Wedel. Trotz Linus Hoffmanns Rückkehr verlieren die Pro-B-Männer gegen Wolmirstedt mit 76:94. Ballverluste und Fehlwürfe lassen nicht mehr zu

Manchmal sind Niederlagen im Basketball einfach zu erklären: Der Gegner war einfach besser. So hat das auch Stephan Blode, Coach des SC Rist Wedel, gesehen, nachdem seine Pro-B-Basketballer deutlich mit 76:94 den SBB Baskets aus Wolmirstedt unterlegen war. „Wir haben heute gegen ein gutes Team verloren“, sagte Blode nach dem Spiel. Überraschend stand der zuletzt verletzte Kapitän Linus Hoffman wieder auf dem Spielfeld, nachdem er sich erst vor einem Monat einen Außenbandriss zugezogen hatte.

Gleich von Beginn an taten sich die Wedeler gegen ein routiniertes Team aus Wolmirstedt schwer. „Bei einigen hat am Anfang ein bisschen das Selbstbewusstsein gefehlt. Da hätte ich ein wenig mehr Dampf erwartet“, sagte Blode. Schon nach fünf Minuten führten die Gäste mit 15:6 und Blode sah sich gezwungen, eine Auszeit zu nehmen, um seinen Spielern ins Gewissen zu reden. „Wir waren am Anfang gar nicht bereit zu verteidigen und haben uns zu leicht schlagen lassen. So etwas bekommt man normalerweise auch korrigiert, aber die vielen Ballverluste führen ja dann auch zu Punkten für den Gegner, das macht es nicht leichter.“

Die erste Gästeführung können die Wedeler noch ausgleichen

Danach erhöhte der SC Rist in Person des wiedergenesenen Linus Hoffmann das Tempo: Ein Dunk und Dreier des Kapitäns ließen die Steinberghalle nach der holprigen Anfangsphase wieder laut werden. Zu Beginn des zweiten Viertels glichen die „Rister“ per Korbleger von Justus Waller (5 Punkte) zum 22:22 aus und konnten das Spiel bis Mitte des zweiten Viertels auf Augenhöhe halten. Ballverluste und einfache vergebene Würfe führten dazu, dass Wolmirstedt mit der 45:38-Führung in die Halbzeitpause ging.

Der gerade erst genesene Hoffmann hatte im zweiten Viertel den nächsten Rückschlag einzustecken: Nach einer Kollision mit einem Gegenspieler musste der 20 Jahre alte Flügelspieler sich in der Kabine am Knie behandeln lassen. „Linus hätte auf jeden Fall noch mehr Minuten bekommen, wenn er nicht wieder angeschlagen gewesen wäre. Er kam dann aber noch mal zurück aufs Feld. Wir hoffen, dass es nichts Schlimmes ist“, erklärte Blode.

Im dritten Viertel gelingt Wolmirstedt ein 14:0-Lauf

Im dritten Viertel zogen die SBB Baskets weiter davon und bauten ihre Führung nach fünf Minuten auf ein 61:43 aus, indem sie 14 Punkte in Folge erzielten ohne übermäßige Gegenwehr der Wedeler. Da halfen auch die zwei Auszeiten innerhalb von 50 Sekunden nicht, die Stephan Blode Mitte des Viertels nahm. „Dann sind wir leider für ein paar Minuten zusammengebrochen“, so der Coach.

Wedel kam zwar offensiv wieder ins Spiel, die Abwehr konnte jedoch nicht viel gegen Wolmirstedt um Topscorer Bill Borekambi (16 Punkte) ausrichten; die Gäste gingen mit einem 73:57 ins letzte Viertel. Trotz Bemühungen der Fans in der Steinberghalle, ihr Team für einen Schlussspurt anzufeuern, reichte es nicht gegen einen deutlich besseren Gegner. Wolmirstedt verlor nicht die Kontrolle über das Spiel und Wedel daher die Partie mit 76:94.

Das auserkorene Ziel von Coach Stephan Blode, besser in der Verteidigung zu stehen, ist dem SC Rist nicht geglückt. „Wir haben uns in der Defensive vielleicht zu sicher gewägt und dabei vergessen, dass wir die Eins-gegen-eins-Duelle gewinnen müssen“, resümierte der 35 Jahre alte Coach. Gleich sechs Spieler der Wolmirstedter hatten über zehn Punkte erzielt. Bester Werfer auf Seiten des SC Rist war wieder einmal Harrison Cleary (28 Punkte).

Neben der Verteidigung sind Ballverluste ein ernstes Thema beim SC Rist

Wie die Verteidigung sind auch die vielen Ballverluste (21) weiterhin Thema im Spiel der Wedeler. Blode: „Wenn man so oft den Ball wegwirft, wird es schwierig. Wenn wir dann noch von draußen nichts treffen, wird es noch schwieriger.“ Wedel traf lediglich fünf von 20 Drei-Punkt-Versuchen, während Wolmirstedt zehn Treffer bei einer Quote von 32 Prozent verbuchte.

Für den Wolmirstedter Fabien Kondo war es das erste Spiel an seiner alten Wirkungsstätte in Wedel. Der 20 Jahre alte Power Forward spielte seit 2017 im Nachwuchsprogramm des SC Rist und absolvierte in der Pro-B-Saison 2020/21 vier Spiele als Profi. Eine Knieverletzung beendete seine Saison frühzeitig. Nachdem er die letzte Spielzeit beim VfL Stade in der 1. Regionalliga verbrachte, wechselte der 2,01-Meter-Mann in dieser Saison zurück in die Pro-B nach Wolmirstedt. In durchschnittlich 13 Minuten Spielzeit in seinen 13 Matches erzielte Kondo im Schnitt 4,6 Punkte und 3,2 Rebounds pro Spiel.

Viertelergebnisse: 20:22, 18:23, 19:28, 19:21.
SC Rist (Punkte)
: Harrison Cleary (28), Linus Hoffmann, Michal Kozak (je 11), Christian Okolie (8), Nikola Sredojevic (6), Justus Waller (5), Marc Nagora (4), Moritz Kröger (3)
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