Pinneberg. Sanierung der Fahrbahn Richtung Hamburg ist in Endphase. Jetzt läuft die Asphaltierung. Warum der Plan beinahe noch gescheitert ist.
Die Asphaltierungsarbeiten laufen auf Hochtouren, die Ende Mai gestartete Sanierung der A23 bei Pinneberg befindet sich in der Endphase: „Wir werden die Arbeiten rechtzeitig vor Beginn des Wacken Open Air beenden“, kündigt Torben Wiencke von der Autobahn GmbH des Bundes ein. Wermutstropfen für alle Autofahrer: Am 7. August kehren die Bauarbeiter zurück, dann ist die Gegenrichtung an der Reihe.
Das Metal-Festival startet am 31. Juli, Wiencke kündigt den Abschluss der Baustelle „spätestens für den 30. Juli“ an. Damit wären die Bauarbeiter nur ganz leicht im Verzug. Zunächst war von einem Ende der Bauarbeiten am 28. Juli die Rede. Aufgrund von Schlechtwetterphasen ließ sich dieser Zeitplan nicht vollständig einhalten.
Wacken Open Air: Für An- und Abreise pausieren die Bauarbeiten
„Wenn die A23 aufgrund des Festivals die höchste Belastung des Jahres hat, werden die Arbeiten pausieren“, verspricht der Autobahnsprecher. Zigtausende Metalheads gastieren vom 31. Juli bis 3. August in dem kleinen Ort im Kreis Steinburg, die Anreise erfolgt in der Regel etwas früher. Hauptabreisetag ist in der Regel der 4. August. In diesen Zeiträumen sollen in beiden Fahrtrichtungen jeweils zwei Spuren bereitstehen.
Seit Beginn der Arbeiten läuft der Verkehr in beiden Richtungen einspurig, was in den Hauptverkehrszeiten zu langen Staus und deutlichen Verzögerungen führt. Daran wird sich auch nach Freigabe der sanierten Richtungsfahrbahn Hamburg nichts ändern, weil nach der kurzen Pause für das Metal-Festival die Gegenrichtung an die Reihe kommt.
Bereits geschaffene Mittelstreifenüberfahrten der A23 werden weiter genutzt
„Das bietet sich an, weil wir dann die bereits geschaffenen Mittelstreifenüberfahrten weiter nutzen können“, so Wiencke weiter. Die Fahrbahndecke in Richtung Heide sei etwas besser in Schuss als es die Gegenrichtung war. Wiencke: „Wir sprechen hier nicht von einer grundhaften Sanierung, sondern müssen nur die Deckschicht erneuern.“
Weil nicht tiefgreifend in den Fahrbahnaufbau eingegriffen werden müsse, sei die Dauer der Bauarbeiten in diesem Fall deutlich kürzer. Der Autobahnsprecher rechnet mit einer Dauer von drei bis vier Wochen für die Sanierung der Fahrbahn Richtung Heide. Anfang September könnten die Bauarbeiten endgültig beendet sein. Genaue Daten über die Bauphasen stehen aktuell noch nicht fest.
A23: Sanierung der Fahrbahn Richtung Hamburg hatte am 27. Mai begonnen
Die Sanierung der A23 in Fahrtrichtung Hamburg startete am 27. Mai. Nach der Einrichtung der Verkehrsführung wurde der Verkehr Mitte Juni komplett auf die Richtungsfahrbahn Heide verschwenkt, um das Baufeld freizubekommen. Seitdem steht pro Richtung nur ein Fahrstreifen zur Verfügung.
Seit Anfang Juli ist zudem die Anschlussstelle Pinneberg-Nord in Fahrtrichtung Hamburg gesperrt. In diesem Bereich befand sich ein Hohlraum unterhalb der Fahrbahn, in dem sich Wasser sammelte. „Es bestand die Gefahr einer Absackung, sodass wir dort ran mussten“, erläutert Wiencke.
Das genaue Ausmaß des Schadens sei erst nach Öffnung der Fahrbahn offenbar geworden. Inzwischen ist das Malheur beseitigt. Und auch die Fahrbahn, die in diesem Bereich einem Flickenteppich glich, wird in Kürze erstklassig sein. Bis Ende dieser Woche sollen die Asphaltierungsarbeiten beendet sein.
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Es folgen in der nächsten Woche die notwendigen Markierungsarbeiten. Anschließend müssen noch Restarbeiten erledigt werden, etwa an den Leitplanken. „Vielleicht sind wir auch Ende nächster Woche durch“, so Wiencke weiter. Sollte das nicht klappen, sei der 30. Juli der späteste Termin.
Ab dem 7. August kommt dann die Gegenrichtung an die Reihe. Und auch wenn dieses Projekt abgeschlossen ist, müssen sich die Autofahrer auf weitere Baustellen auf der A23 einstellen. Bis Ende kommenden Jahres will die Autobahn GmbH des Bundes sukzessive Erhaltungsmaßnahmen zwischen den Anschlussstellen Halstenbek/Krupunder und Hohenfelde angehen – und zwar in beiden Richtungen.
A23: Instandhaltungsrückstand sorgt für weitere Baustellen bis Ende 2025
Genauere Angaben zu den Zeiträumen der weiteren Baumaßnahmen liegen noch nicht vor. Laut Angaben der Autobahn GmbH besteht auf der A23 ein erheblicher Instandhaltungsrückstand, weil aufgrund der umfangreichen Bauarbeiten auf der A7 zwischen 2014 und 2019 keine Bauarbeiten auf dieser Autobahn erfolgt sind.
Diese seit Jahren liegengebliebenen Ausbesserungen müssten nun abgearbeitet werden, bevor die geplante Erweiterung der A23 auf sechs Spuren im Bereich zwischen der Landesgrenze zu Hamburg und Tornesch in Angriff genommen werden kann. Andernfalls wäre die Strecke nicht leistungsfähig, um die Ausbaumaßnahme zu verkraften.