Pinneberg. Autobahn GmbH lässt Fahrbahn der A23 zwischen Tornesch und Pinneberg-Nord sanieren. Welche Auswirkungen das für die Autofahrer hat.
Autofahrer müssen sich auf der A23 auf lange Staus einstellen. Ab Montag, 27. Mai, startet zwischen Tornesch und Pinneberg-Nord eine umfangreiche Sanierung der Fahrbahn. Sie dauert zwei Monate – und zieht erhebliche Beeinträchtigungen für die Nutzer der Autobahn nach sich.
Ganz konkret heißt das: In beiden Fahrtrichtungen steht zwischen dem 27. Mai und dem 28. Juli auf dem Abschnitt zwischen Tornesch und Pinneberg-Nord nur eine Fahrspur zur Verfügung. Die Auswirkungen dürften insbesondere im Berufsverkehr enorm sein: Mit kilometerlangen Rückstaus vor den Einengungsbereichen ist zu rechnen.
Bis Ende 2025 werden mehrere Abschnitte der A23 teilerneuert
Bis Ende kommenden Jahres will die Autobahn GmbH des Bundes sukzessive Erhaltungsmaßnahmen zwischen den Anschlussstellen Halstenbek/Krupunder und Hohenfelde angehen. Laut ihren Angaben besteht auf der A23 ein erheblicher Instandhaltungsrückstand, weil aufgrund der umfangreichen Bauarbeiten auf der A7 zwischen 2014 und 2019 keine Bauarbeiten auf dieser Autobahn erfolgt sind.
Als Erstes wird ein Abschnitt angepackt, der inzwischen einem Flickenteppich gleicht: das Stück zwischen Tornesch und Pinneberg-Nord. Beidseitig ist die Fahrbahn in einem beklagenswerten Zustand. Bis Ende Juli wird nun der Abschnitt in Richtung Hamburg in Form gebracht.
Auch an der Böschung wird gearbeitet, zudem werden Schilder ausgetauscht
„Wir werden die Fahrbahn grundhaft erneuern, also tiefe Eingriffe vornehmen“, erläutert Torben Wiencke, Sprecher der Niederlassung Nord der Autobahn GmbH. Auch seien Eingriffe in die Böschungsbereiche notwendig, zudem werde die Beschilderung erneuert.
Die Baustelle beginnt kurz hinter der Anschlussstelle Tornesch und endet kurz hinter der Anschlussstelle Pinneberg-Nord. Die Arbeiten erfolgen unter Vollsperrung. Das heißt, dass der gesamte Verkehr über die Gegenfahrbahn geführt werden muss. Um dies zu ermöglichen, werden ab Montag in einem Schritt die Mittelstreifenüberfahrten errichtet.
Standspur ist so schmal, dass nur zwei Fahrspuren eingerichtet werden können
Dies soll vom 27. Mai bis zum 17. Juni dauern. Als Folge bleiben in beiden Fahrtrichtungen die Überholfahrtstreifen gesperrt, sodass jeweils nur noch eine Fahrtrichtung zur Verfügung steht. Ab dem 17. Mai, wenn der Verkehr komplett auf der Fahrtrichtung Heide abgewickelt wird, beginnen die eigentlichen Bauarbeiten.
In der Bauzeit steht in beiden Fahrtrichtungen ebenfalls nur eine Fahrspur zur Verfügung, es gilt eine Geschwindigkeitsbegrenzung. Das liegt daran, dass in diesem Abschnitt der Standstreifen sehr schmal ist und die Mindestbreite nicht einmal für drei Fahrspuren ausreicht. Die Bauarbeiten dauern bis in den Juli, dann erfolgt der Rückbau. Ende Juli soll die Maßnahme, die damit teilweise auch in die Sommerferien fällt, abgeschlossen sein.
Auf- und Abfahrt Pinneberg-Nord wird komplett gesperrt
Einschränkungen ergeben sich auch für die Nutzer der Auf- und Abfahrt Pinneberg-Nord, die mitten im Baufeld liegt. Ab dem 14. Juni können Autofahrer dort nicht mehr in Richtung Hamburg auffahren. Der Ast zur Flensburger Straße bleibt befahrbar, auch ein Abfahren von der A23 in Pinneberg-Nord bleibt zunächst möglich.
Ab dem 2. Juli wird die Anschlussstelle dann komplett gesperrt. Bis zum 28. Juli können dann auch Autofahrer, die aus Richtung Hamburg kommen, die Anschlussstelle nicht mehr nutzen. Als Ersatz steht aus dem Raum Pinneberg die Auf- und Abfahrt Pinneberg-Mitte zur Verfügung.
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Die Autobahn GmbH setzt für den gesamten Zeitraum der Bauarbeiten eine sogenannte Stauwarnanlage ein. Die großformatigen LED-Hinweistafeln werden auf der A23 auf Höhe der Abfahrt Itzehoe-Mitte sowie in der Gegenrichtung auf der A7 vor dem Autobahndreieck Hamburg-Nordwest aufgestellt.
Sie werden bei hohem Verkehrsaufkommen oder eventuellen Unfällen in Betrieb gehen und auf die großräumige Umleitungsempfehlung verweisen, die ein Umfahren über die A7 und weiter über die B206 bis Itzehoe (sowie entgegengesetzt) vorschlägt. Allerdings wird zeitgleich bis zum 7. Juni auf der A7 nördlich von Hamburg der offenporige Asphalt erneuert, sodass es auch dort zeitweise zu Behinderungen kommen kann.
A23: Wann die Richtungsfahrbahn saniert wird, steht noch nicht fest
Auch die Richtungsfahrbahn Heide weist im Abschnitt zwischen Pinneberg-Nord und Tornesch erhebliche Schäden auf. „Auch hier wird eine Sanierung erfolgen. Wann dieser Abschnitt an die Reihe kommt, können wir noch nicht sagen, die weitere Terminierung ist noch nicht klar“, so Autobahnsprecher Wiencke.
Klar ist jedoch, dass sich die Autofahrer bis Ende 2025 im Abschnitt zwischen Halstenbek/Krupunder und Hohenfelde immer wieder auf Baumaßnahmen einstellen müssen. Teilweise auf längere Arbeiten, weil eine Erneuerung von Grund auf ansteht. Teilweise reichen auch einige Tage aus, wenn nur die Fahrbahndecke abgefräst und erneuert wird. Auf dem gesamten Abschnitt wird auch beidseitig die Beschilderung erneuert.
Deges plant sechsspurigen Ausbau der A23, der 2028/2029 starten soll
Der Instandhaltungsrückstand muss laut der Autobahn GmbH abgebaut sein, bevor die geplante Erweiterung der A23 auf sechs Spuren im Bereich zwischen der Landesgrenze zu Hamburg und Tornesch in Angriff genommen werden kann. Anderenfalls wäre die Strecke nicht leistungsfähig, um die Ausbaumaßnahme zu verkraften.
Sie soll nach Fertigstellung des Tunnels Altona auf der A7 in den Jahren 2028/2029 beginnen. Aktuell ist die Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH (Deges) dabei, im Auftrag der Autobahn GmbH die Ausbauplanung voranzutreiben. Sie ist umstritten, mehrere Bürgerinitiativen sowie angrenzende Kommunen fordern einen Verzicht auf die Maßnahme.