Wedel. Das im Durchschnitt 19 Jahre alte Team unterliegt den Profis vom Rhein mit 64:81. Wie die jungen Wedeler dennoch mitgehalten haben.

Erfahrung schlägt Jugend: Die Pro-B-Basketballer des SC Rist Wedel mussten sich am Dienstagabend im zweiten Spiel der Saison den RheinStars Köln mit 64:81 geschlagen geben. Nachdem die Saison mit einem Sieg begonnen hatte, haben die jungen Wedeler – Durchschnittsalter 19,1 Jahre – zwar spielerisch mit den Kölnern mitgehalten, zogen durch zu viele Ballverluste am Ende jedoch den Kürzeren.

Basketball Pro B: Der SC Rist gewinnt zwar die Reboundwertung, doch zu viele Ballverluste schmerzen

„Wir haben viele Rebounds geholt und viele gute Pässe gespielt, aber unterm Strich haben wir zu wenig getroffen, weil wir zu viele Ballverluste hatten“, so Cheftrainer Hamed Attarbashi nach dem Spiel. „Da sieht man einfach den Unterschied, wenn man einen sehr erfahrenen Aufbauspieler hat wie Rupert Hennen, der 22 Punkte und neun Assist ohne Turnover gespielt hat.“

Der 25 Jahre alte Kölner zeigte gegen Wedel seine ganze Klasse und kontrollierte das Spielgeschehen zusammen mit dem letztjährigen Eurocupspieler Grantas Vasiliauskas (18 Punkte). Zusammen erzielte das Kölner Duo 40 Punkte und somit fast die Hälfte ihrer Teampunkte.

Leif Möller und Daniel Johansson zeichnen sich als Topscorer aus

Auf Wedeler Seite erzielten Leif Möller und der Schwede Daniel Johansson mit jeweils 14 Zählern die meisten Punkte. „Ohne die vielen Fehler wären wir auf Augenhöhe gewesen. Köln ist mit so großen Spielern besetzt, der Litauer Vasiliauskas hat letzte Saison noch im Eurocup gespielt“, sagte der ehemalige Cheftrainer der Hamburg Towers. „Trotzdem haben wir das Reboundduell mit 49:27 gewonnen, das ist schon mal sehr gut. Auch kämpferisch war das von uns schon mal ein guter Einsatz. Wir machen aber einfach zu wenig Punkte. Das müssen wir besser machen“, sagte Attarbashi.

Der 47 Jahre alte Coach musste gegen Köln auf Niklas Krause (Europapokalreise mit den Hamburg Towers) verzichten. „Niki“ stand in den ersten drei Pflichtspielen der Towers immer auf dem Parkett und kam zuletzt gegen Würzburg auf 18 Minuten Spielzeit, in der er fünf Punkte, zwei Rebounds und drei Assist auflegte.

Gegen Köln wurden Krauses Einsatzzeiten aufgeteilt. „Deswegen haben Noé und Darren sehr viel Spielzeit bekommen, um aus diesen Situationen viel zu lernen.“ Zu ihren ersten Pro-B-Einsätzen kamen der 16 Jahre alte Jayden Fatnassi und der ein Jahr ältere Benjamin Jeß.

Auszeiten zeigen mehrfach positive Wirkung auf das Wedeler Spiel

Wedel musste schon zu Beginn der Partie einen Rückstand hinterherlaufen – nach bereits vier Minuten stand es 4:14 aus Sicht des SC Rist. Nach den anfänglichen Schwierigkeiten, vor allem beim Stoppen der Kölner Offensive, zeigte eine Auszeitansprache Attarbashis Wirkung, und Wedel verkürzte am Ende des Viertels auf 14:19. Dieses Muster wiederholte sich gleich mehrere Male im Spielverlauf.

Auch wenn es in den Auszeiten mal lauter zuging: Meist kam der SC Rist gestärkt aus den Pausen und kämpfte sich zur Halbzeit auf vier Punkte an Köln heran (36:40). In der zweiten Hälfte häuften sich die Ballverluste immer weiter – 24-mal schenkte Wedel insgesamt den Ball her, die Gäste aus Köln verbuchten lediglich elf Turnover.

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Im letzten Viertel zeigte Wedel nochmals Kampfgeist. Vor allem der 16-jährige Darren Egbe umtanzte förmlich seine Gegenspieler und schloss spektakulär am Korb ab. Doch das half nicht gegen die abgezockten Kölner, die den Vorsprung ausbauten und schließlich mit 64:81 gewannen. „Ich glaube, das Spiel wäre gekippt, wenn wir einmal geführt und einen Lauf gehabt hätten. Die Kölner haben das am Ende auch sehr souverän nach Hause geschaukelt und waren in den richtigen Momenten zur Stelle“, so Attarbashi.

Nächster Gegner ist der Pro-B-Neuling Berlin Braves 2000

Schon am kommenden Sonnabend, den 7. Oktober, um 19 Uhr geht es für die Wedeler weiter. In der Steinberghalle empfängt der SC Rist den Pro-B-Neuling Berlin Braves 2000. Die Hauptstädter gewannen ihre ersten beiden Saisonspiele gegen Itzehoe und Stahnsdorf. „Berlin ist noch größer und wird deswegen ein ähnliches Kaliber wie Köln. Mit Seiferth haben die einen Spieler, der vor zwei Jahren noch Bundesliga gespielt hat. Und generell sind sie überall doppelt gut besetzt. Das wird schwer“, schaut Attarbashi auf den kommenden Gegner.

Viertel-Ergebnisse: 14:19, 22:21, 14:19, 14:22.
SC Rist (Punkte): Daniel Johansson, Leif Möller (je 14),Darren  Egbe, Simonas Paukste (7), Noé Bom, Jayden Fatnassi, Linus Hoffmann, Camron Reece, Nikola Sredojevic (4), Mika Tangermann (2).