Pinneberg. Auftakt des Schleswig-Holstein Gourmet Festivals in Pinneberg. Das wurde den 116 Gästen für 230 Euro von den Top-Köchen geboten.
Gaumenfreuden beim 38. Schleswig-Holstein Gourmet Festival: Zum Auftakt in Pinneberg am vergangenen Sonntagabend zauberte im Cap Polonio ein Quartett aus Star-Köchen für die insgesamt 116 Gäste. Mit dabei an den Herdplatten diesmal: Cornelia Poletto vom gleichnamigen Hamburger Restaurant, der mit zwei Michelin-Sternen prämierte Gerhard Wieser (Castel fine dining, Südtirol), sowie der renommierte Patissier Taro Bünemann (Orangerie, Timmendorfer Strand) und Pinnebergs Lokalmatador Marc Ostermann (Restaurant Rolin).
Das gemeinsam von den Köchen kreierte Fünf-Gänge-Menü zu Beginn des bis April 2025 laufenden Festivals, kurz SHGF genannt, startete im denkmalgeschützten Festsaal mit Nordseekrabben, Apfel an Sellerie und Piemonteser Haselnuss (Marc Ostermann & Team). Es folgte der Alp-Saibling in Buttermilch, kredenzt mit Rote Beete und Schnittlauch-Öl. Dafür verantwortlich: Spitzenkoch Gerhard Wieser.
Spitzenköche begeistert vom Schleswig-Holstein Gourmet Festival – und dem Cap Polonio
„Das Schleswig-Holstein Gourmet Festival gehört für mich seit meiner Selbstständigkeit 2000 in Hamburg dazu. Dass so ein tolles Genussfestival mit regionalen Gastgebern und internationalen Top-Köchen hier organisiert wird, unterstütze ich gern“, sagte Spitzenköchin Cornelia Poletto.
Ihr italienischer Kollege Wieser ergänzte: „Ich wollte schon lange Gastkoch beim SHGF sein, denn ich habe auf anderen Events von Kollegen gehört, dass man als Sternekoch beim ältesten Gourmetfestival Deutschland dabei sein sollte.“ Jetzt sei er in Pinneberg und es mache „so viel Spaß mit Cornelia Poletto, Taro Bünemann und Marc Ostermann sowie seinem Team in dieser historischen Kulisse vom Hotel Cap Polonio zu kochen.“
Im Cap Polonio: Poletto kocht Parmesan-Tortelli mit Steinpilzen und Nussbutter
Poletto ließ handgemachte Parmesan-Tortelli „72 mesi“ servieren. Weitere Bestandteile dieses Menüpunkts: Steinpilze und Nussbutter. Ebenfalls bei ihr im Angebot als Hauptgang: Weißer Heilbutt à la Bordelaise mit heimischen Tomaten und Sternanissud. Wieser ließ alternativ Rinderfilet mit Ochsenschwanz-Sauce und Sellerieknolle im Heu gegart aus der Küche vom Service-Team ins Restaurant schicken.
Zum Nachtisch kamen dann Valrhona Pralinen (Schokolade) und ein Dessert mit Williams Birne-Buchweizen, Olivenöl und rotem Shiso – das Blatt der asiatischen Pflanze schmeckt nach Sesam, Anis, Zimt, Minze – auf die Teller. Ideengeber dafür war der Deutsch-Japaner Taro Bünemann.
„Mein Vordessert ist komplett aus Deutschland, mit regionalem Sanddorn von der Ostsee. Ich war gerade in Japan und habe mich dort für das Hauptdessert inspirieren lassen. Es gibt Buchweizen und Shiso – zwei wichtige Produkte in Japan – die habe ich mit regionaler Birne kombiniert“, erläuterte er. Die Teilnahme als Gastkoch sehe Bünemann als große Chance, sein Netzwerk durch so sympathische Kollegen wie hier vor Ort zu erweitern.
Rolin-Küchenchef Ostermann sagte: „Es ist in der Vorbereitung auf dieses große Event mit 116 Gästen alles hervorragend gelaufen. Die Zusammenarbeit mit so professionellen Kolleginnen und Kollegen macht Spaß, wo alles von einer Leichtigkeit getragen wird.“
Zur Begleitung gab es für die Gäste unter anderem edle Weintropfen, wie zum Beispiel den Riesling „Ein Stück vom Paradies“ vom Weingut Korrell aus dem Anbaugebiet Nahe in Rheinland-Pfalz. Saxophonist Noah Fischer von Udo Lindenbergs Panikorchester sorgte zum Auftakt des Gourmetfestivals erneut für die musikalische Untermalung der ausverkauften Veranstaltung. Das Menü kostete die Gourmet-Freunde 230 Euro – inklusive aller begleitender Getränke, auch der Partner.
- Schleswig-Holstein Gourmet Festival: Finnischer Spitzenkoch kommt in Gutsküche
- Drei Teller für Lafer: Pinneberger Hobbykoch überzeugt bei neuer Sat.1-TV-Show
- „Kitchen Impossible“ auf Vox: Pinneberger Küchenchef kocht bei Tim Mälzer
Im Kreis Pinneberg geht es am 12. und 13. Oktober im Uetersener Restaurant Zur Erholung im Zuge des Festivals weiter. Spitzenkoch Thomas Martin (Jacobs-Restaurant, Hamburg) bietet dann in seinem Menü „Tiefe und Leichtigkeit – französisch interpretiert“ an.
In diesem Jahr sind 19 Gastköche, insgesamt mit 19 Michelin-Sterne – ohne grüne Sterne – beim Schleswig-Holstein Gourmetfestival dabei. Landesweit gibt es 32 Veranstaltungen von 17 Restaurants. Eine Übersicht über alle Restaurants und Termine bietet die Internetseite www.gourmetfestival.de.