Norderstedt. HSV-Fan Dirk Bruster will Fußballidol in seiner Heimatstadt gedenken. Familie Seeler ist involviert. Es fehlen nur noch 80.000 Euro.

Wer nicht genau aufgepasst hat, könnte in den letzten Monaten den Überblick darüber verloren haben, wie viele Vorschläge und Anträge es in Norderstedt so gegeben hat, um dem berühmtesten Bürger der Stadt ein Andenken zu schaffen. Rund zweieinhalb Jahre nach dem Tod von Uwe Seeler wurde 2024 viel diskutiert über Kreisverkehr-Verzierungen, neue Namen für U-Bahnstationen oder eine künftige Sporthalle. Dirk Bruster hat das alles aufmerksam verfolgt und sich dann dazu entschieden, selbst aktiv zu werden. Er hat eine Initiative („Uns Uwe in Norderstedt“) gegründet, die eine Statue realisieren möchte, dabei aber anders vorgehen will.

„Wir sind recht weit“, deutet er vielsagend an. In dieser Woche hatte Bruster einen Termin bei einem Steinmetz-Meister aus der Region, auch Oberbürgermeisterin Katrin Schmieder war dabei. Diese unterstützt das außerparlamentarische Engagement, wobei sie mit ihrer Verwaltung natürlich Beschlüsse der Politik umzusetzen hat.

Gedenken an Uwe Seeler in Norderstedt: Statue

Neue Idee für Gedenken an Uwe Seeler in Norderstedt: Dirk Bruster hat eine Initiative gegründet, die sich außerhalb der politischen Diskussionen für eine Statue zu Ehren der Fußball-Ikone einsetzt. Die Seeler-Familie wird einbezogen, auch Oberbürgermeisterin Katrin Schmieder unterstützt das Engagement. Ein Steinmetz aus der Region erarbeitet ein Modell. Die Statue soll später an einem öffentlichen Ort stehen. Rund 80.000 Euro müssten hierfür gesammelt werden.
Oberbürgermeisterin Katrin Schmieder unterstützt das Engagement. Ein Steinmetz aus der Region erarbeitet ein Modell (hier bei einem Termin am Montag). Die Statue soll später an einem öffentlichen Ort stehen. Rund 80.000 Euro müssten hierfür gesammelt werden. © HA | Privat

Dort waren bekanntlich zwei Dinge entschieden worden: Erstens soll die künftige Sporthalle der neuen Grundschule am Aurikelstieg den Namen von Uwe Seeler tragen. Und zweitens: Es wird geprüft, ob es möglich wäre, den Bahnhof Richtweg umzubenennen. Letztlich nicht mehrheitsfähig war hingegen die Idee, ein Denkmal auf dem Kreisel Ulzburger Straße/Marommer Straße, also unmittelbar an der Paul-Hauenschild-Anlage des Hamburger SV und unweit des Wohnsitzes der Seelers, zu errichten.

Grundschule Lütjenmoor Norderstedt
Die Sporthalle der künftigen Grundschule am Aurikelstieg soll gemäß politischem Wunsch den Namen von Uwe Seeler tragen. © Stefan Förster Architekten | Stefan Förster Architekten

Dirk Bruster ist seit seiner Kindheit HSV-Fan, stand einst im legendären Block E im Volksparkstadion. Einmal traute er sich als Junge sogar, bei Uns Uwe an dessen Geburtstag am 5. November zu klingeln und ihm ein selbst gemaltes Bild zu überreichen. Selbstverständlich nahm der Star das höflich an und bedankte sich.

Neue Idee für Gedenken an Uwe Seeler in Norderstedt: Dirk Bruster hat eine Initiative gegründet, die sich außerhalb der politischen Diskussionen für eine Statue zu Ehren der Fußball-Ikone einsetzt. Die Seeler-Familie wird einbezogen, auch Oberbürgermeisterin Katrin Schmieder unterstützt das Engagement. Ein Steinmetz aus der Region erarbeitet ein Modell. Die Statue soll später an einem öffentlichen Ort stehen. Rund 80.000 Euro müssten hierfür gesammelt werden.
Gemäß dieser Vorlage soll das Kunstwerk entstehen. © HA | Privat

Familie der Fußball-Legende ist ausdrücklich mit eingebunden

Der Plan: Die Seeler-Statue wird in Lebensgröße sein, auf einem festen Sockel, „das Material ist Granit aus Schweden“. Nichts geschieht ohne Zustimmung der Familie, Bruster ist hierfür in Kontakt mit Mete Öztunali, dem Schwiegersohn von Uwe Seeler. „Jetzt wird das Modell gemacht“, so der Initiator. „Danach ist ein Gespräch mit der Familie Seeler geplant.“

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In Prüfung ist der Vorschlag, die U-Bahnstation Richtweg umzubenennen. © Christopher Mey | Christopher Mey

Das genaue Design soll demnächst veröffentlicht werden. Aber wo würde das Kunstwerk dann stehen? Dirk Bruster kann das noch nicht verraten, es laufen noch Gespräche, denn es wäre ein öffentlicher Ort. „Wenn das da klappt, ist es der beste Platz in der Stadt.“ Klar sei: „Es soll haltbar sein, nicht umfallen und niemanden gefährden.“ Eine Attraktion also, die zugleich ein schönes Fotomotiv sein kann.

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Damit das Vorhaben Realität wird, sind aber die Seeler-Fans gefragt, oder eben alle in Norderstedt, die ein derartiges Andenken wollen. Sofern die Familie ihr Okay zur Optik gegeben hat, kann es im neuen Jahr weitergehen. „Wenn das so weit passt, wird im Januar eine Crowdfunding-Plattform errichtet, und wir gehen los und sehen zu, dass wir das Geld einsammeln.“

Ungefähr 80.000 Euro sind wohl nötig. Es handelt sich dabei nicht um eine Spendenaktion, denn dafür hätte ein Verein gegründet werden müssen. Wer mitmachen möchte, wird auf verschiedenen Wegen Geld überweisen können, alle Details werden rechtzeitig bekanntgegeben. Und vielleicht wird dann spätestens am 5. November 2025, wenn Uwe Seeler 89 geworden wäre, die Statue feierlich enthüllt.