Wedel. Pro-B-Männerteam trifft in Dresden auf seinen ehemaligen Spieler Fabian Strauß. Leif Möller fehlt, Einsatz von Hollatz ist fraglich
Den kurzen Augenblick des Auskostens wollte Stephan Blode seinen Jungs nicht nehmen und wies in der Teambesprechung nach der mit 2:1 gegen Speyer gewonnenen Serie auf das bisher Geleistete hin: „Ich finde, es ging in den knappen und nicht immer schönen Spielen ein bisschen unter: Es ist das erste Mal seit sieben Jahren, dass Wedel im Viertelfinale ist“, sagt der Rist-Trainer. Und es soll weitergehen. Von diesem Sonnabend (23. April) an, 18 Uhr, kämpft seine Mannschaft mit den Dresden Titans um den Einzug in die Vorschlussrunde. Die Sachsen haben zunächst Heimrecht, das zweite Spiel findet dann am 29. April in Wedel statt, ein möglicher dritter Vergleich würde wiederum in Dresden (am 1. Mai) ausgetragen werden.
Die Dresdner sind im Durchschnitt einige Jahre älter als das Wedeler Team
Die Titanen aus dem „Elbflorenz“ verfügten über eine Mannschaft, die „im Durchschnitt einige Jahre älter und erfahrener ist als wir und schon in mehr oder weniger der Besetzung länger zusammenspielt“, sagte Blode. Ausnahmen in letzterer Hinsicht bilden der Deutsch-Amerikaner Grant Teichmann sowie der Kanadier Tanner Graham, die vor der laufenden Saison nach Dresden wechselten.
Beide erwiesen sich als erhebliche Verstärkung. Teichmann (Blode: „Ein sensationeller Werfer“) setzt mit bisher 83 getroffenen Dreiern bei einer Quote von fast 51 Prozent hohe Maßstäbe. Auch Graham beweist seine Zielgenauigkeit beim Ferndistanzwurf immer wieder aufs Neue – ebenso übrigens wie Georg Voigtmann, 13,8 Punkte pro Spiel, der zwischen Teichmann und Graham steht. Dresden spiele „mit gutem Tempo, aber auch sehr strukturiert und abgeklärt und hat eine sehr tiefe Rotation“, sagt Blode.
Die Sachsen haben alle zwölf Heimspiele der Saison gewonnen
Die in dieser Saison in all ihren zwölf Heimspielen siegreichen Sachsen standen am Ende der Punktrunde in der Pro-B-Südstaffel – wie bereits 2019/20 – ganz oben. Das ist nicht zuletzt das Werk von Trainer Fabian Strauß. Der 29-Jährige war ab 2013 als Spieler beim SC Rist aktiv, wurde 2015 Pro-B-Vizemeister, hatte später das Kapitänsamt inne und begann am Steinberg seine Trainerkarriere. 2019 wechselte Strauß nach Dresden und übergab die von ihm geleitete Wedeler JBBL-Mannschaft an seinen Nachfolger als hauptamtlicher Rist-Jugendtrainer, Stephan Blode. „Wir haben damals telefoniert und uns in der Zwischenzeit kennengelernt, weil wir beide in der Pro B waren“, sagt Blode. Und auch in der laufenden Saison sowie erst vor Kurzem standen die Trainerkollegen in Kontakt.
Strauß freut sich aufs Wiedersehen mit alten Bekannten
„Es gibt nichts Schöneres, als in der alten Heimat nach dem Spiel viele bekannte Gesichter zu sehen“, sagte Strauß, für den es weniger auf dem Spielfeld ein Wiedersehen mit der Vergangenheit wird: „Leif Möller habe ich jahrelang im Individualtraining begleitet. Mit Aurimas Adomaitis habe ich noch zusammengespielt und mit Stephan Blode war es dann ein fließender Übergang“, resümierte der Ex-Rister. „Ansonsten ist aus dieser Zeit keiner mehr beim SC Rist.“
Doch Leif Möller (Fingerbruch) kann für die „Risters“ in Dresden nicht mitwirken und verzichtet auf die Auswärtsfahrt wegen seiner Abivorbereitung. „Meinen alten Trainer nicht eigenhändig besiegen zu können, wurmt mich etwas, aber indirekt geht’s auch“, sagte Möller mit einem Augenzwinkern. Auch Jacob Hollatz ist aller Voraussicht nach außer Gefecht. Der Spielmacher war in der Schlussphase des dritten Aufeinandertreffens mit Speyer mit einer Rückenverletzung ausgeschieden, die ihm nach wie vor zusetzt.