Kreis Pinneberg. Die Zahl der Arbeitslosen sinkt leicht – im Gegensatz zu Hamburg. Fachkräfte und der Ausbildungsmarkt bleiben aber Problemfelder.
Die sogenannte Frühjahrsbelebung hat dem Arbeitsmarkt im Kreis Pinneberg einen sanften Schub gegeben. Wie die zuständige Agentur für Arbeit in Elmshorn mitteilt, sank die Arbeitslosenquote dadurch von 5,3 auf 5,2 Prozent. Das entspricht in absoluten Zahlen 225 arbeitssuchenden Personen weniger als im Februar. Im März waren somit 9.106 Menschen arbeitslos gemeldet. Ein entgegengesetzter Trend zum Hamburger Arbeitsmarkt.
„Wie im Frühjahr üblich, gehen die Arbeitslosenzahlen zurück. Allerdings berichten uns die Betriebe immer häufiger von Vakanzen und fehlenden Bewerbungen“, sagte Thomas Kenntemich, Chef der Arbeitsagentur Elmshorn. „Mit ihrem bisherigen Vorgehen können viele Betriebe dieses Problem nicht lösen. Deshalb sind neue Wege erforderlich.“
Agentur für Arbeit: Wie der Frühling den Arbeitsmarkt im Kreis Pinneberg belebt
Neben der traditionellen Suche nach neuen Beschäftigten sollten die Betriebe daher größeren Wert auf das Halten und Weiterentwickeln ihrer bereits vorhandenen Beschäftigten legen. „Wir – die Arbeitsagentur Elmshorn und das Jobcenter Pinneberg – beraten und unterstützen gerne“, so Kenntemich. „Denn viele Arbeitsstellen können derzeit gar nicht oder nur schwer extern besetzt werden.“ So stagniere der Bestand an gemeldeten sozialversicherungspflichtigen Arbeitsstellen mit 2.456 auf einem hohen Niveau.
Die Unternehmen gaben im März 558 Arbeitsstellen neu zur Besetzung auf – 55 Stellen weniger als im Vormonat, jedoch 36 mehr als im März 2022. Seit Jahresbeginn wurden insgesamt schon 1.759 Arbeitsangebote neu gemeldet
Viele freie Ausbildungsplätze bereiten Sorgen
Erfreulich sei laut Kenntemich nicht nur der Rückgang der Arbeitslosenzahlen. „Auch, dass weniger Menschen als im Vormonat Februar ihren Arbeitsplatz verloren haben und gleichzeitig mehr Arbeitnehmer im Vormonatsvergleich eine neue Arbeit aufnehmen konnten, sind für mich deutliche Indikatoren für die einsetzende Frühjahrsbelebung“, so Kenntemich.
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Etwas Sorgen bereitet dem Agenturchef die vielen freien Ausbildungsplätze. Aktuell seien noch 924 der bei der Arbeitsagentur gemeldeten Ausbildungsplätze unbesetzt. Dagegen seien noch 523 junge Menschen auf der Suche. Kenntemich appelliert deshalb an die Eltern der Jugendlichen und die Lehrkräfte in den Schulen: „Unterstützen Sie die jungen Menschen bei der Berufswahl, denn gerade durch die Fülle an Möglichkeiten und Informationsquellen sind viele von ihnen überfordert.“
Für Ausbildungsplatzsuchende, Eltern, Lehrkräfte und Arbeitgeber gebe es ein breites Informations-, Beratungs- und Veranstaltungsangebot unter www.arbeitsagentur.de/vor-ort/elmshorn/biz-elmshorn oder unter der kostenlosen Rufnummer 0800/455 55 20.