Kreis Pinneberg. Arbeitslosenquote im Kreis Pinneberg stagniert. Schleswig-Holstein will Geflüchtete in Jobs bringen – mit einer Millionensumme.
Die Zahl der Arbeitslosen im Kreis Pinneberg ist im Februar leicht gestiegen. Das teilt die Agentur für Arbeit mit Sitz in Elmshorn mit. Demnach waren im Februar 2023 9331 Menschen im Kreis Pinneberg ohne Arbeit, 23 mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote bleibt unverändert bei 5,3 Prozent.
„Der Winter ist noch nicht vorbei, eine saisonale Trendwende wird jedoch absehbar“, sagt Thomas Kenntemich, Leiter der Agentur für Arbeit Elmshorn. „Wir registrieren weniger Freisetzungen und mehr Einstellungen als im Januar.“
Kreis Pinneberg: Arbeitslosigkeit steigt im Februar leicht an
Witterungsabhängige Branchen suchten bereits wieder Personal. Insbesondere in fertigungstechnischen Berufen, Verkehrs- und Logistik- sowie in Bauberufen seien Arbeitskräfte wieder stärker gefragt.
„Viele wirtschaftliche Risiken bleiben, dennoch ist der Arbeitsmarkt solide durch den Winter gekommen“, sagt Thomas Kenntemich. „Damit werden sich in den kommenden Wochen wieder mehr neue und gute Chancen für Menschen bieten, die auf Jobsuche sind.“
Arbeitsagentur: Mehr Ausbildungsplätze als Bewerber
Auch auf dem Ausbildungsmarkt ist die Lage gut. Daher werben Arbeitsagentur und Jobcenter im März verstärkt für eine berufliche Ausbildung. „Viele Unternehmen führen in diesen Wochen die Auswahlverfahren für ihre Ausbildungsplätze durch. Wer sich seinen Ausbildungsplatz noch nicht gesichert hat, sollte daher jetzt mit den Bewerbungen durchstarten“, so Kenntemich.
„Allein die Tatsache, dass der Arbeitsagentur in diesem Jahr wieder mehr Ausbildungsplätze aufgegeben wurden, als sich Interessierte meldeten, sichert noch nicht die Wunschausbildung.“ Kenntemich rät zudem, die Angebote der Berufsberatung zu nutzen. Persönliche Termine gibt es unter 0800/45 55 500.
Kreis Pinneberg: Im März gibt es Infoangebote zum Thema Ausbildung
Im März findet zudem die bundesweite „Woche der Ausbildung“ statt. Vom 13. bis zum 19. März bieten Arbeitsagenturen besondere Informationsangebote für Eltern, Betriebe und Ausbildungsplatzsuchende.
Die Elmshorner Arbeitsagentur bietet etwa ein Azubi-Speeddating in Elmshorn, eine Berufsorientierung in Bad Segeberg sowie Info-Veranstaltungen zu Teilzeit-Berufsausbildungen. Am Mittwoch, 22. März, findet in Elmshorn zudem die Messer „Arbeiten im Land Schleswig-Holstein“ statt.
Kreis Pinneberg: Mehr als 600 Ukrainer beim Jobcenter arbeitslos gemeldet
Zwar stieg die Arbeitslosenzahl zwischen Januar und Februar nur minimal, im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Zahl der Arbeitslosen im Kreis Pinneberg aber erheblich gestiegen, um 933 Personen. Der Hauptgrund liegt laut Arbeitsagentur in den Auswirkungen des Ukraine-Krieges und der humanitären Aufnahme von Geflüchteten.
Seit Juni 2022 registrieren sich die ukrainischen Kriegsflüchtlinge beim Jobcenter, das sich um dei Beratung, Betreuung und finanzielle Sicherung der Menschen kümmern soll. Aktuell seien 611 Ukrainerinnen und Ukrainer beim Jobcenter im Kreis Pinneberg als Arbeitslose gemeldet.
Schleswig-Holsteins Arbeitsminister zeigt sich zuversichtlich
Schleswig-Holsteins Wirtschafts- und Arbeitsminister, Claus Ruhe Madsen, zeigt sich optimistisch ob der Arbeitslosenzahlen. „Wegen des anhaltenden Arbeits- und Fachkräftebedarfs bin ich zuversichtlich, dass die anstehende Frühjahrsbelebung für einen Rückgang der Arbeitslosigkeit sorgen wird“, so der Minister.
Das Land unterstütz zudem mit einem neuen Förderaufruf den Abbau der Arbeits- und Langzeitarbeitslosigkeit. „Rund vier Millionen Euro aus dem Landesprogramm Arbeit stehen für Projekte zur Integration von Arbeitslosen und Langzeitarbeitslosen zu Verfügung“, so Madsen. Die Projekte sollten schwerpunktmäßig auf Menschen mit Migrations- oder Fluchthintergrund ausgerichtet sein.
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Kreis Pinneberg: Jobcenter betreut 1700 Ukraine-Flüchtlinge
Viele der geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainer befinden sich derzeit allerdings noch in Sprachkursen und Qualifizierungen. Dreiviertel der ukrainischen Geflüchteten seien Frauen, viele mit betreuungspflichtigen Kindern, so die Arbeitsagentur. 1700 ukrainische Staatsangehörige würden vom Jobcenter Kreis Pinneberg unterstützt. Nur 80 Geflüchtete hätten bisher eine Arbeit aufgenommen.
„Die Menschen haben wir aus humanitären Gründen aufgenommen, nicht damit sie unser Fachkräfteproblem lösen“, sagt Thomas Kenntemich. Viele würden jedoch bleiben und könnten zu wertvollen Arbeitskräften werden. „Dazu müssen wir ihnen auch einen guten beruflichen Start ermöglichen.“