Quickborn. Markus und Ramona Finkler verunglücken tödlich auf der Rückfahrt. An der Tragödie hängen viele Schicksale, darum soll geholfen werden.
Sie waren schon auf dem Heimweg. Markus und Ramona Finkler hatten gerade ihre Urlaubsreise nach Italien beendet und waren auf dem Heimweg zurück nach Quickborn zu ihren beiden Söhnen Timo (18) und Ole (14). Doch dann passiert das Unfassbare, der Traumurlaub wird zum Albtraum und beendet das Leben des glücklichen, seit 2006 verheirateten Paares. Es reißt eine ganze Familie ins Unglück – und in tiefe Trauer.
Was genau an diesem 8. August in Italien geschehen ist, kann Schwägerin Silke Harich nur anhand eines lokalen Zeitungsartikels nachvollziehen. „Es ist auf der A1 Richtung Norden passiert, bei Modena, im Bereich zur Einmündung der A22“, rekapituliert die selbstständige Fußpflegerin aus Quickborn. „Dort sind die beiden mit ihrem Auto zwischen zwei LKW geraten; ihr Wagen hat dann Feuer gefangen. Die Autobahn musste für den Rettungshubschrauber gesperrt werden, um die beiden in die Spezialklinik für Brandverletzungen nach Parma zu fliegen.“
Tödlicher Unfall: Markus und Ramona Finkler sterben in der Spezialklinik für Verbrennungsopfer
Doch aller Einsatz, alles Kämpfen – vergebens. Zuerst erlag Markus Finkler, der in Quickborn eine Zimmerei und Bedachungsfirma betrieb, seinen zu schweren Verletzungen. „Und drei Tage später mussten wir auch Ramona gehen lassen“, schildert Silke Harich in ihrem herzzerreißenden Spendenaufruf auf der Internetplattform GoFundMe das ganze Drama. „Es ist unfassbar und nicht greifbar für die Kinder, ihren Papa und ihre Mama zu verlieren. Die Trauer ist kaum auszuhalten.“
Doch vom entsetzlichen Verlust abgesehen stürzt das Unglück die beiden Söhne zusätzlich in immense Probleme, deren Tragweite noch gar nicht abzusehen ist. Was Timo angeht, der gerade sein zweites Ausbildungsjahr bei der Norderstedter Tischlerei Wittorf absolviert, bedeutet der Tod seines Vaters möglicherweise die Zerstörung des bislang geplanten weiteren Lebenswegs.
Plötzlich ohne Eltern: Timo Finkler sollte in wenigen Jahren den Betrieb des Vaters übernehmen
In einigen Jahren sollte Timo Finkler von seinem Vater ganz allmählich in den Zimmereibetrieb in der Schwartmoorallee eingeführt werden, um diesen dann nach Abschluss der Ausbildung und anschließender Meisterprüfung ganz zu übernehmen. „Das ist jetzt rechtlich gar nicht möglich, die Firma, die eine GmbH und Co KG war, auf Timos Namen kurzfristig so weiterzuleiten“, erklärt Benjamin Willaz, Bruder des Verstorbenen und Onkel von Timo und Ole Finkler.
Zumal mit dem 14 Jahre alten Ole auch noch ein minderjähriges Kind in die ganze Nachlassfrage involviert sei. „So ein Vorgang benötigt sehr viel Zeit und muss auch mit dem Jugendamt geklärt werden, wie das alles zu verwalten sei“, führt Willaz aus. „Wir haben uns schon anwaltlich beraten lassen und es ist absehbar, dass mindestens ein halbes Jahr ins Land gehen wird.“
Firmenchef stirbt: Die Zimmerei beschäftigte fünf Azubis und drei Gesellen
Fatal für die Firma, deren Chef von heute auf morgen aus dem Leben gerissen wurde. „Die Firma meines Bruders hatte fünf Auszubildende und drei angestellte Gesellen“, zählt Willaz auf, wie viele Schicksale zusätzlich an diesem Unglück hängen.
Doch Willaz hat auch schon erfahren dürfen, wie echte Hilfsbereitschaft aussehen kann. „Wir haben jetzt wenigstens die Gesellen erstmal bei Timos Ausbildungsfirma Wittorf unterbringen können, da hat uns der Chef Nils Meyer schnell und unkompliziert geholfen.“ Auch für die Azubis werde mit Kontakt zu den Kammern und Innungen nach einer Lösung gesucht.
Söhne ohne Eltern: Timo und Ole Finkler werden liebevoll von Oma und Opa umsorgt
Wichtig für die Söhne, die nun aufopferungsvoll von ihren Großeltern im Elternhaus unterstützt werden, sei nun, dass sie in ihrem gewohnten Umfeld bleiben können. „Wenn jetzt auch noch ein Fall eintreten sollte, dass die Kinder umziehen müssten, das wäre das größte Desaster“, ist sich ihr Onkel sicher und ist selbst mit Silke Harich stets verfügbar. „Wir wohnen so nahe, dass wir alle binnen kürzester Zeit vor Ort sind. In solch schlimmen Zeiten muss die Familie doch einfach zusammenhalten.“
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Familiärer Zusammenhalt besonders jetzt, wenn Überführung und Beisetzung der geliebten Eltern auf die Söhne der Finklers zukommen. „Und das ist alles mit enormen Kosten verbunden“, betont Silke Harich und verweist auf die Spendenaktion bei GoFundMe. „Wir möchten so mit den Spenden, die hoffentlich hier zusammen kommen, ein paar Sorgen damit nehmen.“
Wer direkt spenden möchte, ohne die Onlineplattform dafür zu nutzen, kann auch direkt an Timo Finkler überweisen.
Die Bankverbindung: Timo Finkler, IBAN DE31 2305 1030 0511 6888 89, Sparkasse Südholstein.