Bönningstedt/Frankfurt. Ehemalige Jugendspielerin des SV Rugenbergen erhält Bundesligavertrag bei Eintracht Frankfurt. Was nun im Nationalteam auf sie wartet.

Diesen Moment haben sich wohl schon viele Leistungssportlerinnen und -sportler ausgemalt: Am Tisch sitzen, den Stift in die Hand nehmen und dann das Stück Papier unterzeichnen, mit dem der große, über lange Jahre gehegte Lebenstraum plötzlich Wirklichkeit wird. Jella Veit hat es nun getan. Die Nachwuchsfußballerin aus Bönningstedt hat einen Vertrag als Profi­fußballerin unterschrieben. Bis mindestens 2025 wird die 18-Jährige dem Bundesligakader von Eintracht Frankfurt angehören.

Fußballerin Bundesliga: Vor zwei Jahren wagt Jella Veit den Sprung nach Frankfurt

Vor zwei Jahren hatte die junge Defensivspielerin des SV Rugenbergen, wo sich sich über Jahre in einem Jungenteam die nötige Wettkampfhärte erarbeitet hat und parallel ein Zweitspielrecht beim HSV in der B-Juniorinnen-Bundesliga wahrnahm, den großen Schritt gewagt. Mit dem Umzug in die Mainmetropole schloss sie sich dem Juniorinnen-Fußballbereich der Eintracht an und besucht seitdem auch das dortige Sportinternat.

Ein Traum wird wahr: Die Bönningstedterin Jella Veit (18), beim SV Rugenbergen groß geworden, unterschreibt ihren Profivertrag bei Bundesligist Eintracht Frankfurt.
Ein Traum wird wahr: Die Bönningstedterin Jella Veit (18), beim SV Rugenbergen groß geworden, unterschreibt ihren Profivertrag bei Bundesligist Eintracht Frankfurt. © Eintracht Frankfurt | Eintracht Frankfurt

„Und das werde ich auch noch das nächste Jahr tun, bis ich das Abi in der Tasche habe“, sagt die junge Frau mit bemerkenswerter Bodenständigkeit in der Stimme. Dabei könnte sie doch jetzt als „Angestellte“ eines Profiklubs ohne Weiteres die Suche nach einer eigenen Wohnung in Angriff nehmen? „Ich werde im Internat bleiben, um mich nicht mit dem Organisatorischen eines Umzugs zu belasten.“

Und das sähe Jella Veit auch nicht ähnlich. Fokussiert, zielorientiert und eben einfach nur eine fußballbegeisterte junge Frau, das ist die Defensivspielerin, die in der abgelaufenen Spielzeit das Zweitligateam der Eintracht als Mannschaftsführerin aufs Feld und immerhin Platz neun in der Abschlusstabelle geführt hat.

Eintrachtcoach Arnautis hat eine hohe Meinung von der 18-Jährigen

Genug Gelegenheit, um Eintracht­coach Niko Arnautis von der längerfristigen und höherklassigen Verpflichtung der 1,72 Meter großen Rechtsfüßerin zu überzeugen. „Jella ist sehr zweikampf- und kopfballstark. Sie hat eine gute Physis und Ausstrahlung als Verteidigerin. Durch ihre Kapitäninnenrolle im deutschen U17-Nationalteam sowie bei uns bei der U20 ist sie zu einer Führungsspielerin im U-Bereich gereift“, porträtiert Arnautis seine künftige Abwehrspielerin, die er zusammen mit Sophie Nachtigall (zuvor HSV und Zweitspielrecht beim SVR) aus dem eigenen Nachwuchs geholt hat. „Ich finde, für ihren nächsten Schritt ist es unglaublich wichtig, bei uns im Erstligatraining mit erfahrenen Mitspielerinnen weitere eigene Erfahrungen zu sammeln. Von ihrem Talent bringt sie das Potenzial als Bundesligaspielerin mit. Ziel ist es, sie Stück für Stück heranzuführen, damit sie im Laufe der Saison Bundesligaluft schnuppern kann.“

Der Eintrachtnachwuchs darf sich nun bei der U19-EM in Belgien bewähren

Dem schließt sich Katharina Kiel, Technische Direktorin der Eintracht, an: „Wir freuen uns auf Unterstützung aus dem eigenen Nachwuchs durch zwei junge Talente. Jella und Sophie haben im Wintertrainingslager bei unserem ersten Team positiv auf sich aufmerksam gemacht und sich dort neben ihren Leistungen bei den U-Nationalteams für den Sprung in den Kreis unseres Bundesligateams qualifiziert.“

Stichwort Nationalmannschaft: Mit der deutschen U19 werden Jella Veit und Sophie Nachtigall vom 18. Juli an bei der EM in Belgien zuerst gegen Österreich, dann gegen die Gastgeberinnen und die Niederlande ihre Gruppenspiele bestreiten. Nach ihrem Aufstieg in die neue Altersklasse im DFB eine ganz besondere Herausforderung für Jella Veit, die sie wieder ganz sachlich angehen wird...