Elmshorn/Neumünster. Zwischen Hamburg und Kiel bedroht ein aggressiver Reisender die Bundespolizei massiv. Das hat sofortige Konsequenzen für den Mann.
Der Zugverkehr zwischen Hamburg und Kiel ist sowieso schon eingeschränkt, weil in Elmshorn ein Elektrobus unter einer Unterführung brannte. Nun sorgte auf der Strecke auch noch ein renitenter Reisender für Verspätung und einen Polizeieinsatz in Neumünster. Für den 33 Jahre alten Mann endete die Zugfahrt im Gefängnis, nachdem er Bundespolizisten massiv bedroht hatte.
Am Sonntag gegen 9.45 Uhr wurde eine Streife der Bundespolizei im Bahnhof Neumünster von einem Bahnmitarbeiter auf Bahnsteig 2 angesprochen, dass im RE 11258 ein Mann nicht wach zu kriegen sei. Er sollte aber wegen seines starken Geruchs nach Urin den Zug verlassen.
Mann im Zug droht Polizei: „Ich stech dich ab“
Die Bundespolizisten weckten den Mann und wurden zugleich mit den Worten: „Hau ab Bulle, ich stech dich ab“ begrüßt. Als er dann sofort in seine Hosentasche greifen wollte, packten die Beamten zu und konnten ihn nur mithilfe einer weiteren Streife fixieren.
Der Mann trat und schlug um sich und versuchte auf dem Weg ins Revier, die Bundespolizisten mit Kopfnüssen zu verletzen. Ein Polizeibeamter wurde am Arm verletzt, blieb aber dienstfähig. Ein Messer führte der Mann nicht mit sich.
2,63 Promille: obdachloser Pöbler im Vollrausch
Er beleidigte und bedrohte die Beamten fortwährend. Zudem urinierte der 33-Jährige noch in die Gewahrsamszelle. Da er stark alkoholisiert schien und ein Atemalkoholtest ablehnte, wurde eine Blutprobe angeordnet. Das Ergebnis waren 2,63 Promille.
Da der Mann ohne festen Wohnsitz und polizeilich umfangreich in Erscheinung getreten ist und bereits unter Führungsaufsicht steht und gegen die Bewährungshilfe verstoßen hat, wurde ein beschleunigtes Verfahren angestrebt. Dabei wurde wegen der bestehenden Fluchtgefahr die Untersuchungshaft bis zur Hauptverhandlung angeordnet.
Vorbestraft: 33-Jähriger muss mit Freiheitsstrafe rechnen
Den 33-jährigen Mann erwarten wegen seiner polizeilichen Vorgeschichten und den jetzt dazugekommenen Strafverfahren wegen tätlichem Angriffs und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Beleidigung, Körperverletzung und Bedrohung eine nicht unempfindliche Freiheitsstrafe.
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Der Vorfall dürfte bei einigen Reisenden böse Erinnerungen geweckt haben: Bei einer Messerattacke in einem Regionalzug von Kiel nach Hamburg waren am 25. Januar 2023 zwei Menschen getötet und mehrere verletzt worden. Die Tat ereignete sich kurz vor 15 Uhr vor der Ankunft des Zuges im Bahnhof Brokstedt im Kreis Steinburg. Dabei war auch eine Schülerin aus Elmshorn getötet worden.