Oldenburg. Krise verschärft: In der Regionalliga Nord unterliegen die Garstedter beim VfB Oldenburg. Wieder gibt es zwei Verletzte zu beklagen.
- Eintracht Norderstedt hat zehn von 17 Spielen verloren
- Nach der Pause besiegelt Doppelschlag die Niederlage
- Verletztenliste wird immer länger
Die Fußballer von Eintracht Norderstedt können nicht mehr tiefer sinken. Zumindest tabellarisch. Durch die 0:2 (0:0)-Niederlage im Kellerduell beim VfB Oldenburg ist die Mannschaft von Trainer Jean-Pierre Richter zum Rückrundenauftakt auf den letzten Platz in der Regionalliga Nord abgerutscht.
Die Partie war ein Spiegelbild der bisherigen verkorksten Spielzeit. Eine mittlerweile durch viele Verletzungen qualitativ ausgedünnte Norderstedter Mannschaft ohne Spielglück war offensiv zu harmlos und defensiv in den entscheidenden Momenten zu wenig konsequent, um für einen Erfolg infrage zu kommen.
Extrem bittere Niederlage: Eintracht Norderstedt ist jetzt am Tiefpunkt
Dabei konnte die im 4-3-3 angetretene Eintracht die erste Hälfte vor 2310 Zuschauern im Marschweg-Stadion ordentlich gestalten. Zwar verbuchten die Oldenburger mehr Tormöglichkeiten, doch auch die Eintracht hatte durch einen starken Distanzschuss von Falk Gross (3.) und eine von Lucas Camacho knapp verpasste Flanke von Danke Kummerfeld (20.) ihre Chancen zur Führung.
In Hälfte zwei verpasste Talent Jack James das 1:0 für Richters Team (55.). Kurz danach nahm das Unheil seinen Lauf. In nur 19 Minuten kassierte die Eintracht vier Nackenschläge. Das 0:1 per platziertem Schuss durch Oldenburgs Patrick Möschl (58.), bei dessen Vorbereitung die Eintracht ein Handspiel gesehen haben wollte, welches aber nicht geahndet wurde. Das 0:2 durch den erst eine Minute zuvor eingewechselten Ex-St.-Paulianer Aurel Loubongou M‘Boungou (61.).
Binnen elf Minuten: Erneut verletzten sich zwei Spieler
Verletzung Nummer eins des diesmal bei der Eintracht als zentralem Stürmer aufgebotenen Phil Sieben (65., Knieprobleme). Verletzung Nummer zwei des defensiven Mittelfeldspielers Moritz Niemann, der mit Oberschenkelschmerzen vom Feld musste (76.).
Davon konnte sich die im Abschluss zu harmlose Mannschaft in der Schlussphase nicht mehr erholen. Ohne den im Oktober verpflichteten offensiven Hoffnungsträger Lukas Krüger (Muskelfaserriss) und Angreifer Manuel Brendel (rotgesperrt) strahlte die mit 14 Toren schlechteste Offensive der Regionalliga Nord einfach zu wenig Gefahr aus.
Zehnte Niederlage im 17. Spiel: „Wir hätten hier nicht verlieren müssen“
Daher fiel auch die Gelb-Rote Karte für den Oldenburger Leon Deichmann (80.) nicht mehr ins Gewicht. Bald darauf war die bereits zehnte Niederlage für die Eintracht amtlich, die damit mehr als jede zweite Partie der Saison verloren hat.
„Es war ein bis an die Grenzen hartes und umkämpftes Spiel. Wir haben viel investiert, aber das Ergebnis ist ernüchternd für uns. Wir haben das Stadion lange ruhig gehalten und hätten hier nicht verlieren müssen“, ärgerte sich Eintrachts Trainer Jean-Pierre Richter.
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Eintracht ist Schlusslicht: „Natürlich ist es ein Thema für uns“
Auch zur Roten Laterne seiner Mannschaft in der Tabelle bezog Richter Stellung. „Natürlich ist es ein Thema für uns, dass wir jetzt Letzter sind. Aber unser Ziel ist und bleibt es, am Ende der Saison die Klasse zu halten. Wir mussten in dieser Saison viele Rückschläge einstecken. Aber wir müssen gemeinsam hart daran arbeiten, so bald wie möglich wieder ein Tor besser zu sein als der Gegner.“
Der einzige Trost für die Eintracht an diesem Abend in Oldenburg, an dem übrigens mit dem in der 88. Minute eingewechselten Tammo Mölck erneut ein Nachwuchs-Spieler sein Debüt in der Regionalligamannschaft gab: Die U 19 der Eintracht ist durch ein 3:2 beim VfV Borussia 06 Hildesheim in die neue DFB-Nachwuchsliga aufgestiegen und spielt künftig erstklassig Fußball.