Kreis Pinneberg. Kreistag unterstützt mehrheitlich Initiative, die sich für einen Weiterbau der Ostküstenautobahn einsetzt. Doch es gab Gegenstimmen.

Der Pinneberger Kreistag hat sich mit großer Mehrheit dem Bündnis „A20 – das wird gut“ angeschlossen. Nur die Grünen und die Linke stimmten dagegen. Die Kampagne, die sich für einen raschen Weiterbau der Ostküstenautobahn bis an die Elbe bei Glückstadt ausspricht, haben die acht Industrie- und Handelskammern Flensburg, Kiel, Lübeck, Hamburg, Stade, Bremen, Oldenburg und Ostfriesland initiiert.

Auch die Wirtschaftsförderungsgesellschaften der Kreise Pinneberg, Steinburg, Nordfriesland und Dithmarschen sind beigetreten. Ebenso die Stadt Bad Segeberg, wo zurzeit der Autobahnbau ruht.

A20-Kampagne: „Stell Dir vor, Du musst durch den Elbtunnel und stehst nicht im Stau“

Die Mitstreiter übernehmen das Logo der Kampagne auf ihrer Internetseite. Zudem haben die IKKs dazu eine Website eingerichtet, die den Nutzen der A20 für die Verkehrsinfrastruktur und Umwelt aufzeigen soll (www.die-a20.de). Die Überschrift lautet: „Stell Dir vor, Du musst durch den Elbtunnel und stehst nicht im Stau.“

Kreispräsident Helmuth Ahrens (CDU): „Wir brauchen die A20, um den Hamburger Elbtunnel zu entlasten.“
Kreispräsident Helmuth Ahrens (CDU): „Wir brauchen die A20, um den Hamburger Elbtunnel zu entlasten.“ © Burkhard Fuchs | Burkhard Fuchs

„Wir brauchen die A20, weil sie eine wichtige Querverbindung ist, um die Verkehre nach Hamburg zu entlasten“, sagt Kreispräsident Helmuth Ahrens (CDU). Wenn in ein paar Jahren die Fehmarnbeltquerung fertiggestellt sei, sollten die Schwerlastverkehre nicht alle wie bisher durch den Elbtunnel in Hamburg fahren müssen, der „ohnehin chronisch überlastet ist“, fordert Ahrens.

Auf der Homepage der Image-Kampagne, www.die-a20.de, der der Kreis Pinneberg jetzt beigetreten ist, heißt es, mit der A20 werde der Stau vor dem Hamburger Elbtunnel überflüssig.
Auf der Homepage der Image-Kampagne, www.die-a20.de, der der Kreis Pinneberg jetzt beigetreten ist, heißt es, mit der A20 werde der Stau vor dem Hamburger Elbtunnel überflüssig. © Burkhard Fuchs | Burkhard Fuchs

Mit der A20 und der Elbquerung bei Glückstadt könnte ein Großteil dieser Verkehre nach Westen abgeleitet werden. „Schleswig-Holstein fehlt bisher eine solche Querverbindung.“

A20: Grüne sprechen von einer Lobby-Kampagne

Dagegen argumentierte Grünen-Fraktionschefin Susanne von Soden-Stahl, dass es sich bei dieser „Lobby-Kampagne“ nur um eine einseitige Sichtweise für den Bau der A20 handele. „Sollte die A20 tatsächlich gebaut werden, müssen die Schäden, die durch Bau und Betrieb entstehen, vollständig und ohne Schönrechnerei ausgeglichen werden“, fordert sie. Alles andere wäre nicht nachhaltig und ignoriere, dass „jeder weitere Eingriff in die Natur unsere Erde weiter aus dem Gleichgewicht bringt.“

Grünen-Fraktionschefin Susanne von Soden.-Stahl: „Die A20 schadet der Umwelt. Die Kampagne ist einseitig.“
Grünen-Fraktionschefin Susanne von Soden.-Stahl: „Die A20 schadet der Umwelt. Die Kampagne ist einseitig.“ © Burkhard Fuchs | Burkhard Fuchs

A20: Grüne auf Landesebene sind für den Weiterbau der Autobahn

Diese Haltung der Kreisgrünen deckt sich allerdings nicht mit der der Grünen auf Landesebene, wundert sich SPD-Fraktionschef Hans-Peter Stahl. Denn im Koalitionsvertrag von 2022 der von CDU und Grünen gestellten Landesregierung heißt es wörtlich: „Für die Entwicklung Schleswig-Holsteins bekennen wir uns dazu, dass die A20, wie im aktuellen Bundesverkehrswegeplan vorgesehen, auf der geplanten Trasse gebaut wird.“

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„Wir bekennen uns klar zur A20“, sagt Stahl. Beim geplanten sechsspurigen Ausbau der A23 fordere die SPD, zunächst den Schienenausbau mit dem dritten und vierten Fernbahngleis zwischen Pinneberg und Elmshorn zu priorisieren.