Henstedt-Ulzburg. Bike+Ride: 144 Stellplätze stehen zur Verfügung, 60 Fahrräder können in kostenpflichtigem Bereich besonders sicher geparkt werden.
Zwar lädt das ungemütliche Schmuddelwetter aktuell nicht unbedingt zum Fahrradfahren ein. Grundsätzlich gibt es für Pendlerinnen und Pendler in Henstedt-Ulzburg nun jedoch einen neuen Anreiz, ihr Auto auf dem Weg zur Arbeit stehen zu lassen. Am AKN-Bahnhof Ulzburg-Süd, einem wichtigen Knotenpunkt für den Schienenverkehr mit den Linien A1, A2 und A3, ist zwischen der Gleisanlage und dem Amselweg eine Sammelschließanlage mit 60 Stellplätzen sowie 84 frei zugänglichen, teilweise überdachten Doppelstock-Abstellmöglichkeiten für Fahrräder entstanden. Auch eine Mini-Servicestation für kleinere Reparaturen gehört zum Standort.
Bike+Ride-Anlage sollte ursprünglich schon im Mai in Betrieb gehen
Ursprünglich sollte die Bike+Ride-Anlage schon im Mai den Betrieb aufnehmen, die Vollendung des Projekts verzögerte sich jedoch um knapp sieben Monaten. Heimlich, still und leise wurde nun Anfang Dezember das Schließsystem scharfgeschaltet. Auf eine offizielle Eröffnungsfeier wurde verzichtet. „Und ich weiß nicht, ob es überhaupt noch eine geben wird“, sagt Eckhard Röver, seines Zeichens Sachbearbeiter Technisches Gebäudemanagement in Henstedt-Ulzburg.
Ende 2019 hatten Norderstedt, Quickborn und Henstedt-Ulzburg einen Bahnhof weiter südlich, am Meeschensee, eine Park+Ride-Anlage für jeweils über 100 Autos und Fahrräder eingeweiht. Für den Bahnhof Henstedt-Ulzburg, also in der Ortsmitte, unweit von Rathaus, CCU und Gewerbepark, ist ein ähnliches Projekt bislang an einem Mangel an verfügbaren Flächen gescheitert, da gegebenenfalls Parkplätze für Autos wegfallen müssten.
Gesamtkosten belaufen sich auf 420.000 Euro, Förderung von Bund und Land
Die Gesamtkosten für die Bike+Ride-Anlage in Ulzburg Süd belaufen sich auf 420.000 Euro. Das Land Schleswig-Holstein ist mit 75 Prozent Förderung über den Nahverkehrsverbund Nah.SH mit an Bord, der Bund hat über seine Zukunfts-Umwelt-Gesellschaft GmbH in Berlin, eine Bundesgesellschaft und spezialisierte Projektträgerin für alle Themen rund um den Schutz von Umwelt, Natur und Klima, 71.500 Euro zur Finanzierung beigesteuert. Die Gemeinde muss also knapp 35.000 Euro zahlen.
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AKN-Bahnhof Ulzburg-Süd: „Radverkehr im Alltag attraktiver gestalten“
„Ziel ist es, den Radverkehr im Alltag zu erhöhen und den Alltagsradverkehr attraktiver zu gestalten – so kann der Anteil von motorisiertem Individualverkehr verringert werden“, hatte Bürgermeisterin Ulrike Schmidt anlässlich des Baubeginns gesagt. Dieser folgte mehr als drei Jahre, nachdem die Politik die Maßnahme beschlossen hatte, und über vier Jahre nach den ersten Beratungen. Manche hatten schon gezweifelt, dass es zu einer Umsetzung kommt.
Die Gebühren für einen diebstahlsicheren Stellplatz sind moderat: 1 Euro pro Tag, 5 Euro pro Woche, 12 Euro für einen Monat, 40 Euro für sechs Monate sowie 70 Euro für ein Jahr. Die Miete für ein Schließfach inklusive Lademöglichkeit für E-Bikes beträgt 1, 3, 10, 20 beziehungsweise 30 Euro.