Tornesch. Im Kellerduell bei Union Tornesch beendet der Stürmer des SV Rugenbergen seine Torflaute. Wie sein Dreierpack beim 3:2 gelingt.

„Die Tore, die wir uns von ihm versprochen hatten, liefert er nicht.“ Keine drei Wochen ist es her, dass Trainer Nils Hachmann seinen Stürmer Pascal Haase (29) öffentlich anzählte. Schnee von gestern. Beim Rückkehrer nach einigen Wanderjahren (USC Paloma, SV Halstenbek-Rellingen) ist der Knoten geplatzt. Die Oberliga-Fußballer des SV Rugenbergen haben das Duell der Kellerkinder auswärts mit Union Tornesch mit 3:2 (1:0) gewonnen. Haase erzielte alle drei Treffer der Bönningstedter. Die Rote Laterne brennt wieder im Torneum.

Fußball Oberliga: Haase eröffnet seinen Torreigen mit einem Hackentrick

„Er ist ein Topcharakter.“ Auch das hatte Hachmann über Haase gesagt. Mit anderen Worten: Der Torjäger sucht die Schuld für Niederlagen immer zuerst bei sich selbst, nie bei anderen. Kritik ist für ihn eher Ansporn. Dieses Mal war er über jegliche Kritik erhaben. Seine „Wiedergeburt“ begann in der vierten Minute damit, dass er den Ball nach einem Querpass von Yoshiki Iizuka mit der Hacke über die Torlinie lenkte (0:1). Eine Aktion, die genau zu einem früheren Kommentar des ehemaligen HR-Abteilungsleiter Richard Peper passte: „Die klaren Chancen vergibt er. Die Unmöglichen macht er rein.“

Mit einer wilden Grätsche erzielt Haase das 2:1 für den SV Rugenbergen

Aber auch die halbgaren Möglichkeiten verwertete er diesmal. In wilder Entschlossenheit grätschte Haase den Ball nach einem Zuspiel von Max Düwel ins Netz (1:2/62.). Und als ihn der eingewechselte Patrick Hoppe in Szene setzte, umkurvte Haase Keeper Adrian Weiß. Tornescher Rettungsversuche auf der Torlinie kamen zu spät – 1:3 (85.). Während seiner ersten SVR-Zeit von 2012 bis 2019 erkoren ihn die Nachwuchskicker des Clubs zu ihrem Liebling. Haase ist auf einem guten Weg zurück zu seinem früheren Status.

Die Zukunft gehört möglicherweise dem elf Jahre jüngeren Piet Scobel, auch wenn dem Nachwuchsstürmer des FC Union das Pech hinterherlief. In der 29. Minute reagierte SVR-Keeper Patrick Hartmann auf Scobels Schuss aus der Drehung mit einer Glanzparade. In der 48. Minute scheiterte er nach einem Zusammenspiel mit Dennis Lebedinski ein zweites Mal an Hartmann, per Kopf nach einem Eckball von Anil Orhan zum Dritten (51.).

Union braucht zu lange, um sich auf taktische Veränderungen zur zweiten Halbzeit einzustellen

Es war die Phase, in der die Gäste mit einigen Umstellungen, die Union-Coach Martin Schwabe in der Pause vorgenommen hatte, gar nicht gut klarkamen. Scobel haderte mit seinem Schicksal, als sich ihm bei einem Flankenball von Jean Patrice Meyer die nächste Möglichkeit eröffnete. Der Kopfball verfehlte haarscharf das Ziel (52.).

Aber der Mann mit der Rückennummer 99 steckte nicht auf. In der 60. Minute holte er im Zweikampf mit Mika Steensen einen Elfmeter heraus, den Morris von Winckelmann zum 1:1 verwandelte. „Tödlich“ für den FC Union: Haases zweiter Treffer nur zwei Minuten später.

Insgesamt bekamen die Fans im Torneum eine über weite Strecken muntere Partie geboten, etliche Strafraumszenen und noch einen Düwel-Lattenkracher (31.) geboten. Die etwas reifere Spielweise gab den Ausschlag zu Gunsten der Bönningstedter.

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Zum dringend benötigten zweiten Saisonsieg trug auch Innenverteidiger Jan Düllberg bei, der bei seinem Kurzeinsatz (Saisondebüt) Gelassenheit ausstrahlte. Union-Vorstand Frank Mettal nahm die Niederlage unaufgeregt zur Kenntnis. „Es gibt kein Gejammer. Wir wussten, worauf wir uns einlassen.“

Union Tornesch – SV Rugenbergen 2:3. Tore: 0:1 Haase (4.), 1:1 von Winckelmann (60./FE), 1:2, 1:3 Haase (62., 85.), 2:3 Korth (90.+5). Schiedsrichter: Rosin (SV Lieth). Zuschauer: 170. Unterhaltungswert: mittel bis hoch.

FC Union: Weiß – J. Meyer, Maack, Korth, Orhan (77. Ay)– Werning (67. Pankraz), Schmahl (46. Shamoyan) – von Winckelmann (88. Haag), Witte (77. S. Basta)– Scobel, Lebedinski.

SV Rugenbergen: Hartmann – Steensen (67. Düllberg), Schrage, Wilckens, Burmeister, Großmann – Rühmann, T. Güvenir – Haase, Iizuka (67. Stannis)– Düwel (83. Hoppe).