Norderstedt. Politiker fordert: Annahmestelle der Stadt sollte länger geöffnet sein. Derzeit würden Berufstätige stark benachteiligt.

So gut wie jeder Bürger in Norderstedt war hier schon einmal: An der Friedrich-Ebert-Straße, im Außenbereich von Garstedt, befindet sich der Wertstoffhof, wo quasi alles abgegeben und entsorgt werden kann, das zuhause oder im Betrieb als Abfall oder Schrott anfällt. Und bis zu einer gewissen Menge ist das für Menschen, die hier wohnen, auch umsonst. Sechs Tage in der Woche ist geöffnet. Doch das nur begrenzt: Montag bis Freitag von 9 bis 16 Uhr, am Sonnabend dann von 8 bis 12 Uhr. „Restriktiv“ nennt das die Fraktion Wir in Norderstedt/Freie Wähler. Sie sieht eine Benachteiligung von Berufstätigen.

Denen werde es „sehr erschwert, Anlieferungen von Wertstoffen oder Gartenabfällen durchzuführen“, so der Fraktionsvorsitzende Reimer Rathje. Er verweist zudem auf eine seiner Ansicht „regelmäßige Schließung an Sonnabenden, zum Beispiel am 30. März 2024“.

Kritik an Recyclinghof Norderstedt: „Restriktiv“ gegenüber Berufstätigen

Geöffnet ist aktuell an sechs Tagen in der Woche.
Geöffnet ist aktuell an sechs Tagen in der Woche. © Burkhard Fuchs | Burkhard Fuchs

Rathje findet, dass sich hier etwas ändern müsse. „Die Stadt Norderstedt muss sich bei Bürgerinnen und besonders auch bei potenziellen Neubürgerinnen als leistungsfähiger Dienstleister darstellen. Hierzu gehören Öffnungszeiten der städtischen Institutionen, die es auch Berufstätigen ermöglichen, diese Dienstleistungen ohne den Einsatz eigener Urlaubstage in Anspruch zu nehmen“.

Aus Sicht der Fraktion WiN/Freie Wähler sollte die Abgabe auf dem Hof zweimal pro Woche bis 20 Uhr möglich sein.
Aus Sicht der Fraktion WiN/Freie Wähler sollte die Abgabe auf dem Hof zweimal pro Woche bis 20 Uhr möglich sein. © Burkhard Fuchs | Burkhard Fuchs

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Wertstoffhof Norderstedt: Politiker fordert „Optimierung“ des Personaleinsatzes

WiN/Freie Wähler sind überzeugt, dass dies möglich sei, und zwar mit einer „Optimierung des Personaleinsatzes“. Und daher beantragt man im Umweltausschuss (16. Oktober, 18.30 Uhr, Rathaus, Sitzungsraum 2): Die Verwaltung solle eine Auswertungen der Besucherzahlen nach Wochentag und Uhrzeit vorlegen, die Einsatz- und Urlaubsplanung sowie Ausfälle etwa durch Aus-, Fort- und Weiterbildungen oder Arbeitsunfähigkeit.

Und: Der Umweltausschuss solle die Verwaltung, zuständig wäre das Betriebsamt, auffordern, die Öffnungszeiten zu ändern. Der Vorschlag: Am Sonnabend könnte der Wertstoffhof bis 20 Uhr zur Verfügung, ebenso auch an einem weiteren Werktag.

Die Stadtverwaltung hatte immer betont, der Wertstoffhof sei nur ein Provisorium. Die Stadt plant den Bau und die Einrichtung eines dauerhaften und verkehrsgünstig zu erreichenden neuen Wertstoffhofes im Norderstedter Stadtgebiet. Dafür werden ein etwa 6000 Quadratmeter großes Grundstück gesucht und etwa 3,5 Millionen Euro für Planung, Grundstückserwerb und Einrichtung mit Bau der Gebäude benötigt.