Bönningstedt. Oberligafußballer liegen gegen den Zweiten TuS Dassendorf schon mit 0:2 zurück. Wie sich ein Team aufbäumt und doch noch punktet.
Keeper Patrick Hartmann brüllte es heraus. „Mit dieser Mentalität halten wir diese verdammte Liga.“ Das kann passieren – wenn die Oberliga-Fußballer des SV Rugenbergen in ihren letzten Heimspielen am Sonntag um 14 Uhr gegen den FC Türkiye und am darauf folgenden Dienstag um 18.30 Uhr gegen den Eimsbütteler TV da anknüpfen, wo sie beim 2:2 (0:0) gegen den Tabellenzweiten TuS Dassendorf aufhörten.
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Aber wie lange reichen ihre Körner noch? Dass die Bönningstedter in ihrem achten Spiel binnen 22 Tagen noch einen 0:2-Rückstand egalisieren konnten, grenzte sportlich wie medizinisch an ein kleines Wunder. Doch da hatten die phasenweise zu selbstgefälligen Dassendorfer die Rechnung ohne Marlon Stannis gemacht. Seit Wochen in bestechender Form erzwang der dribbelstarke Rechtsaußen mit Toren in der 68. und 78. Minute einen Teilerfolg, der am Ende Gold wert sein könnte.
Nach einer Halbzeit muss Abwehrgröße Jannick Wilckens zur Arbeit
Dass die Gastgeber mit ihrem letzten Aufgebot antraten, macht den Punktgewinn umso bemerkenswerter. Zur Geschichte eines begeisternden Kampfspiels gehört, dass SVR-Trainer Nils Hachmann ab der 46. Minute auch noch auf Jannick Wilckens verzichten musste. Der Innenverteidiger hatte um 20 Uhr Dienstantritt. Möglicherweise fehlte einer wie er hinten, als Amando Aust nach einem zweifelhaften Freistoß das 1:0 der Gäste köpfte (55.).
Nach dem 0:2 scheint das Spiel verloren – doch dann kommt Stannis
Die Partie schien verloren, zumal auch Mattia Maggio den Ball mit einem „Heber“ bei Patrick Hartmann unterbrachte (0:2/64.). Dann kam aber noch dieser eine sensationelle Moment, der die Haltung des gesamten SVR-Teams an diesem Abend widerspiegelte und alles ins Gegenteil drehte. Der für Wilckens eingewechselte Hendrik Rühmann erkämpfte sich überragend den Ball am gegnerischen Strafraum und setzte sofort Stannis in Szene. Der suchte sich frei vor TuS-Torwart Sebastian Kalk die Ecke aus – 1:2.
Turbulente Szenen vor dem Ausgleich, ein ganzes Stadion jubelt
Irre, was sich vor dem 2:2 abspielte. Nach einem Eckstoß von Marcel Schöttke und einem Schuss von Mark Zimmermann hatte Yannik Kurowski den Ball mit der Hacke Richtung Tor gelenkt. Ein Dassendorfer „kratzte“ den Ball von der Torlinie, wieder Eckball. Stannis kam zum Schuss, ein Schlenzer in die rechte Ecke, Menschen, die sich in den Armen lagen.
Vergeblich protestierten die Dassendorfer, Marlon Stannis habe den Ball mit der Hand berührt. „Das stimmt nicht“, sagte der neben Offensivverteidiger Henry Koeberer beste von 14 ausnahmslos leidenschaftlichen SVR-Akteuren.
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SV Rugenbergen – TuS Dassendorf 2:2. Tore: 0:1 Aust (55.), 0:2 Maggio (64.), 1:2, 2:2 Stannis (68., 78.).
SV Rugenbergen: Hartmann – Neumann, Schrage, Wilckens (46. Rühmann), Schöttke, Koeberer – T. Güvenir, Zimmermann – Stannis, Hoppe (74. Ball) – Sherbourne (61. Kurowski).