Henstedt-Ulzburg. Ausbau mit Vollsperrung: Anwohner kommen nur sehr begrenzt mit dem Auto durch. Offizielle Info bisher: Fehlanzeige. Alle Details.

Die Menschen, die entlang der Wilstedter Straße in Henstedt-Ulzburg leben, sind nicht zu beneiden. Im Gegenteil: Ab dem 4. November, wenn der über viele Jahre diskutierte und schließlich beschlossene Ausbau der Verkehrsader auf dem Rhen beginnt, werden sie mit teilweise massiven Einschränkungen in ihren Alltag leben müssen. Denn auf Abendblatt-Nachfrage hat die Gemeindeverwaltung präzisiert, was es bedeutet, inmitten einer Vollsperrung ein Grundstück zu haben.

„Die Anwohner können von Montag bis Donnerstag zwischen 7 und 17 Uhr mit dem Auto nicht auf ihre Grundstücke fahren oder diese verlassen“, so Rathaus-Sprecherin Katharina Bernhardt, „am Freitag gilt dies von 7 bis 14.30 Uhr.“ An den Wochenenden soll es hingegen keine Probleme geben, schließlich ruht dann auch die Baustelle.

Wilstedter Straße in Henstedt-Ulzburg: Viele Grundstücke sind tagsüber blockiert

Bekanntlich beginnt der Ausbau im südöstlichen Teil, zwischen Heidelweg und der Hausnummer 136, wo die Stiftung Rauhes Haus ihren Sitz hat, das umfasst auch die Abzweigungen Am Wittmoor und Wittmoortwiete. Wie lange diese erste Phase dauern wird, ist unklar. Nicht zuletzt, weil mit der beginnenden Frostperiode die Witterungsbedingungen mit ins Spiel kommen und für Verzögerungen sorgen könnten.

Henstedt-Ulzburg: Am 4. November beginnt der Ausbau der Wilstedter Straße. Für die Anwohner wird es erhebliche Einschränkungen geben. Außer am Wochenende können sie ihre Grundstücke nur vor 7 Uhr verlassen, die Zufahrt ist dann erst ab 17 Uhr bzw. am Freitag ab 14.30 Uhr möglich. Eine Info hierüber war bislang nicht in den Briefkästen.
Außer am Wochenende können die Grundstücke nur vor 7 Uhr verlassen werden, die Zufahrt ist dann erst ab 17 Uhr bzw. am Freitag ab 14.30 Uhr möglich. Eine Info hierüber war bislang nicht in den Briefkästen. © Christopher Mey | Christopher Mey

Für die Freiwillige Feuerwehr, für den Rettungsdienst, aber auch für die Müllabfuhr wird das Durchkommen gewährleistet sein, auch der hier eingesetzte Kleinbus der Linie 593 fährt weiter. Im Gegensatz zum Schulbus, da dieser nicht mehr wenden könnte. Kinder und Jugendliche müssen also auf eine Haltestelle ausweichen, die sich nicht im Sperrgebiet befindet.

Vermutlich müssen viele Anwohner ihre Autos weit entfernt parken

Für die Paracelsus-Klinik wird zugesagt: Nicht nur Beschäftigte, sondern ebenso Besucher können diese erreichen. Rettungswagen haben sowieso eine separate Zufahrt von der Schleswig-Holstein-Straße hin zur Notaufnahme.

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Dennoch: Vor Ort sind die Bürger genervt. Einer sagte dem Abendblatt, dass man bislang keine Info im Briefkasten gehabt hätte, in welchem Zeitraum die Grundstücke abgeschnitten seien. Er selbst würde zwar um 6 Uhr morgens zur Arbeit fahren, wäre aber vor 17 Uhr wieder zurück. Seine Frau muss dagegen erst später aus dem Haus, die Tochter um 8 Uhr in der Kita Schäferkampsweg sein. Es gebe viele Familien, die auf ähnliche Weise betroffen seien, so der Anwohner.

Henstedt-Ulzburg: Am 4. November beginnt der Ausbau der Wilstedter Straße. Für die Anwohner wird es erhebliche Einschränkungen geben. Außer am Wochenende können sie ihre Grundstücke nur vor 7 Uhr verlassen, die Zufahrt ist dann erst ab 17 Uhr bzw. am Freitag ab 14.30 Uhr möglich. Eine Info hierüber war bislang nicht in den Briefkästen.
Der 593er-Bus wird wie bisher fahren, für ihn gilt eine Ausnahmeregelung. © Christopher Mey | Christopher Mey

Wilstedter Straße: Ausbau soll erst 2026 fertig werden

Die einzige Möglichkeit: Das Auto wird außerhalb der Vollsperrung geparkt, also etwa auf der Sandfläche beim Naturschutzgebiet, oder in den Nebenstraßen jenseits der Paracelsus-Klinik. Nur: Auch dort ist der Parkdruck manchmal schon jetzt hoch, zudem stellen auch Krankenhaus-Mitarbeitende ihre Fahrzeuge hier ab, da der Paracelsus-Parkplatz belegt ist.

Nach aktueller Prognose wird der Ausbau bis 2026 andauern. Die Vollsperrung wird dann die Wilstedter Straße entlang wandern, sodass irgendwann 2025 auch die Einmündungen Gräflingsberg und Tannenweg sowie Am Ring im südlichen Teil dicht sein werden – dazu nördlich auch der Immbarg und die Lessingstraße, aber die dortigen Wohngebiete können glücklicherweise von der Norderstedter Straße oder aus Richtung Alsterquelle erreicht werden.