Henstedt-Ulzburg. Fachbüro untersucht Kreuzung Norderstedter Straße/Kiefernweg und kommt zu klarem Ergebnis. Und das trotz der geplanten Feuerwache.
Diese Empfehlung dürfte in Henstedt-Ulzburg für Gesprächsstoff sorgen. Denn ein Gutachten rät ausdrücklich dazu, eine Ampelanlage restlos zu streichen. Untersucht wurde der Kreuzungsbereich Norderstedter Straße/Kiefernweg, eine bei Pendlern beliebte Strecke, zudem in der Nähe eines Gewerbegebietes. Genau hier plant die Gemeinde den Bau einer neuen Feuerwache, auch eine Rettungswache soll hier perspektivisch entstehen. Und daher wurde die Verkehrssituation von einem Fachbüro geprüft.
„Die Signalanlage verursacht eigentlich nur Kosten. Sie kann weg.“ Unverblümt kam Diplom-Ingenieurin Loana Eichholz (Masuch + Olbrisch) im Planungsschuss zum Punkt. Zuvor hatte sie die Ergebnisse vorgestellt. Denn die Frage war nicht nur, wie viele Fahrzeuge hier unterwegs sind, sondern auch, wann und wohin sie abbiegen. Und da zeigte sich ein klares Bild.
Verkehr in Henstedt-Ulzburg: „Kann weg“ – diese Ampel auf dem Rhen ist überflüssig
Demnach überwiegt sowohl morgens als auch nachmittags der Abbiegeverkehr gegenüber jenem, der geradeaus fährt. Generell seien hier nur wenige Radfahrer oder Fußgänger unterwegs, teilweise nur zwei pro Stunde. Rechnerisch, so hieß es, ergebe sich „mit Signalisierung eine schlechtere Verkehrsqualität als ohne“. Sowohl der motorisierte als auch der nicht-motorisierte Verkehr könne ohne Ampel sicher und leistungsfähig abgewickelt werden. Wer sich auskennt, weiß sowieso: Die Anlage ist bereits heute meistens abgeschaltet, regelt nur morgens zwischen 6 und 9 Uhr den Verkehr.
Nun musste noch berücksichtigt werden, dass hier in einigen Jahre die Freiwillige Feuerwehr ein neues Gerätehaus in Betrieb nehmen wird (Ende des Jahres stehen die Detailplanungen an) sowie der Rettungsdienst RKiSH eine eigene Wache. Das würde das Verkehrsaufkommen zwar erhöhen, aber, so Loana Eichholz zur Politik: Das seien maximal 30 Autos, auch bei einem Alarm. Das spricht nicht für den Bedarf einer Ampel, auch ein Kreisverkehr gilt als nicht nötig.
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Rhen: Wenige Meter entfernt sollen eine Feuer- und eine Rettungswache gebaut werden
Die Einmündung zur Wache wäre etwas nördlich der heutigen Kreuzung. Angedacht ist daher, die lange Linksabbiegespur in Richtung Rhen zu verkleinern zugunsten eines weiteren Abbiegers zum Feuerwehr-Grundstück.
Seitens der Verwaltung wird begrüßt, die Ampel abzubauen, auch der Kreis Segeberg soll keine Einwände haben. Die Politik muss hier zwar nicht zustimmen, lobte die geplante Maßnahme aber. „Endlich mal ein Gutachten, das die gefühlte Lebenswirklichkeit abbildet“, sagte etwa Jens Iversen (BfB). Wann allerdings die Signalanlage verschwindet, steht bislang nicht fest.