Hamburg/Schenefeld. Schenefelder scheitern mit 4:8 im Pokalviertelfinale. Bei den ETV PiranHHas gelingt ihnen in den ersten 40 Minuten kein Tor

Es wäre so schön gewesen. Die Bundesliga-Floorballer von Blau-Weiß 96 waren nur noch einen Sieg von der Reise in die Hauptstadt entfernt. Doch vor dem Viertelfinale des bundesweiten Floorball-Pokals zu Gast beim Liga- und Lokalrivalen ETV PiranHHas hatten die Schenefelder Männer wohl etwas zu wenig – beziehungsweise zu spät – vom sprichwörtlichen Zielwasser getrunken. Mit 4:8 (0:3, 0:4, 4:1) zogen die Blau-Weißen den Kürzeren. Am Ende waren es die Hausherren, die in der Sporthalle Hoheluft den Mannschaftssport-Klassiker „Berlin! Berlin! Wir fahren nach Berlin!“ skandierten.

Eine kleine, aber lautstarke Anhängerschar unterstützt die Schenefelder von der Tribüne aus.
Eine kleine, aber lautstarke Anhängerschar unterstützt die Schenefelder von der Tribüne aus. © HA | Ulrich Stückler

„Wenn man schon mit einem Bein im Final Four steht und dann so ein Spiel hat – diese Derbykulisse, das ist ja quasi ein Heimspiel –, dann tut das schon weh“, sagte Blau-Weiß-Trainer Justus Karnath mit Blick auf die kleine, aber lautstarke Anhängerschar der Schenefelder. Die hatte mit Anfeuerungen und Transparenten auf der Tribüne aus den genau 100 zugelassenen Zuschauern herausgeragt. „Ob das Spiel nun hier beim ETV oder bei uns ausgetragen wurde; das war wirklich egal.“

Individuelle Fehler der Gäste spielen dem ETV in die Karten

Worin ist dann die Ursache zu suchen, dass die Eimsbütteler ihre Gäste in den ersten beiden Durchgängen förmlich überlaufen haben? Zumindest scheinen 0:7 Tore in den ersten 40 Minuten ein eindeutiges Bild zu zeichnen. „Das waren zu viele individuelle Fehler von uns“, analysierte Karnath. „Hinzu kommt, dass der ETV eine brutal gute Chancenverwertung hat. Das ist das, was die auch in der Liga extrem stark macht, dass sie eben, wenn man ihnen Bälle gibt oder Konter laufen lässt, dass sie diese auch verwandeln. Und wenn man schlecht ins Spiel startet, ist es halt so, dass es hinten raus immer schwerer wird.“

Hamburger Blitzstart stellt früh die Weichen für die Partie

Und nach Treffern der Eimsbütteler gleich in 2. und 4. Minute aus eben diesen Gründen sahen sich die Schenefelder die gesamte Partie hindurch unter Druck gesetzt. Dabei waren sie keineswegs gelähmt, im Gegenteil. Die Blau-Weißen spielten munter mit, kamen immer wieder vor das Tor der Piranhhas und hatten ihre Chancen. Doch diese Torschüsse gingen in den ersten 40 Minuten der Partie ausnahmslos daneben oder wurden Beute des sehr gut aufgelegten Hamburger Keepers Nicolas Flathmann.

Doppeltorschütze Timo Rother (l.) zieht an Hanno Hintze vorbei.
Doppeltorschütze Timo Rother (l.) zieht an Hanno Hintze vorbei. © HA | Ulrich Stückler

Dass dieser nun das Torhüterduell gewonnen habe, wollte Karnath so nicht stehen lassen. „Bei uns hat Jonah Koop im Tor auch eine gute Leistung abgeliefert, er hat wirklich alles gehalten, was er halten musste“, sagte der Spielertrainer. „Man muss da bei der Bewertung auch berücksichtigen, von welcher Qualität die jeweiligen Abschlüsse waren.“

Mit Beginn des Schlussviertels treffen auch die Gäste das Tor

Und die verbesserte sich mit Beginn des Schlussdrittels. Nur 29 Sekunden benötigte Timo Rother, um nach Vorarbeit von Marius Schwartz einzunetzen. Fünfeinhalb Minuten später wiederholte das Duo unter dem Jubel der kleinen Anhängerschar diese Ergebnisverbesserung.

Zwar ließen die Gastgeber bald ihr achtes Tor folgen (50.), doch Benedikt Fiedrich auf Vorlage von Rother und in der Schlussminute Tobias Karnath stellten ein versöhnliches Ergebnis her. Justus Karnath: „Und nun liegt unser Fokus ganz auf der Liga und dem Klassenerhalt.“