Norderstedt. Englische Arbeiter bedrängten und bedrohten Hausbesitzer in Norderstedt. Wer ihr Angebot annimmt, bekommt am Ende Wucher-Rechnungen.

Alarmiert wurde die Norderstedter Polizei am Dienstag von einem Hausbesitzer am Schützenwall. Der hatte eine englischsprachige Handwerkertruppe engagiert, die auf seinem Grundstück ein paar Ausbesserungen mit Teer erledigen sollten, für vereinbarte wenige Hundert Euro. Doch am Ende verlangte die Teer-Truppe plötzlich 13.000 Euro von dem Mann und wurde ungemütlich bei der Forderung danach. Als die Polizei vor Ort eintraf, machten sich die betrügerischen Handwerker schnell aus dem Staub.

Offenbar ist dieser Fall nur einer von mehreren, die sich im Stadtgebiet bereits abgespielt haben. Die Polizei warnt ausdrücklich vor diesen britischen Teerkolonnen. Grundstücksbesitzer würden von den Handwerkertrupps regelrecht übertölpelt. „Zum Schnäppchenpreis sollen Zufahrten und Wege repariert oder asphaltiert werden“, sagt Martin Bergmann, Sprecher der Polizeidirektion Segeberg. Angeblich seien die Reparaturen deswegen so billig, da von anderen Baustellen noch Material übriggeblieben sei, geben die Betrüger vor. „Potenzielle Kunden werden nicht selten zum Vertragsabschluss gedrängt, genötigt oder in einzelnen Fällen sogar bedroht“, sagt Bergmann.

Polizei Norderstedt: Warnung vor dubioser Teer-Truppe

Doch hinter den verlockenden Angeboten, denen nicht wenige Angesprochene schnell erliegen, stünden nichts als Lügen. Nicht nur, dass die Arbeiten sehr unprofessionell oder mangelhaft ausgeführt werden. In der Vergangenheit haben sich die Angebote als handfester Betrug oder Wucher erwiesen.

„Typisch ist auch, dass für die angebotenen Leistungen auf Barzahlung vor Ort bestanden wird“, sagt Bergmann. Die unsachgemäßen Arbeiten verursachen dabei oft Folgekosten für die Grundstücksbesitzer. „Regressansprüche verlaufen im Sande, weil diese Firmen in der Regel keinen festen Betriebssitz haben. Außerdem sollte man auch bedenken, dass es sich hierbei um Schwarzarbeit handelt, bei der sich auch der Auftraggeber strafbar macht“, sagt der Polizeisprecher.

Statt auf den Deal mit der Teer-Truppe einzugehen, sollte man ihnen also besser die Tür vor der Nase zuschlagen. Oder sie gleich bei der Polizei anzeigen.