Kaltenkirchen. Über ebay verhökerte er die täuschend echten Blüten – dann schlug das LKA zu. Nun erwartet ihn ein Verfahren wegen Geldfälschung.

Bei der Durchsuchung von Wohn- und Geschäftsräumen in Kaltenkirchen haben Ermittler des Landeskriminalamtes Schleswig-Holstein Falschgeld in Höhe von 1,7 Millionen Euro sichergestellt. Der 47-jährige Beschuldigte war dadurch aufgefallen, dass er große Mengen Falschnoten mit unterschiedlichen Notenwerten als „Spielgeld“ auf der Online-Plattform eBay zum Verkauf anbot.

Bei den Falschnoten handelt es sich um sogenannte veränderte Banknotenabbildungen (VBNA). Das sind Reproduktionen mit mehr oder weniger auffälligen Veränderungen bildlicher oder textlicher Art. In dem aktuellen Fall war das Wort „copy“ sehr klein aufgedruckt. Bei genauer Betrachtung sind die Falschnoten zwar als solche zu erkennen, dennoch bewertet die Deutsche Bundesbank sie als geeignet, im Zahlungsverkehr mit echtem Geld verwechselt zu werden. Sowohl die Herstellung, als auch das Inverkehrbringen dieser Falschnoten stellen Straftaten dar, teilt das Landeskriminalamt mit.

Falschgeld: Kaltenkirchener handelte mit Blüten

Der beschuldigte Mann hatte das Falschgeld ebenfalls im Internet bei einem Händler aus China bestellt. Ihn erwartet jetzt ein Strafverfahren wegen Geldfälschung. „Der Beschuldigte wusste schon sehr genau, was er da verkauft“, teilte Carola Jeschke, Sprecherin des LKA mit. „Die Noten sehen sehr echt aus. Wenn man die auf Weihnachtsmärkten oder ähnlichen Anlässen über die Theke reicht, könnten die schon für echt gehalten werden.“

Das Landeskriminalamt beobachte schon seit geraumer Zeit ein zunehmendes Aufkommen dieser „Spielgeld“-Noten. „Die kann man sich auf diversen Portalen im Internet bestellen, als ,Movie-Money‘, etwa für Film- oder Theater-Zwecke.“ Doch nicht wenige würden diese Noten eben bewusst als Falschgeld in Umlauf bringen.

Wer die Falschgeld-Noten im Alltag erkennen will, müsse genau hinschauen. „Es gilt der Grundsatz: Fühlen, sehen, kippen“, sagt die LKA-Sprecherin. „Das Papier des Spielgeldes ist auffallend glatt und nicht so schwer wie das echter Banknoten.“ Die Ermittlungen des LKA im Fall des Kaltenkircheners dauern unterdessen an und werden auf die Kundschaft des 47-Jährigen ausgeweitet.