Halstenbek. Hochtief baut in Halstenbek neue Sechs-Feld-Sporthalle und Erweiterungsbau für das Gymnasium. Wer überraschend zum Baustart kam.
Beim ersten Spatenstich für die neue Sechs-Feld-Sporthalle in Halstenbek bekamen die Verantwortlichen von Schule, Gemeinde und Baufirma prominente Unterstützung: Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) tauchte als Überraschungsgast auf der Baustelle am Bickbargen auf und ließ es sich nicht nehmen, selbst zum Spaten zu greifen.
Die Anwesenheit der Ministerin macht deutlich, wie wichtig das Bauvorhaben am Hamburger Stadtrand ist. Bis Ende 2026 entstehen auf dem Gelände des Wolfgang-Borchert-Gymnasiums nicht nur eine der größten Sporthallen im Kreis Pinneberg, sondern auch ein dringend benötigter Erweiterungsbau für das aus allen Nähten platzende Gymnasium.
Das Bauvolumen beträgt 35 Millionen Euro, hinzu kommen fünf Millionen Euro für die Erschließung, für neue Parkplatzflächen und einen Interimsparkplatz für die Bauphase. Die Gemeinde finanziert das Großprojekt mittels Krediten.
„Das Projekt ist bemerkenswert und beispielhaft“, befand Karin Prien. Bemerkenswert deshalb, weil es innerhalb kürzester Zeit von der Planung bis zur Baureife gebracht wurde. Und beispielhaft, weil die beiden nebeneinander angeordneten Drei-Feld-Hallen nicht nur dem Schulsport dienen, sondern auch Grundschule, Kita, Vereinen und Bürgern zur Verfügung stehen werden.
Die Ministerin sprach von „einer Kombination, die ihresgleichen sucht“. Ein Schulcampus, der Vorbild fürs Land sei. „Wir als Land werden uns natürlich am Erweiterungsbau der Schule auch finanziell beteiligen“, versprach Prien.
Wie hoch der Zuschuss ausfalle, müsse angesichts der desolaten Finanzlage des Landes im Detail noch geklärt werden. Prien: „Alles Geld, was ich loseisen kann, kriegen Sie.“ Allerdings müsse sie natürlich auch darauf achten, dass die noch zur Verfügung stehenden Mittel gerecht verteilt werden.
Ministerin lobt ausdrücklich Halstenbeks Bürgermeister Jan Krohn
Die Ministerin lobte ausdrücklich Halstenbeks Bürgermeister Jan Krohn, der nach seinem Amtsantritt im Februar 2023 der Schulerweiterung höchste Priorität eingeräumt hatte. „Man muss wissen, was man gestalten möchte. Und dann muss man es auch machen“, so Prien.
Krohn selbst erinnerte daran, sich im Februar 2023 erstmals darüber Gedanken gemacht zu haben, wie möglichst schnell Sporthalle und Schulerweiterung Realität werden könnten. Im Juni habe man erste Pläne geschmiedet, kurz vor Weihnachten dann den Bauvertrag mit Hochtief unterzeichnet. „Das war sportlich, aber es hat viel Spaß gemacht, mit ihnen allen das zu gestalten“.
Schulleiter Veit Poeschel sprach von einem „ganz besonderen Tag für das Wolfgang-Borchert-Gymnasium“. Mit dem Projekt werde der Grundstein für eine bessere sportliche Ausbildung der Schüler gelegt. Es entstehe ein „Ort der Begegnung, des Trainings und der sportlichen Wettkämpfe“ – nicht nur für die Schule, sondern auch für Vereine, andere Schulen, Kitas und Bürger.
„Es wird das Zentrum des sportlichen Lebens in der Gemeinde werden und das soziale Miteinander in Halstenbek fördern“, so Poeschel weiter. Zum Schluss erinnerte der Schulleiter daran, dass seine Einrichtung bereits 2017 darauf hingewiesen habe, eine neue Halle für den Sportunterricht zu benötigen. Und auch der Platzmangel – auch, aber nicht nur ausgelöst durch die Rückkehr zu G9, sei lange bekannt. Poeschel: „Wir brauchen den Erweiterungsbau dringend“.
Die Hochtief-Gruppe hatte das Gymnasium im Rahmen eines Projektes in Öffentlich-Privater Partnerschaft (ÖPP) 2014 neu errichtet. Fertigstellung und Einweihung war 2015. Lediglich die Sporthalle blieb vom Altbau aus Ende der 1970er-Jahre übrig. Inzwischen hat sie längst das Ende ihrer Lebensdauer erreicht.
- Schlag auf Schlag in Halstenbek: Am Borchert-Gymnasium wird endlich gebaut
- Großprojekt: Halstenbek fällt Bäume – für „grünste Schule“ im Kreis Pinneberg
- Elbphilharmonie-Erbauer erweitern nun das Borchert-Gymnasium in Halstenbek
Am 21. Dezember 2023 unterzeichneten Krohn und Vertreter von Hochtief einen Ergänzungsvertrag, der den Bau der Sporthalle und des Erweiterungsbaus beinhaltet. Diese Bauteile werden in den bestehenden ÖPP-Vertrag eingebracht, der Ergänzungsvertrag hat wie der Ursprungsvertrag eine Laufzeit bis 2033. Der private Partner ist auch für den Betrieb der Schule verantwortlich, die Gemeinde überweist dafür monatliche Raten. Nach Vertragsende gehen die Immobilien in den Besitz der Gemeinde über.
„Bildungsimmobilien sind ein Schwerpunkt von Hochtief“, so Niederlassungsleiter Martin Kalkmann. Sein Unternehmen werde „so schnell, terminsicher und kostengünstig wie möglich“ die Bauleistungen erbringen, versprach Kalkmann. Dass im laufenden Schulbetrieb gebaut werde, sei anspruchsvoll. „Wir werden für eine unfallfreie Baustelle sorgen.“
Bereits Ostern 2025 soll der Richtkranz über der neuen Riesen-Sporthalle, die energieeffizient in KfW40-Bauweise entsteht, hängen. Die Fertigstellung der Sporthalle ist für Ende September nächsten Jahres geplant. Bereits im Mai 2025 soll die alte Sporthalle abgerissen werden.
Ab September 2025 starten die Bauarbeiten für die Schulerweiterung
Wo bisher die alte Sporthalle steht, werden voraussichtlich ab September2025 die Bauarbeiten für den Schulerweiterungsbau aufgenommen. Er ist für den Offenen Ganztag sowie die Orientierungsstufe gedacht und wird auf den drei Ebenen (Erdgeschoss plus zwei Stockwerke) auch offene Lernbereiche sowie Fachräume für Darstellendes Spiel und Informatik enthalten. Die Erweiterung schließt an das bestehende Schulgebäude an.
Hochtief-Niederlassungsleiter Kalkmann erinnerte an den Vertrag, der die späteste Übergabe des Erweiterungsbaus für November 2026 vorsieht. „Das alles geht nur gemeinsam.“ Als Letztes kommen die Außenanlagen an die Reihe. Sie sollen bis Frühjahr 2027 fertiggestellt sein.