Elmshorn. Stadt will Verkehrskonzept entwickeln, das die Bedürfnisse der Einwohner einbezieht. Grundlage dafür sind möglichst detaillierte Daten.

Wie bewegt sich die Elmshornerin fort, wie möchte sich der Elmshorner eigentlich fortbewegen? Wird zu Fuß gegangen? Ist das Fahrrad das Fortbewegungsmittel der Wahl? Oder siegt doch verstärkt die Bequemlichkeit des eigenen Autos über die Angebote des ÖPNV? Fragen, welche die Stadtverwaltung unbedingt klären möchte, ehe sie sich daran macht, ein Mobilitätskonzept für die Zukunft zu schmieden.

Daher hat die Stadt eine umfassende Befragung zum Mobilitätsverhalten ihrer Bürgerinnen und Bürger in die Wege geleitet. Die detaillierten Fragebögen an mehr als 5.000 zufällig ausgewählte Haushalte in der Stadt sind inzwischen auf dem Postweg. Gefragt wird, welche Verkehrsmittel für Einkaufsfahrten, Arbeitswege oder den täglichen Bedarf genutzt werden.

Bürgerbefragung Elmshorn: Für ein Verkehrskonzept sollen Fakten her

Baustadtrat Lars Bredemeier betont: „Wir brauchen Fakten“, um die Mobilität in Elmshorn besser und strategischer zu planen. Die Ergebnisse der Umfrage sollen bis Februar 2025 vorliegen und als Grundlage für künftige Maßnahmen dienen. „Wir wollen zügig vorankommen“, sagt Bredemeier weiter.

Aktuell liegen der Stadt keine genauen Daten darüber vor, welche Personengruppen welche Verkehrsmittel bevorzugen und warum. Diese Informationen seien jedoch entscheidend, um nachhaltige Verkehrs- und Mobilitätskonzepte zu entwickeln und zu evaluieren, wie Bredemeier betont. Es dürfe schließlich nicht am Bürger vorbei geplant werden.

Umfrage zum Verkehr mit 5000 Haushalten: Teilnahme ist freiwillig und anonym

Die Befragung soll diese Wissenslücke schließen. Wichtig zu wissen: Die Teilnahme ist freiwillig und anonym, die Befragten können den Fragebogen postalisch, online oder telefonisch ausfüllen. Die Stadt hofft so auf eine hohe Beteiligung, um repräsentative Ergebnisse zu erhalten.

Erfahrungen mit anderen, freiwilligen Bürgerbefragungen lassen einen Rücklauf von ungefähr zehn Prozent erwarten. Da sich aber alle Personen eines Haushalts an der Befragung beteiligen können – für die Beantwortung der Fragen sind je nach Personenzahl fünf bis 20 Minuten angesetzt –, sei mit den Daten von mindestens 1000 Elmshorner Bürgerinnen und Bürgern zu rechnen.

Elmshorn: Standardisierte Fragen machen Ergebnis mit anderen Städten vergleichbar

Die Fragebögen enthalten standardisierte Fragen zum Mobilitätsverhalten an festgelegten Tagen, wie sie auch bei bundesweiten Erhebungen verwendet werden. Dies ermöglicht einen Vergleich Elmshorns mit anderen Städten und den Abgleich mit überregionalen Statistiken, wie der vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) durchgeführten Studie „Mobilität in Deutschland“ (MiD).

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Besonderes Augenmerk legt die Stadt auf den Rad- und Fußverkehr. „Eine hohe Lebensqualität in einer Stadt ist eng mit guten Bedingungen für die Nahmobilität verbunden. Der ÖPNV spielt als überregionales, umweltschonendes und klimafreundliches Verkehrsmittel ebenfalls eine bedeutende Rolle“, erklärt Verkehrsplanerin Ellen Unger vom Amt für Stadtentwicklung und Umwelt. Auch der Autoverkehr wird thematisiert: „Die Bürgerinnen und Bürger sollen angeben, was in diesem Bereich gut funktioniert und wo Verbesserungen notwendig sind.“

Bürgerbefragung Elmshorn: Mit ausgewerteten Ergebnissen wird für den Februar 2025 gerechnet

Die Durchführung und Auswertung der Befragung hat die Stadt an die Planungsgesellschaft mit dem eigenwillig geschriebenen Namen „büro stadtVerkehr“ aus Hilden übergeben. Die Ergebnisse werden voraussichtlich im Frühjahr 2025 präsentiert.

Wer einen Fragebogen erhält, kann diesen auch online ausfüllen. Ein Telefoninterview soll ebenfalls als Alternative ermöglicht werden. Weitere Informationen gibt es demnächst auf der Website der Stadt Elmshorn unter www.elmshorn.de.