Bad Segeberg. Das Herzzentrum meldet eine medizinische Revolution. Kardiologen können jetzt blitzschnell erkennen, wie stark Arterien blockiert sind.

Die Experten sind sich einig: Durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz wird die Medizin in den kommenden Jahren revolutioniert. Allerdings wird sie noch wenig eingesetzt und zunächst in Studien und Testläufen erprobt. Die Segeberger Kliniken sind einen großen Schritt weiter gegangen: In der Kardiologie des Segeberger Herzzentrums spielt die künstliche Intelligenz bereits eine entscheidende Rolle bei der Erkennung von Blockaden in Blutgefäßen.

Die Segeberger Mediziner gehören zu den ersten in Deutschland, die gezielt mit der künstlichen Intelligenz arbeiten. Eingeführt wird in diesen Wochen eine neuartige Bildgebungssoftware, die es den Medizinern ermöglicht, sehr schnell den Schweregrad von Kalkablagerungen und den Gefäßdurchmesser zu erkennen. Dabei wurde die optische Kohärenztomografie (OCT) – ein bildgebendes Verfahren, das Ärzten einen umfassenden Blick in das Innere eines Blutgefäßes ermöglicht – mit der Leistungsfähigkeit künstlicher Intelligenz kombiniert.

Segeberger Kliniken: Einsatz von künstlicher Intelligenz in der Kardiologie

Die hohe Präzision dieser Methode soll die Entscheidungsfindung von Ärzten verbessern und erleichtern. Zum Beispiel beim Setzen von Stents. „Im Unterschied zu herkömmlichen Bildgebungsmethoden kann durch die Information aus der künstlichen Intelligenz das Vorgehen auch bei komplexen Patientenanatomien exakt geplant werden“, sagt Martin Landt, ärztlicher Leiter des Herzkatheterlabors.

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Die Kardiologie des Segeberger Herz- und Gefäßzentrums setzt bereits seit Jahren auf den Einsatz der intravaskulären Bildgebung und liegt damit auch in einem zunehmenden Trend. Für Holger Nef, Direktor Kardiologie und Angiologie, ist das ein richtiger Weg: „Damit bekennt sich unsere Klinik einmal mehr zur Innovation und dem Fortschritt der Medizin.“

Die künstliche Intelligenz kann schneller analysieren als die Ärzte

Für die Segeberger Kliniken ist dieser Einsatz der künstlichen Intelligenz eher ein erster Schritt in die medizinische Zukunft. In der Forschung wird zurzeit daran gearbeitet, dass künstliche Intelligenz die Bilder automatisch auf Anzeichen für bestimmte Erkrankungen analysiert, um dann eine Diagnose stellen zu können. In einer Studie konnte bereits nachgewiesen werden, dass Bilder und Daten aus Herz-Ultraschalluntersuchungen von einer KI präziser und schneller analysiert werden, als es Kardiologen beim Betrachten der Aufnahmen leisten können. Darauf weist das Fachportal Herzmedizin.de hin, das die Deutschen Gesellschaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung e. V. und der Bundesverband Niedergelassener Kardiologen (BNK) herausgeben.