (63),
3. Cuxhavener Straße, Hamburg (62),
4. Hammer Straße, Münster (59),
5. Kalker Hauptstraße, Köln (55),
6a. Vahrenwalder Straße, Hannover (54),
6b. Ruhrschnellweg, Essen (54),
8. Königsbrücker Straße, Dresden (52),
9a. Frankfurter Allee, Berlin (50),
9b. Am Leineufer, Hannover (50),
9c. Kieler Straße, Hamburg (50),
9d. Hanauer Landstraße, Frankfurt/M. (50).