Elmshorn. Reparaturarbeiten nach dem Tunnelbrand werden beendet. Wie es jetzt bei der Deutschen Bahn und der Nordbahn weitergeht.

Tiefes Durchatmen bei den Mitarbeitern der Deutschen Bahn und der Nordbahn. Seit Donnerstag, 5. September, bestand ein Großteil der Außenkommunikation beider Unternehmen für den Kreis Pinneberg und die Metropolregion Hamburg aus Krisenmanagement und der Verkündung von Notfallfahrplänen. Nun scheint sich der Bahnverkehr zu normalisieren.

Der Brand nach dem Unfall eines E-Busses im Geschwister-Scholl-Tunnel von Elmshorn hatte durch zerstörte Stellwerksteuerungskabel den halben Norden, insbesondere die Strecke nach Sylt, lahmgelegt. Aber nun ist es nicht mehr nur der Silberstreif am Horizont: Beide Bahnunternehmen blicken einem zeitnahen, normalen Fahrbetrieb entgegen beziehungsweise haben diesen sogar schon aufgenommen.

Sylt-Stecke wieder frei: Deutsche Bahn lässt Fernzüge wieder auf die Marschbahnroute

„Der Zugverkehr zwischen Hamburg und Kiel über Neumünster ist wie angekündigt am Dienstagmorgen zu Betriebsbeginn angelaufen“, bestätigte eine Sprecherin der Deutschen Bahn. „Seit dem frühen Nachmittag fahren auch die Fernzüge der Marschbahn auf der Route zwischen Hamburg und Westerland wieder regulär. Der Regionalverkehr auf der Strecke folgt am Mittwoch zu Betriebsbeginn.“

Angesichts der Schwere der Beschädigungen und der Tragweite der sechstägigen Beeinträchtigungen im Bahnverkehr wird aber auch für die Linien RE 6, RE 7 und RE 70 auf eine Einschränkung hingewiesen: „Bis der Zugverkehr wieder rund läuft, kann es noch im Laufe der beiden Tage zu vereinzelten Ausfällen und Beeinträchtigungen auf der jeweiligen Strecke kommen“, sagt die Bahnsprecherin.

Für das Geleistete spricht die Bahnsprecherin ihren Kollegen Anerkennung aus: „Seit dem Bus-Unfall am Donnerstagnachmittag haben unsere Techniker rund um die Uhr gearbeitet, um die durch den Brand beschädigten Kabel schnellstmöglich zu erneuern – und den regulären Zugverkehr wieder aufzunehmen. Die Arbeiten konnten planmäßig abgeschlossen werden.“

Nordbahn stellt das Pendeln ein: Bahnunternehmen geht zu Mittwoch wieder auf Normalbetrieb

Und auch bei der Nordbahn herrscht vorsichtige Erleichterung; das Unternehmen prognostiziert für die Linien RB 61 und RB 71 ein Ende aller Störungen im Fahrbetrieb durch Elmshorn hindurch mit Betriebsschluss am Dienstagabend, 10. September.

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„Am heutigen Dienstag mussten wir ein letztes Mal das Konzept des Pendelns anwenden, bei dem die Fahrgäste zwischen Hamburg und dem Norden in Elmshorn umsteigen mussten“, teilte Nordbahn-Pressesprecher Nico Jaenecke mit. „Mit Betriebsbeginn am Mittwoch fahren wir dann wieder nach Regelfahrplan durch Elmshorn Richtung Itzehoe und Wrist.“

Störung auf der Sylt-Strecke: Nordbahn empfindet sich als glimpflich davongekommen

Die Nordbahn zieht eine erleichterte Bilanz nach dem Branddebakel von Elmshorn: „Wir sind heilfroh, dass wir da irgendwie gut durchgekommen sind und relativ viel fahren konnten, während andere teilweise gar nicht mehr gefahren sind“, so der Nordbahnsprecher. „Durch den Pendelverkehr konnten wir zumindest einige Menschen hin und her bringen, auch wenn es zu unserem Bedauern nicht in der gewohnten Qualität sein konnte. Aber zumindest sind wir noch gefahren.“