Pinneberg. Der Fußball-Landesligist TBS hat in den vergangenen zehn Jahren zehn Trainer verbraucht. Wer sich jetzt an diese Aufgabe wagt.
„Ich bin kein Hellseher und kein Zauberer, sondern ein Trainer mit Ideen.“ Vor allem ist Hakan Yavuz ein Mutiger seines Fachs; der 48 Jahre alte Bad Bramstedter beerbt bei Landesliga-Aufsteiger TBS Pinneberg Erkan Sancak und nimmt damit freiwillig auf einem der aktivsten Schleudersitze des Hamburger Amateur-Fußballs Platz.
Nachdem sich Florian Gossow 2013 nach zweieinhalb Spielzeiten verabschiedet hatte, gaben sich an der Müßentwiete nicht weniger als zehn weitere Übungsleiter die Klinke in die Hand. Yavuz ist der elfte im Zeitraum von elf Jahren, der dort für Kontinuität auf der Position des sportlich Verantwortlichen sorgen soll.
Trainerkarussell: Die Verpflichtung gilt vorerst bis zum Saisonende
Per Handschlag hat Yavuz mit Selcuk Sahin (42), anstelle des amtsmüden Caglar Cot ab sofort TBS-Vorstandsvorsitzender, und dem für die Finanzen zuständigen Onur Kekicioglu zunächst eine Zusammenarbeit bis zum Saisonende vereinbart. Wie immer hat der langjährige Vereinsmitarbeiter Sahin „ein gutes Gefühl“, dass es diesmal gutgeht. Schließlich ist es nicht die erste Mutprobe für Yavuz.
Nach 26 Jahren als Spieler und Trainer der Bramstedter TS hatte er sich 2021 ans Abenteuer Meiendorfer SV herangewagt, um den programmierten Abstieg der Skandalnudel der Oberliga nicht abwenden zu können und im November 2022 vor die Tür gesetzt zu werden. „Das müssen aber keine schlechten Vorzeichen sein. Denn aus dieser Zeit nehme ich wichtige Erfahrungen mit, die mir zugutekommen werden“, betont der gelernte Groß- und Außenhandels-Kaufmann und Familienvater (zwei Kinder).
Yavuz will nun aus individuelle Stärke ein Kollektiv bündeln
Bei TBS Pinneberg findet er nach seinen bisherigen Erkenntnissen eine „tolle Mannschaft“ vor, deren individuelle Stärken er nun „Schritt für Schritt“ zu einem Kollektiv bündeln wolle. Als weitere Neuzugänge stehen ihm Hendrik Ebbecke (Komet Blankenese), früherer Oberligastürmer des Wedeler TSV, Jakup Kokoc (FK Nikola Tesla, davor FC Elmshorn, VfL Pinneberg) und Ozan Yeni aus dem Nachwuchs von Union Tornesch zur Verfügung.
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Im Anmarsch ist der japanische Offensivspieler Kazusanuke Ikeda, der im Testspiel beim TuS Holstein Quickborn (Bezirksliga/5:3) überzeugt und neben Daniel Diaz, Yvan Moukoko und Adrian Sousa (2) als Proband zu den Torschützen gezählt hatte.
Schon am Sonntag soll es in der Landesliga weitergehen. Gegner ist USC Paloma II
Wenn das Wetter mitspielt, erfolgt die Rückkehr in den Punktspielbetrieb für den Zehnten der Hammonia-Staffel am Sonntag, 4. Februar, um 13 Uhr gegen die Zweite des USC Paloma (13.).