Schenefeld. Turnierveranstalter Jürgen Böckmann empfängt die Reiterelite beim neuen Wettbewerb. Wer seine Hoffnungsträgerin ist.

Alles neu und anders. Turnierveranstalter Jürgen Böckmann vom Elbdörfer und Schenefelder Reitverein im Klövensteen wird am kommenden Wochenende für drei Tage mit Dressursport im Rampenlicht stehen. Für 16 unterschiedliche Prüfungen hat Böckmann mit seinen Sponsoren eine neue Serie an den Start gebracht.

Die nationale Dressurszene sattelt edle Vierbeiner für die neue Nordic Grand Prix Dressage Trophy. „Der Markt ist da, begehrt ist bei diesem Wettstreit die Chance, Punkte für die nächste Station zu sammeln. Bei unseren zwölf Sponsoren musste ich nicht lange fragen, bitten und betteln“, sagt der erfahrene 67 Jahre alte Pferdewirtschaftsmeister und Turnierveranstalter Böckmann.

Pferdesport Turnierszene: Die neue Dressurserie besteht aus vier Stationen

Das Besondere: Vier Stationen sind bis Oktober organisiert. Nationale und internationale nordische Dressur-Asse gehen an den Start wie: Juliane Brunkhorst, internationale Amazone vom Tannenhof in Wedel, Grand-Prix-Reiterin Ninja Rathjens aus Barmstedt, Markus von Holdt, ehemaliger Verbandsreiter vom Holsteiner Verband, der internationale Grand-Prix-Reiter Martin Christensen vom Hof Etzer Heide in Appen sowie sein Stallkollege, der amtierende Landesmeister von Schleswig-Holstein und Hamburg Felix Kneese.

Der Landessieger von Schleswig-Holstein und Hamburg, Felix Kneese, sattelt fünf Pferde.
Der Landessieger von Schleswig-Holstein und Hamburg, Felix Kneese, sattelt fünf Pferde. © Melanie Mallon | Melanie Mallon

Eine Top-Favoritin ist Emma Kanerva (37. Olympische Spiele, Europameisterschaften und Nationenpreise gehören in ihren Turnierplan). Kanerva wird mit Bond Girl für ihren Heimatverein Klövensteen in den Parcours gehen.

Kadernachwuchsreiterin Allegra Schmitz-Morkramer (17) aus Hamburg wird ihren Holsteiner Wallach Lavissaro für drei Prüfungen satteln. Sie hat 2021 Teamsilber der Junioren bei der Europameisterschaft im spanischen Oliva gewonnen und 2022 Teamgold bei der Europameisterschaft.

Bei Böckmann steht eine 21 Jahre junge Nachwuchsreiterin im Focus

Bei Böckmann steht allerdings eine Nachwuchsreiterin im Focus: Seine Hoffnungsträgerin ist Carlotta Maria Ritscher. Mit fünf Pferden geht die 21-Jährige an den Start. „Für die Bundeschampionats-Prüfung bin ich gut vorbereitet“, sagt die Nachwuchsreiterin. „Viele denken, dass ich einen Heimvorteil habe, aber so ist es nicht. Meine Vierbeiner werden staunen und gucken, denn so viel Trubel mit großem Publikum und all dem Drumherum in ihrem ,Wohnzimmer‘ ist für sie neu.“ Mit ihrem sieben Jahren alten Trakehner Darth Vader sind ebenfalls Startplätze gesichert.

Fleißig feilt Carlotta Maria Ritscher an ihren Dressur-Lektionen, ihr Ausbilder Böckmann gibt dezent den Ton an. Die mehrfach S-platzierte 22 Jahre alte Reiterin will es ganz genau wissen. „Als Bereiterin trainiere ich sieben bis acht Pferde täglich. Viele erkennen nicht die harte Arbeit, die dahinter steckt“, sagt die junge ehrgeizige Reiterin. Mit fünf Pferden geht es für die junge Reiterin in Schenefeld an den Start.

Viele Teilnehmer fiebern dem Bundeschampionat entgegen

Im Focus steht für viele Teilnehmer das Bundeschampionat am 30. August bis zum 3. September in Warendorf. Dort kann sich niemand bewerben oder anmelden. Allein die Leistung zählt, und es werden in allen Bundesländern gerade talentierte Nachwuchspferde auserkoren. Nach dem Auftakt im Klövensteen geht die Tour dann zum Austragungsort Klosterhof Medingen in Bad Bevensen. Auf den Ländereien am Rande der Lüneburger Heide ist in mehr als 45 Jahren das erfolgreichste Trakehner-Gestüt der Welt aufgebaut worden. Turnier- und Auktionsveranstaltungen sowie die Hengststation sind vom 22. bis 25. Juni ein Hingucker.

Die dritte Station wird dann wieder im Kreis Pinneberg auf dem Anakenenhof vom 25. bis zum 27. August interessant. Ein Dressurstall der High-End-Klasse, in dem Vierbeiner beste Trainingsbedingungen haben. Zum Finale sehen sich die Besten der Besten im Oktober im Schenefelder Reitverein auf der Anlage des Grand-Prix-Richters Jürgen Böckmann wieder. „Für die hohe Leistungsklasse im Grand Prix haben wir jetzt mit 28 Startplätzen einen großartigen Zulauf“, sagt der Veranstalter.

Binnen sechs Minuten werden den Startern 33 Lektionen abgefordert

Binnen sechs Minuten werden dann 33 Lektionen gefordert, da muss jeder Vierbeiner die entsprechende Ausbildung und Kondition mitbringen. Fünf Richter möchten im Trab unterschiedliche Tempi und Traversalen sehen. Im Galopp kommen noch die Zickzack-Traversalen und die Pirouetten hinzu. Alle Übergänge sollen zwischen Passagieren, Piaffe leicht, flockig und fast tänzerisch aussehen. Die Richter beurteilen auch den Gesamteindruck.

Die 15 besten Teilnehmer dürfen dann am Sonntag, 14. Mai, um 17 Uhr an den Start gehen. Es ist ein Traum vieler Reiter, sich weiterzuentwickeln. Allerdings sind Pferde, deren Qualität einem Grand Prix gerecht wird, für einen Normalverbraucher unerschwinglich. In dieser Preisklasse kaufen sich andere lieber eine Wohnung oder ein Häuschen.

Die Wettkämpfe sind von Freitag, 12. Mai, bis zum Sonntag, 14. Mai, in der Reitanlage am Uetersener Weg 100 in Schenefeld. Der Eintritt ist frei. Startzeiten und Ergebnisse: www.equi-score.de