Elmshorn. Regionalligafrauen der VG Elmshorn gewinnen erste zwei Durchgänge gegen den 1. VC Norderstedt. Warum es am Ende aber doch 2:3 hieß
Ob es ein wenig die Philosophie des Dschungelbuchs gewesen sein mag? Stichworte: Gemütlichkeit, gute Laune oder Lächeln? Jedenfalls war die Gelassenheit, mit der Gästetrainer Frank Koch auf die Regionalliga-Volleyballerinnen des 1. VC Norderstedt in der Auszeit des dritten Satzes einwirkte, wohl genau die richtige Strategie für diesen Tag. „Lächelt! Strahlt Zuversicht aus und habt Spaß!“ Einfache, ganz ruhig vorgebrachte Worte, mit denen der erfahrene Trainer in der Elmshorner Halle am Koppeldamm sein Team aber genau im richtigen Moment erreichte, um ein fast verlorenes Match in einen 3:2-Sieg über die VG Elmshorn zu drehen.
Pech für die gastgebenden Elmshornerinnen, die bis zu diesem Moment nach zwei mit 25:19 gewonnenen Sätzen alle Trümpfe auf ihrer Seite hatten. Dabei war das Team von VGE-Coach Michael Behrmann doch gleichfalls gut drauf. Die Elmshornerinnen versprühten gute Laune, zeigten Einsatzwillen und deuteten mit jeder Aktion an, dass sie nach dem umkämpften 3:2-Erfolg im Hinspiel dieses Mal den Sack gegen die Tabellenführerinnen aus Norderstedt noch früher zu machen wollten.
Fehler reihen sich aneinander und bringen das Spiel zum Kippen
„Und eigentlich hatten wir auch schon Satz drei im Sack“, sagte Michael Behrmann, der seiner Mannschaft ebenfalls bescheinigte, rund zweieinhalb Sätze lang Spaß gehabt zu haben. Doch viele kleine Gründe, wenn sie im falschen Moment zusammenkommen, können dann halt ein Match aus der Hand gleiten lassen. „Dann verschlägst Du – auch die Erfahreneren im Team – drei Angaben am Stück, du wirst unkonzentrierter in der Annahme und das Ganze beginnt dann langsam aber sicher zu kippen.“
Behrmann erkannte aber an, dass sein Team sich im Durchgang sogar noch fing, einen Satzball abwehrte und selber Matchball hatte, um erst dann letztlich doch mit 30:32 den Kürzeren zu ziehen. „Danach aber war es irgendwie klar, dass da nichts mehr kommen kann“, sagte Behrmann. „Dann ist das letztendlich eine Frage der Kraft, und da war dann der durchschnittliche Altersunterschied von rund 15 Jahren deutlich zu merken.“ 19:25 und 7:15 als letzte Satzergebnisse unterstützen diese These.
Spielausfall gegen Schwerin hat negative Auswirkung
Und auch dieser Umstand hätte noch nicht zwingend das Pendel in Richtung der Gäste ausschwingen lassen müssen; doch vieles war zuvor nicht optimal gelaufen. „Wir hatten in den vergangenen Wochen viel mit Krankheit oder Boosterpausen zu kämpfen, konnten selten so trainieren, wie wir wollten“, sagte der VGE-Coach. „Und für unseren Spielfluss war sehr schlecht, dass wir vergangene Woche in Schwerin nicht gespielt haben und so nun schon vier Wochen Spielpause hinter uns hatten.“
So reichte zwar die Energie, um in den ersten beiden Sätzen „ähnlich wie im Hinspiel nahezu alles an Bällen vom VCN zu fischen und zu fangen“, sagte Michael Behrmann. „Aber fünf Sätze werden dann so richtig schwierig; das wird aber auch jedem anderen Gegner in der Regionalliga gegen Norderstedt so ergehen.“
Damit es in den verbliebenen vier Begegnungen in der Vorrundengruppe II wieder besser läuft, muss es gleich nach den Jahreswechsel wieder losgehen. „Am 8. Januar spielen wir beim VC Greifswald; wir wollen auf jeden Fall in der Woche davor zweimal in die Halle, auch wenn da eigentlich noch Ferien sind“, blickt Behrmann voraus, der das weitere Vorgehen im Anschluss ans Match beim gemeinsamen italienischen Essen mit dem Team besprochen hat.