Norderstedt. Das Regionalliga-Frauenteam macht im Prestigeduell bei der VG Elmshorn einen 0:2-Satzrückstand wett und triumphiert nach 2:04 Stunden.
Die Volleyballerinnen des 1. VC Norderstedt, Spitzenreiter der Regionalliga-Vorrundengruppe 2, waren motiviert bis in die Fingerspitzen. Vor etwas mehr als zwei Monaten, am
16. Oktober, hatten sie in der heimischen Moorbekhalle gegen die
VG Elmshorn mit 2:3 Sätzen den Kürzeren gezogen und ihre erste Punktspielniederlage seit Sommer 2018 kassiert. Das sollte ihnen im zweiten Duell mit der VGE nicht noch einmal passieren.
Doch ganz so locker und selbstbewusst wie erhofft agierte die Crew von Trainer Frank Koch bei der Revanche zunächst nicht. Die Gäste offenbarten vor 40 Zuschauern in der Boje-C.-Steffen-Halle ungewohnte Schwächen, verloren die ersten beiden Durchgänge jeweils mit 19:25.
Ungewohnte Schwächen zu Beginn der Partie
„Wir haben schlecht aufgeschlagen und nicht gut angenommen“, sagte Coach Koch. Im zweiten Satz brachte seine zwischenzeitlich schon komfortabel in Führung liegende Mannschaft sogar das Kunststück fertig, acht Zähler in Folge abzugeben – und geriet mit 0:2 in Rückstand. Die in unzähligen Volleyballschlachten gestählten Norderstedterinnen ließen sich davon allerdings nicht verrückt machen, kämpften um jeden Punkt – und erzwangen trotz der schwierigen Ausgangslage mit Kraft und Willen tatsächlich noch die Wende.
32:30 im dritten Satz bringt die Wende
Spielabschnitt Nummer drei ging mit 32:30 an den VCN, der zwei Matchbälle abwehrte. Und je stärker und sicherer der Tabellenführer wurde, desto mehr ließ Verfolger VGE nach. Nicht zuletzt deshalb, weil den bis zu diesem Zeitpunkt starken Routiniers Katja Saß und Anne Schmitt, über die 85 Prozent der Elmshorner Angriffe liefen, spürbar die Puste ausging. „Wir hätten schon den vierten Satz deutlicher als mit 25:19 gewinnen müssen“, sagte Frank Koch.
Julian Lüning überzeugt bei ihrem Comeback
Der entscheidende Tie-Break wurde eine deutliche Angelegenheit für den 1. VC Norderstedt, der immer mehr Oberwasser bekam und sich ungefährdet mit 15:7 durchsetzte. Großen Anteil daran hatte Juliane Lüning. Die Zuspielerin stand in dieser Saison zum ersten Mal in einem Regionalliga-Match auf dem Feld und wurde nach der Partie vom Elmshorner Coach Michael Behrmann zum Most Valuable Player gekürt. „Das war eine starke Leistung von ihr. Juliane ist nach ihrer Babypause erst vor drei Wochen wieder ins Training eingestiegen“, kommentierte Koch das überzeugende Comeback der 33-Jährigen.
Nachdem der letzte Ballwechsel beendet war, machte sich die siegreiche Crew übrigens schnell auf die Heimfahrt. „Wir hätten unseren Erfolg gern noch ein wenig gemeinsam genossen“, so der Trainer, „aber da in der Halle Legionellengefahr herrschte, haben die Mädels lieber zu Hause geduscht.“
Ende Januar beginnt die Regionalliga-Meisterrunde
In der ersten Saisonhälfte muss der VCN nun noch zwei Partien absolvieren. Am Sonnabend, 8. Januar 2022, zu Hause gegen den Schweriner SC III. Sowie zwei Wochen später auswärts beimVC Greifswald. Danach geht’s Ende Januar zusammen mit der VG Elmshorn und dem SV Warnemünde oder dem Wiker SV in die Meisterrunde mit den drei besten Teams der Regionalliga-Gruppe 1; dort haben aktuell der MSV Pampow, die VG Wiwa Hamburg und der Eimsbütteler TV die besten Karten. Der Erste der Abschlusstabelle sichert sich das Aufstiegsrecht für die 3. Liga.