Schenefeld. Bundesligamänner erzielen Siegtreffer zum 7:6 gegen die Dragons Bonn erst in der Schlussminute. Zuvor in Leipzig gab’s Verlängerung

Es spannend machen, das können sie, die Bundesliga-Floorballer von Blau-Weiß 96. Doch nach ihrer 4:5-Niederlage nach Verlängerung beim SC DHfK Leipzig hatten die Schenefelder nun zu Hause das bessere Ende für sich. Im letzten Hinrundenspiel schlugen sie die SSF Dragons Bonn mit 7:6 (2:1, 3:2, 2:3) – zwar in regulärer Spielzeit, doch den Siegtreffer markierte Julius Bruns erst 27 Sekunden vor Schluss.

80 Zuschauer sehen das umkämpfte Match

Die 80 Zuschauer in der Halle Achter de Weiden sahen das erwartet umkämpfte Spiel; zuvor hatte Bonn (8./12 Punkte/63:85 Tore) lediglich drei Punkte vor den Schenefeldern (9./12/58:82) in „Schlagdistanz“ gelegen. Das Match begann mit Volldampf und Chancen auf beiden Seiten. David Wolfer brachte die Gäste in Führung (8.), doch der Schock währte nicht lange bei den Blau-Weißen. Timo Rother nutzte in der 15. Minute eine Vorlage von Marius Schwartz zum ersten seiner drei Treffer des Tages.

Dass es mit einer Führung in die Drittelpause ging, war dem erfolgreichen Überzahlspiel der Schenefelder zu verdanken. Aaron Niketta hatte gerade Mal für elf Sekunden auf der Strafbank (Halten) Platz genommen, da klingelte es erneut im Bonner Gehäuse. Diesmal bediente Marius Schwarz seinen Teamkapitän Lasse Schmidt mustergültig – 2:1 (19.).

Im zweiten Drittel kommt kurz Hoffnung auf eine frühe Entscheidung auf

Im zweiten Drittel durften die Gastgeber sogar kurzzeitig auf eine frühe Entscheidung zu ihren Gunsten hoffen. Nach je einem Treffer der Kontrahenten – Tobias Karnath schloss eine Freischlagvariante mit Benedikt Fiedrich erfolgreich ab (22.), Florian Weißkirchen traf für Bonn (27.) – bauten die Schenefelder Ihre Führung aus. Zuerst verwandelte Marius Schwartz eine Vorlage von Lasse Schmidt (28.), dann überstanden die Schenefelder eine Unterzahl nicht nur unbeschadet. Sekunden vor Ende der Zwei-Minuten-Strafe für Julius Bruns gab Blau-Weiß-Keeper Jonah Koop die Vorlage für Timo Rother, der zum 5:2 (30.) erhöhte.

Doch weil Kai Willems nur zwei Minuten später auf 5:3 verkürzte, waren die Weichen für ein dramatisches Schlussdrittel gestellt. Das begann zwar mit einer Schenefelder Überzahl, doch den ersten Treffer besorgten die Gäste. Safak Temel machte das 5:4 (44.). Neun Minuten dauerte es, bis Timo Rother die nur scheinbar beruhigende Zwei-Tore-Führung wieder herstellte (6:4/53.).

Beide Teams kassieren im Schlussdrittel Zeitstrafen

Es wurde „physisch“. Beide Teams kassierten Zwei-Minuten-Strafen (Bonns David Wolfer für Stoßen/53..; Tobias Karnath für Halten/54.) und Bonn nutzte die frühere Vollzähligkeit zum 6:5 (55.). Die Bonner witterten Morgenluft und pressten, versuchten Fehler der Schenefelder zu erzwingen. Blau-Weiß bewahrte indes Ruhe und blockte alle Attacken ab – bis die Gäste in der Schlussminute den Keeper vom Feld nahmen und eine Überzahl erzeugten. Mit Erfolg. 53 Sekunden vor Schluss erzielte Niklas Berens für Bonn das 6:6.

Aus dem Gewühle heraus fällt der umjubelte Siegtreffer der Schenefelder

Doch Schenefeld war nur kurz geschockt, wollte nicht schon wieder in die Verlängerung und kämpfte – mit Erfolg. Nach einem Einschlag in der Bonner Ecke sprang der Ball unkontrolliert vor dem Tor der Bonner umher. Es war Julius Bruns der zuerst den Schläger an den Ball bekam und diesen 27 Sekunden vor Schluss die Linie drückte. Die Halle stand Kopf – alle Schenefelder Spieler stürmten zu ihrem Torschützen. „Mit viel Willen und Kampfgeist hat unsere Abwehr dann dem letzten Anrennen der Bonner standgehalten“, sagte Teamsprecher Daniel Czapelka nach dem umjubelten 7:6-Sieg. „Damit haben wir uns ein wenig Luft in Richtung der Abstiegsplätze verschafft.“

An diesem Sonnabend soll es beim ETV die Revanche für das Pokal-Aus geben

Beide Teams erwartet nun bis Mitte April ein straffes Programm; allein am ersten Märzwochenende wird nicht gespielt. Für Schenefeld geht es gleich an diesem Sonnabend (18 Uhr, Sporthalle Hoheluft) zu den ETV Piranhhas. Also Derbytime und die Chance zur Revanche für das Pokal-Aus vom 22. Januar.