Wedel. Pro-B-Männer setzen sich nach einem mühsamen Auftakt gegen die BBG Herford durch. Es ist eine Galavorstellung von Harrison Cleary.

„Endlich!“ platzte es aus Wedels Top-Scorer Harrison Cleary nach dem 86:74-Sieg der Pro-B-Basketballer des SC Rist gegen den BGG Herford heraus. „Ich hatte ein paar gute Spiele bisher, aber das waren immer nur Auswärtsspiele. Deswegen war es schön, so ein gutes Spiel vor unseren Fans abzuliefern“, sagte der 25 Jahre alte US-Amerikaner nach dem Spiel. Mit 34 Punkten und zehn Assists legte er nicht nur sein erstes Double-Double der Saison auf, sondern war auch maßgeblich am Erfolg der Wedeler in der Steinberghalle beteiligt. „Er hat freie Würfe genommen, die er auch nehmen soll und da vertrauen wir ihm auch“, sagte Wedels Coach Stephan Blode über seinen Spielmacher.

Im ersten Viertel hält allein Cleary die „Risters“ im Spiel

Doch zu Beginn des Spiels tat sich der SC Rist noch schwer, vor allem in der Verteidigung hatte Wedel keine Antworten auf die Angriffe Herfords. „Wir mussten defensiv viel aggressiver werden, wir haben sie anfangs machen lassen, was sie wollen“, meinte Blode. Einzig Cleary konnte in der Anfangsphase mithalten und erzielte die ersten elf Punkte für die „Rister“, im gesamten ersten Viertel waren es 14 von Wedels 22 Punkten.

Doch auch eine frühe Auszeit von Coach Stephan Blode hinderte die Gäste vorerst nicht daran, beinahe jeden Wurf im Korb der Wedeler unterzubringen. So stand es nach zehn Minuten 30:22 für Herford. „Das ist das Problem, wenn du vor drei Wochen so hoch gewinnst. Dann spielst du beim nächsten Mal nur mit 70, 80 Prozent und dafür ist Herford zu gut.“

Mit verbesserter Abwehr kommen die Wedeler zum Ausgleich

Das sollte sich im zweiten Viertel ändern; Wedel verteidigte deutlich verbessert – nur elf Punkte konnte Herford in dem Viertel erzielen. Nach sechs Minuten glich Rist das Spiel zum 34:34 aus und ging mit einem Dreier von Michal Kozak (12 Punkte) sogar in Führung. Ab diesem Zeitpunkt lieferten sich beide Teams bis zum letzten Spielabschnitt ein Spiel auf Augenhöhe, doch Wedel konnte sich zum Ende des dritten Viertels mit 65:62 leicht absetzen.

Die Yalla Risters sorgen mit ihren Trommeln für die typische Stimmung in der Steinberghalle.
Die Yalla Risters sorgen mit ihren Trommeln für die typische Stimmung in der Steinberghalle. © Ulrich Stückler | Ulrich Stückler

Spektakulär erzielte Wedel die letzten Punkte zum Abschluss des Viertels, indem Harrison Cleary durch die gegnerischen Spieler tanzte und ohne hinzuschauen auf Christian Okolie passte, der mit einem Dunk die Steinberghalle nochmal ordentlich einheizte. „Die Fans waren eine große Hilfe heute! Es hilft uns und pusht uns noch mal ungemein, sodass wir jedes Spiel für sie gewinnen wollen“, zeigte sich Harrison Cleary nach dem Spiel beeindruckt von den Fans in der Steinberghalle.

Cleary verwandelt neun seiner 13 Drei-Punkte-Würfe

Im letzten Durchgang übernahm Cleary wieder einen großen Anteil des Scorings auf Seiten der Wedeler. Am Ende traf der 1,85-Meter-Mann neun von seinen 13 Drei-Punkte-Versuchen, alleine drei im letzten Viertel. In der Verteidigung lockte Nikola Sredojevic (6 Punkte) die Gegner in Offensivfouls und eroberte Bälle – ein wichtiger Anteil daran, dass Wedel nur zwölf Punkte in dem Viertel zuließ, sich eine deutliche Führung herausspielte und am Ende deutlich mit 86:74 gewann.

Nikola Sredojevic, auf dem Weg zum Herforder Korb, zeichnet sich gegen die BBG besonders durch seine Abwehrarbeit aus.
Nikola Sredojevic, auf dem Weg zum Herforder Korb, zeichnet sich gegen die BBG besonders durch seine Abwehrarbeit aus. © Ulrich Stückler | Ulrich Stückler

„Wir haben einen starken Einsatz gezeigt. Das war super von den Jungs, wie sie sich zurückgekämpft haben“, so Stephan Blode nach dem Spiel. Auch wenn Wedel das Hinspiel deutlich mit 93:64 gewonnen hatte, war dem 35 Jahre alten Coach schon vorher klar, dass das Rückspiel gegen Herford nicht so deutlich ausgehen würde.

Die Herforder haben sich seit dem Hinspiel deutlich verstärkt

Seitdem hat sich die BBG mit erfahrenen Spielern wie Filmore Beck und Jordan Mello-Klein verstärkt, die den Wedelern gleich im ersten Viertel ordentlich Kopfschmerzen bereiteten. „Filmore Beck kennt man natürlich und weiß, dass der werfen kann. Und die kann man ihm normalerweise nicht geben. Der Melo-Klein hat mit Abstand sein bestes Spiel bisher gemacht“, so Blode. „Letztendlich haben wir das Spiel noch gut gedreht.“

Der SC Rist bleibt mit dem Sieg weiterhin auf Tabellenplatz zehn und ist nur zwei Punkte entfernt von einer Play-off-Platzierung. Am Sonnabend, 28. Januar, 19.30 Uhr, geht es auswärts gegen den Tabellennachbarn Iserlohn Kangaroos. Die Nordrhein-Westfalen sind punktgleich mit Wedel und liegen auf Tabellenplatz elf, da sie ein Spiel mehr auf dem Konto haben. Das Hinspiel in Wedel hatten die Iserlohner für sich entschieden, nachdem sie den SC Rist in die Verlängerung gezwungen hatten.